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„Ein Führerschein, der 4000 Euro oder mehr kostet, ist zu teuer“: Mit diesen Maßnahmen soll er billiger werden

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„Ein Führerschein, der 4000 Euro oder mehr kostet, ist zu teuer“: Mit diesen Maßnahmen soll er billiger werden

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    Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) fordert unter anderem von Fahrschulen mehr Transparenz hinsichtlich ihrer Preisgestaltung.
    Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) fordert unter anderem von Fahrschulen mehr Transparenz hinsichtlich ihrer Preisgestaltung. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Um das Autofahren zu erlernen, braucht man heutzutage nicht nur etwas Zeit und starke Nerven, sondern vor allem eine Menge Geld. Wer den Führerschein erwerben will, muss immer tiefer in die Tasche greifen, denn die Kosten für Theorieunterricht, Fahrstunden und Prüfungen nehmen kontinuierlich zu. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) will dieser Preisentwicklung jetzt entgegenwirken und nennt mögliche Ansätze, wie die Fahrerlaubnis wieder günstiger werden soll.

    Steigende Preise – Was kostet der Führerschein 2025?

    Die Kosten für den Fahrschulbesuch und das Ablegen der Führerscheinprüfung steigen laut Statistischem Bundesamt seit Jahren stark an. So mussten Fahrschüler 2024 dafür durchschnittlich 5,8 Prozent mehr zahlen als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2020 haben sich die Preise sogar um gut 38 Prozent erhöht.

    Nach Angaben des ADAC liegen die aktuellen Gesamtkosten für den Pkw-Führerschein der Klasse B je nach Region, Fahrschule und individuellem Lernfortschritt zwischen 2500 und 4500 Euro. Die enorme Preiszunahme der vergangenen Jahre sei unter anderem auf gestiegene Sprit-, Fahrzeug- und Personalkosten zurückzuführen. 

    Die aktuellen Preise findet Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder nicht mehr vertretbar. „Ein Führerschein, der 4000 Euro oder mehr kostet, ist zu teuer“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Solche Führerscheinkosten dürfen wir nicht kommentarlos hinnehmen. Viele können sich den Führerschein bei diesen Preisen nicht mehr leisten.“ Um dieser Preisentwicklung entgegenzuwirken, müsse man „Maßnahmen identifizieren, die kostendämpfend wirken können“. Hier sieht der Verkehrsminister deutlichen Handlungsbedarf für die Politik und schlägt mögliche Lösungsansätze vor.

    Schnieder: So soll der Führerschein wieder günstiger werden

    Eine direkte Regulierung der Kosten für Fahrstunden kommt für Schnieder zwar nicht infrage: „Wir werden und wollen keine Vorschriften zur Höhe der Kosten je Stunde erlassen.“ Allerdings plädiert er für mehr Transparenz bei den Fahrschulen, die ihre Preise und Angebote klar offenlegen sollten. „Wenn man weiß, wie teuer bei welcher Fahrschule die Stunden sind und welche Angebote die jeweilige Fahrschule macht, kann man bereits im Vorfeld besser mit den Kosten kalkulieren“, so der Bundesverkehrsminister.

    Laut ADAC sind Fahrschulen bereits heute per Gesetz zu sogenannter Preiswahrheit und Preisklarheit verpflichtet. Sie müssen für ihre angebotenen Leistungen also einen festen Preis nennen und einhalten. Jede Fahrschule kann aber ihre eigenen Tarife bestimmen, eine verpflichtende, einheitliche Preisgestaltung gibt es bislang nicht.

    Warum das Durchfallen bei der Führerscheinprüfung teuer wird

    Einen weiteren Ansatzpunkt zur Kostensenkung sieht Schnieder in der Eindämmung der hohen Durchfallquoten bei den Fahrprüfungen: „Fast jeder Zweite fällt durch die theoretische Prüfung, etwa jeder Dritte durch die praktische. Insbesondere bei der praktischen Prüfung ist das mit hohen Kosten verbunden.“ Für die theoretische Fahrprüfung fallen dem ADAC zufolge bei TÜV oder DEKRA rund 25 Euro Gebühren an, die praktische schlägt mit rund 130 Euro Gebühren zu Buche. Hinzu kommen weitere verpflichtende Fahrstunden sowie individuelle Zusatzgebühren der Fahrschule. Das treibt die Gesamtkosten für den Führerschein schnell in die Höhe.

    „Hier müssen wir analysieren, was die Ursachen für die hohen Durchfallquoten sind und gegensteuern“, so der Bundesverkehrsminister. Mit der Anschaffung von Fahrsimulatoren könnten Fahrschulen ihre Schülerinnen und Schüler etwa besser auf die Prüfungen vorbereiten, schlägt Schnieder vor.

    Kosten sparen mit Führerschein-Schnellkursen?

    Wie der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe verriet, hat er selbst seine Theorielektionen, Fahrstunden und Prüfungen in einer Ferienfahrschule absolviert und so innerhalb von drei Wochen seine Fahrerlaubnis erworben. Auch das könne ein möglicher Weg sein, um Kosten für den Führerschein zu sparen, so Schnieder.

    Für einen solchen Intensiv- oder Schnellkurs müsse man allerdings einen geeigneten Zeitraum wählen, mahnt der Minister. „Auf der anderen Seite darf der Prüfungstermin nicht zu weit vom tatsächlichen Erwerbstermin des Führerscheins auseinanderliegen, ansonsten verlernt man als Fahranfänger wichtige Inhalte, sodass der Effekt konterkariert werden würde.“

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