Karlsruhe Zweite Rheinbrücke bei Karlsruhe: B36-Anbindung ist weiter unklar
Es geht voran in Sachen zweite Rheinbrücke: Vergangene Woche gab das Bundesverkehrsministerium grünes Licht für die Entflechtung der Verfahren von zweiter Rheinbrücke und deren Anbindung an die B36. In der kommenden Woche landet das Thema wieder im Karlsruher Gemeinderat. Zwei wichtige Punkte beschäftigen dann die Karlsruher Stadträte: Was wird aus dem B36-Anschluss? Und was aus der "Brücke zwischen den Brücken"?
Das Thema zweite Rheinbrücke wird nach längerer Pause am Dienstag, 25. Oktober, erneut die Stadträte des Karlsruher Gemeinderats beschäftigen. Gleich zwei Themen stehen im Zusammenhang mit der Brücke auf der Tagesordnung: der Anschluss an die B36 und die "Brücke zwischen den Brücken".
"Stadt muss sich für B36-Anschluss stark machen"
Ersteres ist vor allem der Karlsruher CDU ein großes Anliegen. In einem Antrag fordert sie, Oberbürgermeister Frank Mentrup solle sich nach der Entscheidung des Ministeriums für die zügige Einleitung und Durchführung des Planfeststellungsverfahrens zum Anschluss der zweiten Rheinbrücke an die B36 einsetzen. Zudem soll die Stadtverwaltung eine mögliche Linienführung für den B36-Anschluss sowie deren Vor- und Nachteile aufzeigen, fordert die Karlsruher CDU.
Der Gemeinderat hatte sich jedoch bereits 2011 mehrheitlich gegen den Bau einer zweiten Rheinbrücke und gegen eine Anbindung an die B36 ausgesprochen. Obwohl der Antrag der CDU-Fraktion damit nicht den bisherigen Entscheidungen des Gemeinderates entspricht, sieht die Verwaltung in ihrer Stellungnahme trotz ihrer kritischen Haltung zur Rheinbrückenplanung durchaus auch die verkehrlichen Vorteile für die Stadt.
Eine frühzeitige Einflussnahme auf die Trassenführung könnte zudem beim Bau der Brücke vorteilhaft sein, so die Stadt. Außerdem habe die Trennung des Projektes "Querspange" vom eigentlichen Brückenbau erreicht, dass das Planfeststellungsverfahren für den Bau einer zweiten Rheinbrücke mittlerweile schneller voranschreitet. So könnte sich ohnehin bald die Notwendigkeit ergeben, dass sich der Gemeinderat wieder mit diesem Thema befassen müsste. Daher schlägt die Verwaltung vor, den CDU-Antrag im Planungsausschus zu beraten.
Untersuchungen halten Verfahren auf
Bereits im August einigten sich die Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz darauf, bei der Planung der zweiten Rheinbrücke die umstrittene Querspange an der B36 herauszulösen. Auch das Bundesverkehrsministerium gab grünes Licht für die Entflechtung der Verfahren zu einer zweiten Rheinbrücke und deren Anbindung an die B36. Das Genehmigungsverfahren in Rheinland-Pfalz kann voraussichtlich Anfang 2017 abgeschlossen werden.
Und auf baden-württembergerischer Seite? Hier waren zuletzt Verzögerungen eingetreten. Der Grund war eine im Verfahren notwendig gewordene Untersuchung der "Verbesserung der Leistungsfähigkeit auf der Bestandsachse". Auch eine Untersuchung zur verkehrlichen Auswirkung einer Querspange hatte das Verfahren verzögert. Diese Untersuchung wurde zwischenzeitlich mit negativem Ergebnis abgeschlossen.
"Brücke zwischen Brücken" trifft auf Ablehnung
Dem Karlsruher Gemeinderat liegt nun auch eine Machbarkeitsstudie hinsichtlich einer "Brücke zwischen den Brücken" offiziell vor, die die Planfeststellungsbehörde in Baden-Württemberg gefordert hatte. Hierbei war angedacht, ein Bauwerk parallel zur bestehenden Brücke bei Wörth zu errichten.
