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Führerscheinkosten steigen: Was steckt dahinter?

Kosten

Warum wird der Führerschein immer teurer?

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    Der Führerschein wird immer teurer. Wird er bald zum Luxusgut?
    Der Führerschein wird immer teurer. Wird er bald zum Luxusgut? Foto: Lars Penning, dpa (Symbolbild)

    Einen Führerschein zu machen, wird immer teurer. Laut einer Umfrage des ADAC aus dem Herbst 2023 zahlten Fahrschüler bis zu 4500 Euro für ihren Führerschein. Wenige Jahre zuvor blieben die Kosten häufig noch unter 2500 Euro. Warum sind die Kosten für den Führerschein so gestiegen?

    Was kostet ein Führerschein?

    Der Führerschein der Klasse B wird zunehmend teurer. Laut ADAC-Umfrage, bei der 1100 junge Menschen befragt wurden, die ihren Führerschein in den vergangenen vier Jahren erworben haben, zahlte die Mehrheit zuletzt zwischen 2500 und 3500 Euro für ihre Fahrausbildung, inklusive Antrags- und Prüfungsgebühren, Sehtest, Erste-Hilfe-Kurs und Passbilder. Rund 13 Prozent der Befragten gaben sogar zwischen 3500 und 4500 Euro aus. Auch regional zeigten sich laut ADAC erhebliche Preisunterschiede.

    Die Kosten für den Führerschein sind auch laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Demnach waren Fahrschule und Führerscheingebühren im Jahr 2023 rund acht Prozent teurer als im Vorjahr, während die allgemeinen Verbraucherpreise nur um rund sechs Prozent stiegen.

    Bereits in den Jahren zuvor hatten die Preise für Fahrschulen und Führerscheine überdurchschnittlich stark zugenommen: 2022 lagen sie circa elf Prozent höher als 2021, was den stärksten Anstieg seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1992 darstellte.

    Wegen der gestiegenen Kosten können laut ADAC immer weniger Fahranfänger den Führerschein selbst finanzieren. Vor drei bis vier Jahren bezahlten noch 47 Prozent der Befragten ihre Fahrausbildung komplett selbst. In den sechs Monaten vor der ADAC-Umfrage konnten sich das nur noch 22 Prozent der Fahrschüler leisten.

    Warum wird der Führerschein teurer?

    Der TÜV-Verband erläutert in einer Pressemitteilung, woher die hohen Preise für den Führerscheinerwerb kommen. Demnach seien vor allem steigende Personalkosten und höhere Ausgaben für Ausbildungsfahrzeuge für die Preisentwicklung verantwortlich. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen 2023 auch Kosten für Kfz-Versicherungen sowie für Reparaturen, Inspektionen und Parkgebühren um rund acht Prozent. All diese steigenden Kostenpunkte würden viele Fahrschulen dazu zwingen, ihre Preise anzuheben. Diese Kosten würden wiederum an die Fahrschüler weitergegeben.

    Ein Führerschein könnte laut TÜV darum bald nicht mehr für alle Menschen erschwinglich sein. Fani Zaneta, Referentin für Verkehrssicherheit, Fahrerlaubnis und Fahreignung beim TÜV-Verband, betont darum: „Mobilität muss für alle Bevölkerungsgruppen erschwinglich bleiben, insbesondere in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten.“ Besonders in ländlichen Gebieten sei das Auto unverzichtbar.

    Muss die Fahrausbildung kürzer werden?

    Ein weiterer bedeutender Kostenfaktor ist laut ADAC auch die Dauer der Fahrausbildung. Fast 60 Prozent der Befragten gaben in der ADAC-Studie an, mindestens sieben Monate benötigt zu haben, um die Prüfung zu bestehen. Neben den Pflichtfahrten benötigten viele zusätzlich bis zu 40 weitere Fahrstunden. Der ADAC führt die längere Ausbildungszeit auf die immer komplexer werdende Verkehrssituation und den Mangel an Fahrlehrern zurück.

    Der TÜV sieht außerdem weiteren Handlungsbedarf bei der Fahrausbildung, um die Durchfallquote bei den Fahrprüfungen zu senken. Diese seien zu hoch, was ebenfalls die Kosten für die Fahrschüler in die Höhe treibe. Im Jahr 2023 bestanden nur 58 Prozent die theoretische und 70 Prozent die praktische Prüfung. Jede Prüfung, die nicht bestanden werde, müsse wiederholt werden, was zu weiteren Kosten führe.

    Wie kann man günstiger den Führerschein machen?

    Um den hohen Fahrschulkosten zu entgehen, gibt es leider wenig Möglichkeiten. Der TÜV-Verband rät zukünftigen Fahrschülern aber, sie sollten bei der Wahl ihrer Fahrschule sorgfältig vorgehen, um unerwartete Kosten zu vermeiden. Eine gute Fahrschule informiere transparent über alle Gebühren und biete regelmäßig sogenannte Lernstandseinschätzungen an. Auch Online-Bewertungen und persönliche Empfehlungen von Freunden und Bekannten können bei der Auswahl hilfreich sein.

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