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Führerschein abgeben? Ab welchem Alter viele Deutsche einen verpflichtenden Auto-Fahrtest wollen

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Führerschein abgeben? Ab welchem Alter viele Deutsche einen verpflichtenden Auto-Fahrtest wollen

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    Ein Großteil der deutschen Bevölkerung befürwortet verpflichtende Auto-Fahrtests ab einem bestimmten Alter.
    Ein Großteil der deutschen Bevölkerung befürwortet verpflichtende Auto-Fahrtests ab einem bestimmten Alter. Foto: Felix Kästle, dpa (Symbolbild)

    Mit zunehmendem Alter steigt das Unfallrisiko von Autofahrern. Im Jahr 2022 waren mindestens 65-Jährige in mehr als zwei Drittel der Fälle die Hauptverursachenden eines Unfalls, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Auch die Mehrheit der Deutschen (85 Prozent) ist der Meinung, dass sich bei Fahrerinnen und Fahrern mit zunehmendem Alter die Fähigkeit verringert, ein Fahrzeug sicher zu bedienen. Das geht aus einer Forsa-Umfrage mit rund 1200 Personen ab 16 Jahren hervor, die der TÜV-Verband in Auftrag gegeben hat.

    Sollten Senioren Führerschein abgeben? Ab welchem Alter Deutsche für verpflichtende Auto-Fahrtests sind

    Neun von zehn Befragten würden ihren Führerschein freiwillig abgeben, heißt es in einer veröffentlichten Pressemitteilung zur Umfrage. 88 Prozent möchten aber auch selbst entscheiden, wann sie ihre Fahrerlaubnis abgeben. Denn für einen Großteil von ihnen ist der Führerschein Voraussetzung, um am sozialen Leben teilzunehmen. Zugleich stimmten viele Befragte einer verpflichtenden Überprüfung ihrer Fahrkompetenz zu. Vier von fünf sind der Meinung, dass Autofahrern der Führerschein entzogen werden sollte, wenn sie nicht mehr dazu in der Lage sind, einen Pkw zu bedienen. Das ist zum Beispiel bei fortgeschrittener Demenz der Fall.

    Ein Entwurf der EU-Kommission für die Überarbeitung der europäischen Führerscheinrichtlinie hatte Gesundheitsprüfungen, eine Selbstauskunft und Fahreignungstests ab 70 Jahren vorgeschlagen, schreibt der TÜV-Verband. Dieser hält die geplante Änderung jedoch für zu weitgehend und schlägt die Pflicht zu sogenannten Rückmeldefahrten ab 75 Jahren vor. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) ist ebenfalls dafür. Auch 85 Prozent der Bevölkerung stimmt dieser Maßnahme zu.

    Wo kann man Rückmeldefahrten durchführen?

    Aber was genau ist das? „Bei Rückmeldefahrten bekommen die Teilnehmenden Feedback zu Stärken und Schwächen, erhalten Verbesserungsvorschläge und Hinweise zu neuen Verkehrsregeln“, erklärt Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands in der Pressemitteilung. Es gehe nicht um einen Seniorenführerschein oder den Entzug der Fahrerlaubnis. „In allen Altersstufen können Führerscheinbesitzer von einer Rückmeldefahrt profitieren, um ihre Kenntnisse aufzufrischen und praktische Hinweise für ihre Fahrpraxis zu erhalten“, so Bühler. Wichtig sei, dass die Rückmeldefahrten für Personen ab 75 Jahren verpflichtend sind.

    Bisher sind sie freiwillig. Der ADAC etwa bietet den „Fahr-Fitness-Check“ für mindestens 65-Jährige an. Dabei sitzt ein Fahrlehrer mit im Auto und analysiert bei einer 45-minütigen Fahrt das Fahrverhalten der Person. Anschließend gibt er „individuelle und konstruktive Empfehlungen zur Teilnahme am Straßenverkehr“ ab, welche unverbindlich sind; die Daten und Ergebnisse werden dem ADAC zufolge nicht weitergegeben. ADAC-Mitglieder zahlen ab 75 Euro und Nicht-Mitglieder ab 95 Euro für den Check. Auch Prüfgesellschaften wie die Dekra, der TÜV ebenso wie Fahrschulen bieten Rückmeldefahrten für Senioren an.

    Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, müsse Bühler, dem Geschäftsführer des TÜV-Verbands, zufolge außerdem der Verkehrsraum so gestaltet werden, dass schwächere Verkehrsteilnehmende besser geschützt werden – etwa durch gut erkennbare Fahrspuren, beleuchtete Fußübergänge, deutlich abgegrenzte Radwege und große, reflektierende Schilder. Auch könnten digitale Fahrassistenzsysteme zu mehr Sicherheit beitragen.

    Übrigens: Gerüchten zufolge wird es ab 2025 eine Führerscheinpflicht für E-Scooter sowie für Fahrräder geben. Doch stimmt das? Darüber hinaus soll es eine Führerschein-Neuerung in der EU für Wohnmobile und Camper geben. Eine andere Änderung ist indes bereits Gesetz. So sind gewisse Ganzjahresreifen seit Oktober 2024 verboten.

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