Durch verstärkt auftretende Regenfälle und Unwetter kommt es immer wieder zu Aquaplaning, auch Wasserglätte genannt: Davon spricht man, wenn die Autoreifen die Wassermassen nicht mehr verdrängen können und dadurch den direkten Kontakt zur Straße verlieren, informiert der ADAC. An Stellen, wo Regenwasser nicht richtig ablaufen kann, etwa Unterführungen, Kurven oder Spurrillen, ist also besondere Vorsicht geboten.
Autofahrer aufgepasst: Warnsignale für Aquaplaning
Drohendes Aquaplaning erkennen Sie an einem eventuellen Gischt- und Wasserschwall an den Rädern der vor Ihnen fahrenden Fahrzeuge, erklärt der Automobilclub. Sie merken es auch bei Ihrem eigenen Auto: Es wird lauter, da überschüssiges Wasser durch den Radkasten rauscht und den Unterboden anstrahlt. Um das schnell wahrnehmen zu können, müssen Sie aber Ihre Musik im Auto leiser drehen. Wenn Ihnen auffällt, dass sich das Lenken anders als gewohnt anfühlt oder die Drehzahl im Auto springt, sind das ebenfalls Vorboten für Aquaplaning. Ignorieren Sie keinesfalls Schilder mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung und dem Zusatz „bei Nässe“.
Auto fahren: So verhält man sich bei Aquaplaning richtig
Bei schlechter Witterung oder erschwerten Straßenverhältnissen sollten Sie grundsätzlich eine Geschwindigkeit von 80 km/h nicht überschreiten, empfiehlt der ADAC. Das gelte insbesondere für Autos mit Heckantrieb oder älteren Reifen. Eine Geschwindigkeitsanpassung ist übrigens auch für die Frage der Haftung bei einem Aquaplaning-Unfall relevant: Die Verantwortung liegt prinzipiell beim Autofahrer, der laut Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) die Geschwindigkeit seines Fahrzeugs insbesondere den Straßen-, Sicht- und Wetterverhältnissen anpassen muss.
Schalten Sie das Abblendlicht ein und passen Sie die Scheibenwischer-Geschwindigkeit an. Achten Sie außerdem auf Spurrillen, besonders auf der rechten Spur von mehrspurigen Bundesstraßen und Autobahnen, und fahren Sie versetzt.
Was tun, wenn Aquaplanung plötzlich auftritt und die Reifen den Kontakt zur Fahrbahn verlieren? Zunächst: ruhig bleiben und das Lenkrad gerade halten, empfiehlt Fahrlehrer Lukas Can im Interview mit SWR3. Nicht lenken, nicht bremsen, nicht Gas geben, sondern das Fahrzeug ausgekuppelt rollen lassen. Bei E-Autos und Autos mit Automatikgetriebe Fuß vorsichtig vom Gas nehmen, nicht bremsen. Bei Automatikautos auf keinen Fall die Fahrstufe wechseln, empfiehlt der ADAC. Die Reifen finden meist nach wenigen Sekunden Aquaplaning wieder Haftung.
Übrigens: Den Arm lässig aus dem Autofenster hängen zu lassen, ist in einem Land streng verboten. Wenn Sie schon Ihren Sommerurlaub planen: Wie wäre es mit einer Gardasee-Umrundung? Dafür sollten Sie wissen, wie viele Kilometer man mit dem Auto, Motorrad oder Fahrrad zurücklegen muss.
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