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Karlsruhe: Ein Festival der Kunst aus 120 Jahren

Karlsruhe

Ein Festival der Kunst aus 120 Jahren

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    Präsentation des ZKM/UNESCO City of Media Arts im Forum Karlsruhe in Halle 3, Copyright: "Messe Karlsruhe"
    Präsentation des ZKM/UNESCO City of Media Arts im Forum Karlsruhe in Halle 3, Copyright: "Messe Karlsruhe" Foto: Jürgen Rösner

    Die Künstlerliste ist gefüllt mit arrivierten Positionen wie Picasso und Miró, Nolde, Pechstein oder Kirchner. Im Bereich Post-War ist unter anderem die Pop Art mit wichtigen Vertretern wie Andy Warhol, Tom Wesselmann, Claes Oldenburg oder Mel Ramos präsent. Aber auch die eher kritische britische Spielart ist mit David Hockney vertreten. 

    Um die Stärken der Messe deutlicher herauszuarbeiten, wurde eine neue Hallenstruktur entwickelt, die es Besuchenden ermöglicht, schnell zu den von ihnen präferierten Kunstrichtungen oder Themen zu gelangen. In Halle 1 findet sich die Klassische Moderne + Gegenwartskunst, in Halle 2 die "Kunst nach 1945" + Gegenwartskunst, Halle 3 wird den Titel "Artication" tragen und beherbergt das neue Format "Paper Square", die Sonderausstellung der LBBW aber auch Kulturinstitutionen und kuratierte Positionen von Absolventen der Kunstakademien. Halle 4, die dm-arena, ist mit "Discover" überschrieben und gibt Raum für zeitgenössische Kunst und für das Format Newcomer, für welches sich sehr junge Galerien bewerben konnten.

    Skulpturen des Künstlers Carlo Borer bei der Bege Galerie Ulm, Copyright "Messe Karlsruhe"
    Skulpturen des Künstlers Carlo Borer bei der Bege Galerie Ulm, Copyright "Messe Karlsruhe" Foto: Jürgen Rösner

    Klassische Moderne in vielen Spielarten

    Die Klassische Moderne erfreut sich noch immer großer Beliebtheit. Das schlug sich erst vor Kurzem in der Versteigerung eines Picasso-Gemäldes mit Millionenwert bei Sotheby’s nieder. Insgesamt fünf Galerien, darunter auch die neu gegründete LE Gallery (Keerbergen/Belgien), zeigen Werke des spanischen Künstlers. Die Klassische Moderne wird in ihren verschiedenen Facetten, vom Impressionismus über den Surrealismus, den Kubismus bis zum Expressionismus mit herausragenden Kunstwerken von musealer Qualität vertreten sein. Max Liebermann (Ludorff, Düsseldorf, Nöth, Ansbach), Ernst Ludwig Kirchner (Ludorff, Düsseldorf; Henze & Ketterer, Riehen; St. Gertrude, Hamburg), Erich Heckel (Henze & Ketterer, Riehen; Kampen, Sylt; Schrade, Ehingen) und Marc Chagall (Jeanne, München; Raphael, Frankfurt; Kampen, Sylt; Gildens Art, London) sind nur einige der Künstler, die gezeigt werden.

    Jahrzehntelang sind Künstlerinnen von Museen und vom Kunsthandel vernachlässigt worden. Hier ändert sich etwas. Nur noch wenige Galerien haben ein ausschließlich männliches Programm. Drei Galerien bringen 2024 ausschließlich Frauen mit auf die Messe (BEGE, Ulm; Claeys, Freiburg und Judith Andreae, Bonn).

    Ein breites Spektrum der Nachkriegskunst

    Informel, ZERO und Konkrete Kunst: alles Kunstrichtungen, die im Europa der Nachkriegszeit eine essenzielle Rolle spielen. Die art KARLSRUHE hat auf diese unterschiedlichen Stile seit jeher ein Augenmerk und gibt alljährlich einen profunden Überblick zur Kunst der 1950er und 60er-Jahre. Ob weniger bekannte Informel-Pioniere, wie Eugen Batz (Döbele, Mannheim), oder Namen, die landläufig mit der gestisch-spontanen Malweise der ersten Nachkriegszeit verbunden werden, wie Hans Hartung (Brita Prinz, Madrid) oder Antoni Tàpies (Cortina, Barcelona und MDA, Höganäs) – der vom Gegenstand befreite Aufbruch in der Bildenden Kunst ist ein wichtiger Bereich auf der Messe.

