Karlsruhe hat eine lebendige Filmszene. Jenseits der großen Filmmetropolen Berlin, München oder Hamburg wird hier filmische Kultur mit ihren kreativen Machern täglich neu und zukunftsweisend gelebt. Während des Festivalsommers zum 300. Stadtgeburtstag von Karlsruhe heißt es deshalb "Film ab!" im Schlossgarten. Von Juli bis September 2015 verwandelt sich der Pavillon zum Kinosaal und präsentiert donnerstagabends Filmprogramme mit Kurz- und Langfilmen über Karlsruhe und hier gedrehten Produktionen. Ingesamt sieben Themenabende beleuchten die Karlsruher Filmlandschaft, ihre Macher und Institutionen. Die "Film ab!"-Reihe gehört zum regulären Stundenplan im Karlsruher Pavillon und findet sich im KA300-Veranstaltungskalender im Themenfeld "Kultur".

Die Karlsruher zählen zu den eifrigsten Kinobesuchern Deutschlands, was auch an der hohen Qualität der verschiedenen Kinos vor Ort und dem großen Interesse der Bevölkerung an Filminhalten liegt. Zudem sind hier etliche Filmemacher angesiedelt. So finden sich Dokumentarfilmer ebenso in Karlsruhe wie innovative Regisseure, Drehbuchautoren, Kameraleute oder Schauspieler. Regelmäßig nutzt der SWR die anschauliche Karlsruher Kulisse für seine Produktionen. Grund genug, beim 300. Stadtgeburtstag das Filmschaffen in Karlsruhe zu würdigen. Beginn der Vorführung ist um 21:45 Uhr, bei der „Nacht der Filmfestivals“ bereits um 20:30 Uhr.

Am Donnerstag, 16. Juli, läuft im Programmblock „Zukunft Stadt“ der Filmklassiker „Brazil“ des Meisterregisseurs Terry Gilliams. Der Film sollte eigentlich den Titel "1984½" tragen - eine Verbeugung vor Federico Fellinis surrealem Film "8½" und vor dem Roman "1984" von George Orwell, der vor einer totalen Kontrolle der Gesellschaft durch den "Big Brother" warnte. "Brazil" zeigt, was aus einer totalen Bürokratenstadt werden kann: die Informationskontrolle ist allumfassend, Privatwohnungen werden zu Baustellen, vor kleinen Irrtümern der Bürokraten ist niemand sicher. Fragen nach der Zukunft sind offen: Bleibt als einziger Ausweg vor der Bürokratie die Phantasie, das Kino in unserem Kopf, unsere persönliche Traumfabrik? Inwieweit ist das, was als Wirklichkeit zu akzeptieren wir uns angewöhnt haben, nicht eigentlich irreal? Und wo endet der Wunschtraum, wo fängt der Alptraum an?

Gezeigt wird „Brazil“ im Rahmen des im Schauburg-Programm bekannten Formats „Traumfabrik“. Die Traumfabrik ist eine Kooperation von Filmtheater Schauburg, AWWK - Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung Karlsruhe, ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale des KIT. Der Eintritt am 16. Juli in den Pavillon ist frei!

Bei der „Nacht der Festivals" gewähren Karlsruher Filmfestivals Einblicke in ihre thematischen Schwerpunkte von Dokumentarproduktionen, Stummfilmen, über 3D-Filme, bis hin zum Fokus auf lesbisch-schwule Pogramme sowie dem internationalen Independent-Kino. Mit "Karlsruhe als Filmkulisse“ zeigt sich, welche vielfältigen Drehorte die Stadt bietet, um die unterschiedlichsten Geschichten zu erzählen. Weiter geht es mit „Filmconnections", das von Karlsruhern erzählt, die längst internationale Leinwände erobern oder in der alten Heimat neue Filme drehen. Den Abschluss bildet der „SWR-Filmabend“ mit seinem Fernsehspiel „Glückskind“.

„Wir haben für die Veranstaltungsreihe alle wichtigen Filmakteure und -institutionen in Karlsruhe gewinnen können, um einen oder mehrere Programmpunkte beizusteuern", freut sich „Film ab!“-Kurator und Geschäftsführender Vorstand des Filmboard Karlsruhe, Dr. Oliver Langewitz. „Hiermit rücken wir beim Stadtgeburtstag das Thema 'Film' in den Fokus, da Karlsruhe über eine wirtschaftsstarke, zukunftsgerichtete Infrastruktur verfügt, um erfolgreich Filme produzieren zu können."

Der Ticketverkauf für das Pavillon-Programm beginnt am 20. Mai 2015.

Termine:

Do., 16.07.2015 um 21:45 Uhr: Zukunft Stadt
Do., 06.08.2015 um 20:30 Uhr: Die Nacht der Filmfestivals
Do., 13.08.2015 um 21:45 Uhr: Die Stadt im Film
Do., 27.08.2015 um 21:45 Uhr: Karlsruhe als Filmkulisse
Do., 10.09.2015 um 21:45 Uhr: Karlsruher Filmconnections
Do., 24.09.2015 um 21:45 Uhr: SWR-Filmabend – Glückskind
 

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