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Vater lässt Kind bei Hitze im Auto und geht zu Prostituierter: So gefährlich heiß kann es in Autos werden

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Vater lässt Kind bei Hitze im Auto und geht zu Prostituierter: So gefährlich heiß kann es in Autos werden

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    Die Sonne knallt: Ein im Sommer abgestelltes Auto wird schnell zum Backofen.
    Die Sonne knallt: Ein im Sommer abgestelltes Auto wird schnell zum Backofen. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa-tmn/dpa (Symbolbild)

    Nach einigen Wetterquerelen hat der Hochsommer in Deutschland Einzug gehalten. Die damit einhergehende Hitze wäre einem kleinen Jungen aus Hagen (Nordrhein-Westfalen) jüngst aber beinahe zum Verhängnis geworden. Weil sein Vater einer Prostituierten einen Besuch abstatten wollte, ließ der 33-jährige Mann am 12. August seinen dreijährigen Sohn in einem Auto zurück, während die Außentemperatur zu diesem Zeitpunkt 26 Grad betrug. Dies berichtete die Polizei aus Hagen in einer Pressemitteilung.

    Zum Glück für den Jungen bemerkte ein aufmerksamer Passant das stark schwitzende Kind auf der Rückbank des verschlossenen Fahrzeugs, das ungeschützt in der Sonne stand. Die Fenster waren lediglich einen Spalt breit geöffnet. Der alarmierte Rettungsdienst stellte eine erhöhte Körpertemperatur und erste Anzeichen von Dehydrierung fest, weshalb der Junge zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht wurde.

    Der Fall aus Hagen zeigt, dass bereits kurze Zeiträume in einem überhitzten Fahrzeug zu gesundheitlichen Problemen und zu einer echten Gefahr für Kinder oder auch Tiere werden können. Doch woran liegt es, dass Autos so schnell überhitzen und worauf sollte man achten, wenn man sein Fahrzeug im Sommer parkt?

    Übrigens: Derzeit geht das Gerücht um, dass ab 2025 ein Führerschein für das Fahrrad Pflicht sein soll. Hingegen müssen Autofahrer das Datum, an dem sie ihren Führerschein erhalten haben, genau im Blick behalten, denn schon bald könnte ein Umtausch anstehen. Einen alten Führerschein in einen EU-Führerschein umzutauschen, kann dabei zwischen 20 und 30 Euro kosten.

    Vater lässt Kind bei Hitze im Auto und geht zu Prostituierter: So gefährlich heiß kann es im Inneren eines Autos werden

    Vor den Temperaturen, die der Innenraum eines Autos im Sommer erreichen kann, warnt nicht nur die Polizei, sondern auch der ADAC Deutschland. Insbesondere für Kinder, ältere Menschen oder Tiere könnten sie schnell gefährlich werden. Der Grund dafür liegt in der schnellen und extremen Temperaturerhöhung im Innenraum des Fahrzeugs. Ein Auto wirkt in dieser Situation in etwa wie ein Gewächshaus, denn das Sonnenlicht dringt zwar durch die Fenster ein, wird im Innenraum absorbiert und in Wärme umgewandelt, diese kann dann allerdings gar nicht oder nicht schnell genug entweichen.

    Durch den rasanten Temperaturanstieg droht dann Lebensgefahr durch Überhitzung. In kürzester Zeit könne es so laut dem ADAC zu einem Hitzschlag, einem Hitzekollaps oder sogar zum Tod kommen. Weil der Körper im überhitzten Innenraum schnell anfängt, stark zu schwitzen, führe dies zu einem Flüssigkeitsverlust und Dehydrierung. „Ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann dies zu Kreislaufversagen und Bewusstlosigkeit führen“, mahnen die Experten vom ADAC. Insbesondere Kinder hätten ein weniger effizientes Temperaturregulationssystem als Erwachsene, was sie besonders anfällig mache.

    Der rasche Temperaturanstieg in einem Auto wird in dieser Liste des ADAC deutlich:

    • Start (0 Minuten): Außentemperatur: 28 Grad. Die Temperatur im Auto entspricht noch der Außentemperatur.
    • Nach 10 Minuten: Innentemperatur: etwa 38 Grad. Bereits nach nur 10 Minuten wird es im Auto sehr heiß. Diese Temperatur kann bei empfindlichen Personen, wie Kindern oder älteren Menschen, schon erste Anzeichen von Hitzestress auslösen.
    • Nach 20 Minuten: Innentemperatur: etwa 45 Grad. Nach 20 Minuten wird die Situation im Auto gefährlich. Ein Hitzschlag wird wahrscheinlicher, insbesondere bei Kindern und Tieren, deren Körpertemperatur schneller ansteigt.
    • Nach 30 Minuten: Innentemperatur: etwa 49 Grad. Die Temperatur im Auto erreicht lebensgefährliche Werte. Es besteht ein hohes Risiko für schwere gesundheitliche Schäden wie Hitzschlag und Kreislaufkollaps.
    • Nach 40 Minuten: Innentemperatur: etwa 52 Grad. Bei dieser Temperatur können Organschäden auftreten, und das Leben der Insassen ist ernsthaft in Gefahr.
    • Nach 60 Minuten: Innentemperatur: etwa 60 Grad. Der Innenraum des Autos hat sich in einen gefährlichen Ort verwandelt, wo Überleben ohne sofortige Hilfe fast nicht mehr möglich ist.

