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Einige Autos leuchten künftig türkis – was bedeutet das Licht?

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Einige Autos leuchten künftig türkis – was bedeutet das Licht?

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    Auf deutschen Autobahnen sind bereits Mercedes-Autos mit Drive Pilot, also einem hochautomatisierten Fahrsystem, unterwegs. Neu ist, dass diese nun mit türkisen LEDs in Front- und Heckleuchten sowie Außenspiegeln ausgestattet werden.
    Auf deutschen Autobahnen sind bereits Mercedes-Autos mit Drive Pilot, also einem hochautomatisierten Fahrsystem, unterwegs. Neu ist, dass diese nun mit türkisen LEDs in Front- und Heckleuchten sowie Außenspiegeln ausgestattet werden. Foto: Carsten Koall, dpa (Symbolbild)

    Ampeln, Blinker, Scheinwerfer, Polizei- und Krankenwagen-Einsätze: Wer Auto fährt, sollte auf Lichtsignale in seiner Umgebung achten und entsprechend reagieren. Doch während blaue, rote und gelbe Leuchten jedem Autofahrer bekannt sind, schaut sich manch einer auf der Autobahn vielleicht irritiert um: Was bedeutet denn eine türkise Außenbeleuchtung an Autos?

    Türkise Leuchten an Mercedes-Autos: Markierung für autonomes Fahren

    Die Antwort lautet: Hier wird autonomes Fahren getestet. Als erster Automobilhersteller in Deutschland hat Mercedes-Benz im März 2025 vom Regierungspräsidium Stuttgart die Genehmigung für solch spezielle Markierungsleuchten erhalten, schreibt die Mercedes-Benz Group auf ihrer Website. Diese gilt bundesweit für Erprobungszwecke und ist zunächst bis Juli 2028 befristet. Das Ziel der Testphase ist es, Erkenntnisse zu gewinnen, die hilfreich für die Gestaltung gesetzlicher Rahmenbedingungen sind, um einen späteren Serieneinsatz der Markierungsleuchten zu ermöglichen.

    Die türkise Beleuchtung ist sowohl in den Front- und Heckleuchten als auch in den seitlichen Blinkern in den Außenspiegeln integriert und soll anderen Autofahrern anzeigen, ob die hochautomatisierte Fahrfunktion (SAE-Level 3) aktiviert ist. Eingesetzt werden kann sie nun bei Mercedes-Testfahrzeugen der S-Klasse/EQS mit Drive Pilot, die unter bestimmten Systemvoraussetzungen auf der rechten Autobahnspur hochautomatisiert – aber nur mit maximal 95 km/h – fahren können.

    Fünf Stufen selbstfahrender Autos

    Auf dem Weg zum autonomen Fahren werden fünf Stufen unterschieden, wie der ADAC berichtet:

    Level 1 Assistiertes Fahren: Einzelne Assistenzsysteme wie Tempomat und automatischer Spurhalteassistent unterstützen bei bestimmten Fahraufgaben.

    Level 2 Teilautomatisiertes Fahren: Das Fahrzeug kann manche Aufgaben zeitweilig selbst ausführen, etwa die Spur halten, bremsen und beschleunigen.

    Level 3 Hochautomatisiertes Fahren: In vom Hersteller vorgegebenen Anwendungsfällen fährt der Pkw selbstständig (etwa auf Autobahnen und Parkplätzen), der Fahrer darf sich vorübergehend von Fahraufgabe und Verkehr abwenden, muss aber auf Anforderung durch das System kurzfristig übernehmen.

    Level 4 Vollautomatisiertes Fahren: Der Fahrer wird zum Passagier: Die technischen Systeme führen alle Fahraufgaben selbsttätig durch, auch für längere Strecken. Das Auto darf auch ohne Insassen fahren. Aktuell arbeiten die großen Autokonzerne noch an der Entwicklung der Vollautomatisierung.

    Level 5 Autonomes Fahren: Das Auto bewältigt alle Verkehrssituationen alleine, es gibt nur noch Passagiere ohne Fahraufgaben oder Fahrten ganz ohne Insassen.

    In den USA fand in den Bundesstaaten Kalifornien und Nevada bereits seit Ende 2023 die Erprobung von türkis beleuchteten, automatisiert fahrenden Autos statt. In Nevada fahren sogar schon Kundenfahrzeuge mit der türkisen Signalfarbe, berichtet auto-motor-und-sport.de.

    Warum ist Türkis die Farbe für autonomes Fahren?

    Mercedes-Benz will etablieren, dass autonom fahrende Autos türkis gekennzeichnet werden. Laut Mercedes-Benz haben an der Entwicklung des neuen Lichtkonzepts verschiedene Berufsgruppen wie Ingenieure, Datenschützer und Ethik-Experten mitgewirkt. Außerdem wurden in Studien mit Probanden verschiedene Farben getestet und Türkis als die optimale Farbe für automatisiertes Fahren ermittelt, da sie zwei Kriterien erfüllt:

    1. Türkis unterscheidet sich deutlich von bereits bestehenden Fahrzeugbeleuchtungen und Verkehrssignalen. Dies reduziere die Verwechslungsgefahr.
    2. Andere Verkehrsteilnehmer können die Farbe einfach und schnell erkennen.

    Auch für die Polizei ist die türkise Markierung nützlich: So kann festgestellt werden, ob der Fahrer eines Fahrzeugs sich anderen Tätigkeiten – etwa Lesen, am Handy sein oder sich zu den Kindern auf dem Rücksitz umdrehen – widmen darf, während das Auto hochautomatisiert fährt.

    Die Farbe Türkis wurde bereits in verschiedene Normen sowie Vorschriftsentwürfe, wie SAE J3134, UNECE und China Compulsory Certification, aufgenommen, teilt die Mercedes-Benz Group mit.

    Übrigens: Rapperin Katja Krasavice wurde mit mehr als 1,1 Promille am Steuer erwischt – welche Strafe droht der Rapperin?

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