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Soll auch Ihr Auto künftig jährlich zum TÜV? Das plant die EU

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Soll auch Ihr Auto künftig jährlich zum TÜV? Das plant die EU

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    Geht es nach der EU-Kommission, heißt es für ältere Autos bald: ab zur jährlichen Pflichtuntersuchung.
    Geht es nach der EU-Kommission, heißt es für ältere Autos bald: ab zur jährlichen Pflichtuntersuchung. Foto: Daniel Bockwoldt, dpa (Symbolbild)

    Die Hauptuntersuchung kostet Geld, Zeit, manchmal Nerven: Und doch ist der regelmäßige Check unerlässlich, um mit der „TÜV“-Plakette nachzuweisen, in einem einwandfreien Auto zu sitzen. Die Sicherheit im Straßenverkehr ist nun Anlass für die EU-Kommission, diese Untersuchung in einen neuen Fokus zu rücken. Um die Zahl der Unfallopfer zu reduzieren und die Straßen sicherer zu machen, indem Mängel und Pannen noch engmaschiger festgestellt und vermieden werden können, sollen Autos in der gesamten EU nach zehn Jahren künftig jährlich zum TÜV.

    Was genau hinter dem Vorschlag steckt, die EU-Vorschriften für die Straßenverkehrssicherheit und die Zulassung von Fahrzeugen umfassend zu überarbeiten, lesen Sie in diesem Text. Es ist nicht die erste geplante Änderung der Hauptuntersuchung, die Autofahrer aufhorchen lässt.

    Was ist die „Vision Zero“?

    Die EU-Kommission verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: Dank der „Vision Zero“ soll es bis 2050 kaum mehr Todesfälle und schwere Verletzungen auf EU-Straßen geben. Bis bereits 2030 sollen sich die Zahlen halbiert haben. Wie das EU-Organ mitteilt, würden die Zahlen gemäß jüngsten Bilanzen zur Straßenverkehrssicherheit „allmählich“ zurückgehen, die Fortschritte, so heißt es weiter, seien aber „nach wie vor zu langsam“. Es werde am sogenannten Safe-System-Ansatz gearbeitet: sicheres Fahren, sicherere Infrastruktur, niedrigere Geschwindigkeiten, eine bessere Nachsorge – und sicherere Fahrzeuge.

    Auch beispielsweise der Deutsche Verkehrssicherheitsrat handelt gemäß dieser „Vision“. Die Infrastruktur müsse wie die Verkehrsmittel – von Auto bis Motorrad – „so gestaltet werden, dass Unfälle mit Getöteten und Verletzten vermieden werden“.

    Übrigens: Was den Straßenverkehr angeht, scheint für die EU zudem ein EU-weiter Führerscheinentzug ebenso wie härtere Strafen für Verkehrssünder infrage zu kommen.

    Müssen Autos nach zehn Jahren künftig jährlich zum TÜV?

    Rost an wichtigen Stellen, angegangene Warnleuchte oder anderer Mangel: Die Liste mit Ungereimtheiten beim Auto kann lang sein. Daher heißt es im zweijährigen Turnus, ab mit dem Auto zur Hauptuntersuchung, die in dem Monat gemacht werden muss, die auf der Plakette auf dem Nummernschild steht.

    Der neue Vorschlag der EU-Kommission kommt bekannt vor, schließlich hat bereits TÜV Süd-Geschäftsführer Jürgen Wolz ebendiesen geäußert: Autos, die älter als zehn Jahre sind, sollen bald nicht mehr alle zwei Jahre zum TÜV müssen, sondern jedes Jahr. Seine Begründung: Wird nicht „regelmäßig gewartet“, ist die Mängelquote „deutlich höher“.

    Der Kommissionsvorschlag, der nun vom Europäischen Parlament und vom Rat geprüft wird, sieht neben den jährlichen Kontrollen für Pkw und Transporter, die über zehn Jahre alt sind, weitere Maßnahmen vor. Dazu zählen etwa auch Untersuchungen von E-Autos, „einschließlich der Prüfung der Softwareintegrität sicherheits- und emissionsrelevanter Systeme“, wie auch neue Emissionsprüfungen, digitale Fahrzeugzulassungs- und Prüfbescheinigungen und unter anderem das Erfassen von Kilometerständen in nationalen Datenbanken für den grenzüberschreitenden Austausch von Kilometerständen.

    Apostolos Tzitzikostas, Mitglied der Kommission für nachhaltigen Verkehr und Tourismus, erklärt dazu: „Die heutige Initiative ist ein wichtiger Schritt nach vorn, um unsere Straßen sicherer und unsere Luft sauberer zu machen und das Leben der Bürger zu erleichtern. Durch die Modernisierung unserer Vorschriften für die technische Überwachung nutzen wir die neueste Technologie, stärken die Durchsetzung und stellen sicher, dass sie mit den sich wandelnden Realitäten der Mobilität Schritt halten.“

    Übrigens: Für mehr Sicherheit fordert die Gewerkschaft der Polizei, dass innerorts deutlich langsamer gefahren werden darf.

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