Autofahren in deutschen Großstädten ist oft ein Geduldsspiel – Staus, Baustellen und knapper Parkraum gehören vielerorts zum Alltag. Doch für Karlsruhe gibt es eine positive Nachricht: In einer aktuellen Auswertung des Mobilitätsanbieters Sixt gilt die Fächerstadt als die am einfachsten zu navigierende Stadt Deutschlands.
Übrigens: Autofahren birgt immer wieder rechtliche und sicherheitsrelevante Fragen. Wie viel Promille am Steuer überhaupt erlaubt sind, ist vielen unklar – Verstöße können schnell teuer werden.
Mit dem Auto in Karlsruhe: So entspannt fährt es sich in der Stadt
Für seine Analyse hat Sixt 40 Städte in Deutschland und den Nachbarländern verglichen. Berücksichtigt wurden Faktoren wie das Verkehrsaufkommen, die durchschnittliche Fahrzeit für zehn Kilometer im Stadtzentrum, die Zahl der Pkw pro Einwohner sowie die Geschwindigkeit mobiler Internetverbindungen. Ergebnis: Karlsruhe landete im Gesamtranking auf Platz zwei europaweit – direkt hinter Innsbruck – und schnitt damit besser ab als Metropolen wie Madrid, Luxemburg oder Salzburg.
Sixt führt das gute Ergebnis auf das übersichtliche Straßennetz, gut sichtbare Beschilderungen und vergleichsweise geringe Stauzeiten zurück. Mit rund 284.000 Einwohnern und etwa 141.000 zugelassenen Pkw sei die Stadt kompakt genug, um sich auch als Ortsfremder schnell zurechtzufinden.
Allerdings ist das Ranking von Sixt mit Vorsicht zu genießen: Das Unternehmen bietet selbst Chauffeurdienste an und hat ein Interesse daran, die Studie werblich zu nutzen. Zudem basiert die Methodik auf einer Mischung aus Google-Suchanfragen, Verkehrsdaten und Digitalinfrastruktur. Welche Gewichtung die einzelnen Faktoren in der Sixt-Auswertung hatten, bleibt unklar – auch wenn darin offenbar Daten aus externen Quellen wie TomTom eingeflossen sind.
Wie viel Stau haben die Autofahrer in Karlsruhe?
Ein Blick in die Stauzahlen Karlsruhes liefert zumindest in diesem Bereich ein klareres Bild, welches sich aus zwei Studien zeichnen lässt:
- Im TomTom Traffic Index 2024, der auf realen Bewegungsdaten von Navigationssystemen basiert, liegt Karlsruhe weltweit auf Rang 213 und damit im hinteren Feld der untersuchten Städte – was positiv ist. Autofahrer verlieren hier im Schnitt nur rund 39 Stunden pro Jahr im Stau und kommen verhältnismäßig gut durch den Alltag. Zum Vergleich: In London summiert sich die Zeit auf 113 Stunden, in Dublin sogar auf 155 Stunden. Karlsruhe gehört damit zwar nicht zur europäischen Spitze, aber zu den Städten, in denen man vergleichsweise entspannt unterwegs ist. Allerdings: Unter den Top-10-Städten Europas – angeführt von Amersfoort in den Niederlanden – findet sich die Fächerstadt hier nicht.
- Die INRIX-Studie 2024 ordnet Karlsruhe hingegen eher im Mittelfeld ein: Mit 41 Stunden Zeitverlust im Jahr landet die Stadt in dieser Berechnung auf Platz 159 weltweit. Deutlich staugeplagter in Deutschland sind etwa Berlin, München oder Düsseldorf, wo Autofahrer im Schnitt über 55 Stunden im Jahr im Verkehr feststecken. Die Daten von INRIX basieren ebenfalls auf realen Bewegungs- und Fahrtdaten aus Autos, Navigationssystemen und Apps. Verglichen wird dabei, wie lange Autofahrten in Spitzenzeiten dauern und wie groß der Zeitverlust gegenüber freien Straßenbedingungen ist.
Im Endeffekt zeigt sich: Karlsruhe hat im bundesweiten Vergleich tatsächlich weniger Stauprobleme als viele andere Großstädte. Ob man wegen dieser Tatsache in Kombination mit weiteren Faktoren die Fächerstadt deshalb gleich als besonders einfach zu navigieren bezeichnen sollte, hängt aber stark von der gewählten Methodik ab. Sicher ist: Wer hier mit dem Auto unterwegs ist, braucht meist weniger Geduld als in Berlin, München oder gar London und findet sich auch schneller zurecht.
Übrigens: Nicht nur Staus und Straßennetz entscheiden darüber, wie angenehm das Autofahren ist. Auch die Kosten spielen eine große Rolle: Ab 2026 könnten sich die Kfz-Regionalklassen ändern – und damit die Versicherungsbeiträge vieler Fahrer steigen. Und wer erst noch den Führerschein macht, muss tief in die Tasche greifen: Bis zu 4500 Euro können aktuell anfallen, doch es gibt Möglichkeiten, wie Fahrschüler sparen können.
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