Die Nase läuft und die Augen tränen – und plötzlich rauscht man blind durch den Verkehr. Mit dem Start der Pollensaison beginnt nicht nur für Allergiker wieder eine anstrengende Zeit, sondern auch eine gefährliche: Denn Heuschnupfen kann im Straßenverkehr schnell zu einer unterschätzten Unfallursache werden.
Übrigens: Mit dem Frühling und Sommer kommen nicht nur die Pollen – es stellen sich auch Alltagsfragen, wie etwa, ob Sonnenbrillen im Straßenverkehr erlaubt sind.
Gefahr: Pollen im Straßenverkehr gefährlich?
Laut ADAC reicht bereits ein einziger Niesanfall aus, um mehrere Sekunden die Augen von der Straße zu nehmen. Wer bei Tempo 50 fährt, ist damit ganze 13 Meter im Blindflug unterwegs – ein riskantes Zeitfenster, vor allem im Stadtverkehr. Hinzu kommen allergiebedingte Symptome wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und gereizte Schleimhäute, die das Reaktionsvermögen zusätzlich beeinflussen können.
Pollen im Straßenverkehr: Warum sollte man bei Antihistaminika aufpassen?
Wer auf Medikamente zurückgreift, sollte besonders vorsichtig sein. „Antihistaminika der älteren Generation machen müde – und das ist am Steuer gefährlich“, warnt der ADAC. Deshalb gilt: Beipackzettel lesen, Wirkung vor Fahrtantritt einschätzen – oder sicherheitshalber ärztlichen Rat einholen. Denn auch viele rezeptfreie Mittel können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.
Damit Heuschnupfen nicht zur Gefahr wird, empfiehlt der ADAC folgende Maßnahmen:
- Pollenfilter regelmäßig wechseln – mindestens einmal jährlich vor Beginn der Saison
- Frische Luft kann Reize verringern – also Fenster öffnen oder Klimaanlage auf Frischluft stellen
- Vor der Fahrt Medikamente auf Nebenwirkungen prüfen
- Fahrten bei starkem Pollenflug möglichst vermeiden
- Mehr Abstand zum Vordermann erhöht die Sicherheit
- Bei plötzlichen Attacken während der Fahrt beide Hände am Lenkrad zu halten und an der nächsten Parkbucht oder Haltemöglichkeit zu pausieren
Wie der ADAC schreibt, gehört Deutschland laut Google im März 2025 weltweit zu den drei Ländern mit dem höchsten Interesse an Heuschnupfen – nur in den Niederlanden und im Vereinigten Königreich wurde laut ADAC noch häufiger nach dem Thema gesucht. „Das Thema betrifft Millionen Menschen – und hat direkte Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit“, betont der ADAC. Gerade in der Frühlingszeit sollten Allergikerinnen und Allergiker also besonders vorsichtig sein. Wer sich frühzeitig vorbereitet – und die Wirkung seiner Medikamente kennt – kann sicher und symptomfrei durch die Pollensaison fahren.
Übrigens: Kommt es doch mal zum Ernstfall und ein Unfall passiert, gibt es einige Vorkehrungen, die man treffen sollte – von Absichern bis Notruf wählen und um das richtige Kümmern der Unfallopfer.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden