Aufträge werden storniert oder bleiben ganz aus, Umsätze brechen ein - viele regionale Unternehmen haben es in der Corona-Krise schwer, sich über Wasser zu halten. Auch die Durlacher Druckerei Holler - ein echtes Familienunternehmen - hat die Auswirkungen der Pandemie zu spüren bekommen. Das Unternehmen, das seit über fünf Jahrzehnten in Durlach besteht und seit 1986 in Besitz der Familie Holler ist, stand durch Corona kurz vor dem Aus.
Rettende Idee in der Krisenzeit
Als zu Beginn der Krise und mit der Einführung der Maskenpflicht Mund-Nasen-Bedeckungen auf dem Markt kaum mehr in großen Stückzahlen erhältlich waren, kam Franziska Mergl, Tochter von Familie Holler und die dritte Generation in der Druckerei, aber auf die rettende Idee: Sie beschloss, selbstklebende Papiermasken zu produzieren.
"Hauptsächlich mache ich Büro und Lagerverwaltung bei uns im Unternehmen, aber wenn eine Kreativaufgabe ansteht, dann bin ich erst so richtig in meinem Element", sagt sie im Gespräch mit ka-news.de und berichtet, wie es zu der ungewöhnlichen Kreation kam: "Die Idee hatte ich, da es am Anfang der Corona-Zeit keine Masken mehr zu kaufen gab.

Dazu kam, dass die Druckerei-Aufträge weniger wurden. Ich habe gedacht, es muss doch eine Möglichkeit geben, aus Papier - das ja auch das wichtigste Material in unserer Druckerei ist - eine Maske zu machen."
Friseurbesuch inspiriert selbstklebende Maske
Im Familienrat sei daraufhin viel getüftelt und viel ausprobiert worden, doch es war lange Zeit alles noch nicht so richtig passend - bis zu einem Friseurbesuch. Hier sind die Halteschnüre regulärer Masken beim Waschen und Schneiden oft im Weg - und damit war die Idee der bändellosen, an den Wangen klebenden Papiermaske geboren.

Natürlich sind die aus dieser Idee entstandenen Alltagsmasken nicht nur für Friseurbesuche geeignet, sondern können zu jeder Gelegenheit getragen werden. So sind sie beispielsweise für Menschen, die sich durch herkömmliche Mund-Nasen-Behelfsmasken eingeengt fühlen, eine Alternative.
Der Einmal-Schutz besteht dabei aus Zellulose und ist dermatologisch geprüft sowie ISO-zertifiziert. Er wird vollständig in der Durlacher Druckerei hergestellt und ist für 40 Euro pro 50 Masken in deren Online-Shop erhältlich.
Auch für Bartträger und geschminkte Haut geeignet
Die Klebeflächen sind hautfreundlich und lassen sich leicht von der Nase über die Wange nach unten hin anbringen und auch wieder entfernen. Da die Masken auf der oberen Wangenhälfte haften, sind sie ebenfalls für Bartträger geeignet, aber auch Schminke halten sie stand.

Ein weiterer Vorteil: Benutzer laufen so nicht Gefahr, ihre Gesundheit durch eine unsachgemäße Mehrfachverwendung zu gefährden, wie bei herkömmlichen Behelfsmasken oft beobachtet. "Alle, die die Maske bereits getestet haben, sind begeistert", freut sich Franziska Mergl und hofft, dass die kreative Idee ihren Familienbetrieb über die Krisenzeit retten kann.



Hinweis: Kommentare geben nicht die Meinung von ka-news wieder. Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen. Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!