Ein belgischer Autofahrer dürfte nicht schlecht gestaunt haben, als den Betrag auf einem an ihn adressierten Bußgeldbescheid entdeckte, den er überweisen sollte. Der Kostenpunkt: 6597 Euro. Das geht aus einem Bericht von chip.de hervor. Demnach wurde als Grund eine deutliche Geschwindigkeitsüberschreitung genannt, die innerorts gemessen wurde. Sogar eine sehr deutliche Geschwindigkeitsüberschreitung. Mit 696 km/h soll der Autofahrer unterwegs gewesen sein. Eine Geschwindigkeit, die der Mann seinem Opel Astra offenbar nicht zutraute. Er legte Beschwerde ein.
Mit fast 700 km/h geblitzt: Autofahrer legt Beschwerde ein – muss aber zahlen
Der Belgier brauchte nicht lange, um die Bußgeldstelle davon zu überzeugen, dass er mit seinem Opel Astra nicht mit fast 700 km/h unterwegs sein konnte. Laut dem Magazin Auto Motor und Sport liegt die Höchstgeschwindigkeit eines Astra, je nach Ausstattung, zwischen 199 und 235 km/h. Im Übrigen könnte nicht einmal das schnellste Auto der Welt, das für die Straße zugelassen ist, die Marke von 700 km/h knacken.
Die Polizei untersuchte den Fall und konnte den Fehler finden. Die Autozeitung berichtet, dass das Messgerät falsch codiert war. Während der Aufnahme und dem Auslösen des Blitzers soll es zu einem Zahlendreher gekommen sein.
Um ein Bußgeld kam der Mann trotzdem nicht herum. Bei der Untersuchung des Messfehlers stellte sich heraus, dass der Opel-Fahrer mit 60 km/h unterwegs war. Die Höhe des nun tatsächlich zu entrichtenden Bußgeldes ist nicht bekannt. Laut chip.de müsste es um die 50 Euro liegen, da ein solcher Betrag bei bis zu 10 km/h Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts anfalle.
Wie oft kommen falsche Blitzer-Messungen vor?
Auch Maschinen sind nicht perfekt – und zu Fehlern kommt es auch bei Blitzern. Das ist bekannt. Der Fall des belgischen Autofahrers ist daher besonders, aber kein Einzelfall. Unklar ist allerdings, wie häufig falsche Blitzer-Messungen vorkommen. Offizielle Zahlen gibt es dazu nicht. „Nicht selten kommt es vor, dass ein Autofahrer zu Unrecht vor die Linse von einem Blitzer gerät“, ist bei bussgeldkatalog.org zu lesen. Der Bericht des Portals, der Autofahrerinnen und Autofahrer über ihre Rechte bei falschen Bußgeldbescheiden aufklärt, legt nahe, dass falsche Messungen immer wieder vorkommen. Demnach können vor allem folgende Szenarien zu Fehlern führen:
- Blitzer steht in falschem Winkel zur Fahrbahn.
- Die Sonneneinstrahlung verfälscht das Messergebnis.
- Es liegt eine Verwechslung von Fahrzeugen vor.
- Menschliche Fehler und unzureichende Schulung von Messpersonal.
Falls Sie eine falsche Blitzer-Messung vermuten, können Sie Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen. Im Bericht von bussgeldkatalog.org wird empfohlen, einen Anwalt für Verkehrsrecht hinzuzuziehen, da dieser Akteneinsicht beantragen kann.
Auch interessant: Mittlerweile gibt es auch Handy-Blitzer. Außerdem hat sich herausgestellt, dass E-Autos weniger Pannen haben als Autos mit Verbrennungsmotor.
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