Karlsruhe Verkehrspolitiker Toni Hofreiter: "Zweite Rheinbrücke bringt den Pendlern nichts"
In dieser Woche besuchte Toni Hofreiter, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bundestag, die Rheinbrücke und machte sich vor Ort ein Bild über die aktuelle Verkehrsführung. "Viele Verkehrsprojekte in Deutschland bringen den Autofahrern überhaupt keinen Nutzen mehr, dazu zählt auch die zweite Rheinbrücke", so Hofreiter bei seinem Besuch. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
"Wir haben in Deutschland eines der dichtesten Straßennetze der Welt, da bringen Neubauten nur noch in ganz seltenen Fällen eine Verbesserung. Stattdessen müssen wir uns auf den Erhalt der bestehenden Infrastruktur konzentrieren", forderte der Grünen-Politiker laut einer Pressemitteilung.
"Zweite Rheinbrücke bringt den Pendlern gar nichts"
Die Karlsruher Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl (Grüne) sieht die Planungen zur zweiten Rheinbrücke ebenfalls skeptisch. "Es ist ein Unding, dass an den Wünschen der Bevölkerung und der Stadt vorbei eine Brücke geplant wird, deren Konzeption einfach sinnlos ist", so die Bundestagskandidatin.
"Eine zweite Rheinbrücke bringt den Pendlern gar nichts, sie stehen dann nur ein paar Meter versetzt im Stau! Wenn wir neue Straßen bauen, dann müssen wir Engpässe beseitigen - und die Rheinbrücke selbst ist kein Engpass!", so Hofreiter. "Im Verkehrsministerium sitzen die größten Saboteure des Autoverkehrs", denn völlig falsche Planungen und überflüssige neue Straßen würden gefördert, der Erhalt aber vernachlässigt.
"Umwelt zerstören, viel Geld ausgeben und der Autofahrer hat keinen Nutzen"
Mit der zweiten Rheinbrücke wolle man die "Umwelt zerstören, viel Geld ausgeben und der Autofahrer hat keinen Nutzen, weil der Stau nicht beseitigt wird", kritisiert Hofreiter. Der nächste Bundesverkehrswegeplan sei derzeit in Arbeit und es sei an der Zeit endlich umzudenken, so der Vorsitzende des Verkehrsausschusses. "Vor allem knappe Kassen sollten eine Umsteuerung hin zu mehr Erhaltungsmaßnahmen ermöglichen."
Baden-Württemberg will bis Ende September klären, welche Bundesfernstraßen in den kommenden Jahren besonders dringend gebaut oder ausgebaut werden müssen. Bis dahin müssen die Projekte dem Bund gemeldet werden, teilte das Verkehrsministerium am Mittwoch in Stuttgart mit.
Staatssekretärin Gisela Splett (Grüne) sagte dazu: "Gerade weil Wünsche und zur Verfügung stehende Mittel auseinanderklaffen, ist es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger nachvollziehen können, nach welchen Gesichtspunkten wir Straßenplanungen vorantreiben." Wie viel Geld Baden-Würtemberg von 2015 an vom Bund für den Aus- und Neubau von Bundesstraßen bekommt, ist noch unklar. Zwischen 2002 und 2011 waren es jährlich durchschnittlich 230 Millionen Euro.
Weitere Informationen zum Thema "Zweite Rheinbrücke" bei ka-news
Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
02.08.2013 18:33 Uhr
02.08.2013 22:27 Uhr
03.08.2013 02:25 Uhr
03.08.2013 10:16 Uhr
03.08.2013 18:50 Uhr
02.08.2013 15:34 Uhr
03.08.2013 00:29 Uhr
Und dieses "stinkige Industriegebiet" sind das Neubaugebiet Knielingen 2.0 und andere Wohngebiete, an denen die Freihaltetrasse unmittelbar vorbeiführt. Allerdings würde auch die Anbindung an die B 36 überhaupt nichts bringen, weil sich an der Verkehrsüberlastung im Karlsruher Stadtggebiet überhaupt nichts ändern würde.
02.08.2013 14:53 Uhr
03.08.2013 02:33 Uhr
-> U-Bahn verlängern (wenn die mal in 20 Jahren fertiggestellt ist)
-> kostenloses WLAN im Innenstadtbereich auf die Randbezirke ausdehnen
-> Bahntrasse Pulverhausstraße
-> A5 vierspurig ausbauen
02.08.2013 13:27 Uhr
Als momentaner berufspendler zuwischen Durlach und Wörth muss ich feststellen, dass nicht die Brücke das Problem ist.Einmal sind es die Autofahrer selber, die das Reissverschlusssytem immer noch nicht begriffen haben und zum Andern sind es die innerstädtischen Strassen die den vielen Verkehr einfach nicht schlucken. Das fängt am BAB- Knoten/Wolfartsweier Brücke an, über Buhlacher Kkreuz zum Kühlen Krug bis zur Honsellstrasse (Hafenabfahrt). Dort stauen sich die Autos. Seltsamer Weise regen sich die Rennfahrer darüber nicht auf.Eine dritte Rheinbrücke neben den betehenden nutzt da überhaupt nichts !