    Einen anderen bildnerischen Neuanfang nach dem Krieg proklamierte von Düsseldorf aus die Gruppe ZERO um Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker. Sie waren die Enfants terrible der rheinischen Kunstszene, feierten wilde Feste, ließen Luftballons in den Nachthimmel steigen und eroberten sich den Galerie- wie den Außenraum auf lebensfrohe Art. Ihre Kunstwerke können an insgesamt neun Ständen, darunter Geißler-Bentler (Bonn) und van der Koelen (Mainz) sowie bei Geiger (Konstanz) betrachtet werden. Passend dazu zeigt das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in einer groß angelegten Retrospektive einen Überblick über das vielseitige Gesamtwerk von Heinz Mack. Der inzwischen 92jährige Künstler schlägt – mit einer weiteren Schau im Konzernsitz der EnBW – den Bogen zur in Karlsruhe beheimateten Medienkunst.

    Galerie Ludorff, Düsseldorf, Hermann Max Pechstein, Keitelkähne, 1920, Öl auf Leinwand, 70,5 x 80 cm, Frontansicht
    Galerie Ludorff, Düsseldorf, Hermann Max Pechstein, Keitelkähne, 1920, Öl auf Leinwand, 70,5 x 80 cm, Frontansicht Foto: Ludorff

    Von Pop Art bis heute

    Im Kanon der Nachkriegskunst darf die Pop Art mit wichtigen Vertretern wie Andy Warhol, Tom Wesselmann, Claes Oldenburg oder Mel Ramos und ihrer ins künstlerische gewandten Darstellung der Waren- und Konsumwelt nicht fehlen. Aber auch die eher kritische britische Spielart ist mit David Hockney (Benden & Ackermann, Köln) vertreten. Es wird deutlich, dass die Jahrzehnte nach 1945 nicht nur abstrakt gewesen sind. Von hier aus lässt sich eine Linie zu Gerhard Richter und Peter Dreher, aber auch zu den oft großformatigen Gemälden von Karin Kneffel (Ludorff, Düsseldorf) oder den überspitzt realistischen Skulpturen von Carolee Feuerman (Hübner & Hübner, Frankfurt) ziehen. Dass die Strichmännchen-Zeichnungen eines Keith Haring bis heute inspirieren, zeigen aufs deutlichste dagegen die Werke der 2000 geborenen Ambra Durante (Friese, Berlin), die 2022 mit dem art KARLSRUHE-Preis ausgezeichnet wurde.

    Galerie Andreas Binder, München, Julio Rondo, Good Dog, Happy Man, 2023, Acryl hinter Glas/Acryl auf Holz, 122 x 52 cm
    Galerie Andreas Binder, München, Julio Rondo, Good Dog, Happy Man, 2023, Acryl hinter Glas/Acryl auf Holz, 122 x 52 cm Foto: Galerie Binder

    Auch die Konkrete Kunst mit Hauptvertretern wie Josef Albers (Ludorff, Düsseldorf), Georg Karl Pfahler oder Otto Herbert Hajek (Luzán, Berlin) sowie der eher Insidern bekannten Marie-Thérèse Vacossin (Wagner, Paris) wird auf der Kunstmesse vertreten sein. Von hier aus lässt sich eine weitere Linie in die Gegenwart ziehen zu den farbintensiven Kompositionen von Peter Anton (Braunbehrens, Stuttgart) oder den teils zu Raumkonzepten aufgeweiteten Farbfeldmalereien von Arvid Boecker (Monica Ruppert, Frankfurt). Fotografie und Videokunst, das Crossover der Medien, lassen sich ebenso auf der kommenden art KARLSRUHE finden, wie die Gegenwartskunst im Allgemeinen den Bogen in die vielfältige Karlsruher Kunstszene mit ihren Pop Up-Galerien und Projekträumen schlägt.

    Tickets für die Messe art KARLSRUHE

    Weitere Informationen

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    Instagram art KARLSRUHE

    Youtube art KARLSRUHE

    Rückblick: art KARLSRUHE 2023

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