Das Ergebnis der Untersuchungen der rheinland-pfälzischen Straßenbauverwaltung zeigt, dass die Gründung der neuen Brücke zwischen den vorhandenen Brücken mit erheblichen bautechnischen Schwierigkeiten verbunden ist und zu Beeinträchtigungen der bestehenden Brücken führen kann.
Eine weitere Erkenntnis der Machbarkeitsstudie: Zusätzlich werden die anstehenden Sanierungen der Vorlandbrücke und des Wörther Troges erheblich erschwert, da die Sanierungen unter Verkehr erfolgen müssten. Dies wäre auch mit erheblichen Kapazitätseinschränkungen für den Kfz-Verkehr verbunden. Auch das Regierungspräsidium in Karlsruhe hat den Ergebnissen der rheinland-pfälzischen Untersuchung mittlerweile zugestimmt und lehnt deshalb ebenfalls eine "Brücke zwischen den Brücken" ab.
Damit liegen der baden-württembergischen Planfeststellungsbehörde aber nun alle erforderlichen Unterlagen vor, um für die beantragte Trasse auf baden-württembergischer Seite ebenfalls einen Beschluss erlassen zu können. Und spätestens dann wird auch in Karlsruhe das Thema zweite Rheinbrücke wieder ganz oben auf der Tagesordnung stehen.
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22.10.2016 17:00 Uhr
[b]mehr öffentliche Verkehrsmittel und nicht immer nur eine Person pro Auto. Immer noch mehr Straßen kann nicht die Lösung sein. Wir ersticken ja jetzt schon fast im Verkehrsstau.[/b]
21.10.2016 22:06 Uhr
21.10.2016 15:15 Uhr
Kallsruh', viel vor abber nix dehinner...
...Herr Wellenreiter, übernehmen Sie bitte!!!
22.10.2016 12:35 Uhr
21.10.2016 17:08 Uhr
21.10.2016 14:47 Uhr
Baut die Brücke an der Fähre Leopoldshafen mit direkter Anbindung an die A5.
Aber eine Brücke die auf der Südtangente endet ist der Witz! Und das ganze wegen 2 Stunden erhöhtem Verkehrsaufkommen am Tag!
Selten so gelacht. Entlastet lieber das Bulacher Kreuz, da gibt es mittlerweile einen Dauerstau von 6:00-19:00 Uhr!
21.10.2016 15:01 Uhr
Kernproblem ist doch, dass die A65 und B9 sich über die Südtangente zur A5/A8 schlängeln müssen. Das müsste mit einer Rheinquerung gelöst werden. Das klappt nicht mit einem Standort nördlich der bestehenden Brücke. Zu blöd, dass ein südlicher Standort noch nie im Linienbestimmungsverfahren untersucht wurde...
21.10.2016 16:23 Uhr
22.10.2016 11:33 Uhr
Als südliche Variante ist das heute absolut unrealistisch da sehr viel gebaut werden müsste, sehr viel Fläche beansprucht würde und der verkehrliche Nutzen weit schlechter als die aktuelle Brückenplanung wäre. Wer nach Frankreich möchte ist mit der Querung bei Iffezheim besser bedient - hier würde sich der durchgängig 4spurige Ausbau zwischen A5 AS Baden-Baden und Roppenheim anbieten.Für die anderen die in die Pfalz wollen wären das gut 20km Umweg die man ohne Not nicht in Kauf nehmen würde. Im Bereich Karlsruhe bleibt letztlich nur der Bau der Nordtangente oder der 6spurige Ausbau der Südtangente um den Verkehr flüssig zu halten.
21.10.2016 17:12 Uhr
Davon abgesehen sind andere Standorte für Brücken angesichts des fast durchgehenden FFH-Schutzes auf einer der beiden Rheinseiten quasi unöglich, sowohl bei Leopoldshafen, als auch bei Neuburgweier, als auch irgendwo anders zwischen Iffezheim und Germersheim. Auch der klägliche Versuch der Nodbrücke wird daran spätestens vor Gericht scheitern.
Baut endlich die jetzige Brücke in vernünftiger Form neu und gut ist ...