    Wichtig in diesem Zusammenhang: Eine Studie aus dem Jahr 2010 mit dem Titel „An Adaptability Limit to Climate Change Due to Heat Stress“, die im Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht wurde, hatte bereits versucht, eine „Anpassungsgrenze“ des menschlichen Körpers an hohe Temperaturen abzustecken. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass eine Wet-Bulb-Temperatur – eine Kombination aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit – von 35 Grad die theoretische Grenze ist, bei der der menschliche Körper nicht mehr in der Lage ist, seine Temperatur durch Schwitzen adäquat zu regulieren. Wird diese Grenze überschritten, könne der Körper innerhalb von Stunden versagen. Eine neuere Studie aus dem Jahr 2021 mit dem Titel „Human Heat Tolerance and Adaptability to Climate Change“ setzte die Grenze sogar noch niedriger an und kam zu dem Schluss, dass sie wohl eher bei 30,6 Grad statt der angenommenen 35 Grad liege.

    Zwar gelten diese Werte im Zusammenhang mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, die in einem Auto für gewöhnlich nicht vorherrscht, sie zeigen aber auch, wie schwierig es ab einem gewissen Punkt für den menschlichen Körper ist, sich hohen Temperaturen überhaupt noch anzupassen.

    Hitze im Auto - Diese Tipps gibt der ADAC

    Im Sommer kann die Hitze im Auto schnell gefährlich werden, sowohl für den Fahrer als auch für die Mitfahrer. Um Unfälle und gesundheitliche Probleme zu vermeiden, gibt der ADAC mehrere wichtige Tipps:

    • Vorsicht beim Einsteigen: Vor dem Fahrtantritt sollte das Auto gut durchgelüftet werden. Dazu öffnet man alle Türen und das Schiebedach, falls vorhanden, um die aufgestaute Hitze entweichen zu lassen. Lenkrad, Schaltknauf und Sitze können sehr heiß sein, daher ist Vorsicht geboten. Ein weißes Leinentuch über das Lenkrad und die Sitze zu legen, kann helfen, Verbrennungen zu vermeiden.
    • Klimaanlage richtig nutzen: Die Klimaanlage sollte moderat eingestellt werden, um einen zu großen Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außentemperatur zu vermeiden. Die ideale Temperatur liegt bei etwa 22 bis 25 Grad Celsius. Es ist wichtig, dass der kühlende Luftstrom nicht direkt auf den Körper gerichtet wird, sondern über die Schultern der vorn sitzenden Personen zieht, um Muskelverspannungen und Erkältungen zu vermeiden. Wenn Sie sich mit ihrer Klimaanlage befassen, könnte es zudem übrigens sinnig sein, den Luftfilter Ihres Autos einmal auszutauschen, da auch dieser Einfluss auf Ihre Gesundheit haben kann.
    • Sonnenschutz und schattiges Parken: Wenn möglich, sollte das Auto im Schatten geparkt werden, da die Temperaturen im Auto in der Sonne rasch gefährlich hoch werden können. Ein Sonnenschutz für die Windschutzscheibe oder eine Thermoabdeckung kann zusätzlich helfen, die Hitze im Innenraum zu reduzieren.
    • Flüssigkeitszufuhr sicherstellen: Bei hohen Temperaturen ist es besonders wichtig, genügend zu trinken. Es sollten immer ausreichende Mengen an Wasser, Saftschorle oder Tee im Auto vorhanden sein, um Dehydrierung zu vermeiden. Empfohlen werden bis zu drei Liter Flüssigkeit pro Tag.
    • Längere Fahrten in den kühleren Stunden planen: Um die größte Hitze zu vermeiden, sollten längere Autofahrten am besten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden unternommen werden. Während der größten Mittagshitze zwischen 12 und 15 Uhr ist es ratsam, eine Pause im Schatten einzulegen.
    • Kinder und Tiere niemals im Auto zurücklassen: Aufgrund der raschen Aufheizung des Innenraums ist es lebensgefährlich, Kinder, ältere Menschen oder Tiere auch nur für kurze Zeit im Auto zurückzulassen.
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