Karlsruhe Streit um eine zweite Rheinbrücke wird auch 2019 nicht entschieden - das sind die verschiedenen Standpunkte in der Übersicht
Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof hat bekannt gegeben, dass die Klage gegen die geplante zweite Rheinbrücke nicht mehr 2019 verhandelt wird. Ein Ende des Streits um die zweite Querung zwischen Wörth und Karlsruhe ist somit nicht in Sicht. Worum geht es den jeweiligen Seiten?
Wegen fehlender Kapazitäten könne die Klage der Stadt Karlsruhe gegen die zweite Rheinbrücke nicht mehr in diesem Jahr verhandelt werden - das teilte der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim letzte Woche mit. Dabei wird schon seit vielen Jahren über den geplanten Bau einer zweiten Rheinquerung diskutiert. Während Karlsruhe und Naturschützer gegen das Projekt vor das Gericht ziehen, wehren sich die Rheinländer gegen alternative Brückenvarianten. Eine Übersicht zu den Standpunkten.
Karlsruhe: Verschärfte Situation auf Südtangente
Die Stadt Karlsruhe wehrt sich gegen den aktuellen Plan, die zweite Rheinbrücke 1,4 Kilometer nördlich der bestehenden zu bauen. 2017 hatten die Länder die entsprechenden Planfeststellungsbeschlüsse erlassen. Nach diesen Plänen würde das Verkehrsproblem rechtsrheinisch verschärft, sagte der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) im Februar 2018. Den Planfeststellungsbeschlüssen zufolge soll die Brücke am sogenannten Ölkreuz westlich von Knielingen auf die Südtangente (B10) angeschlossen werden, was zu mehr Verkehr auf der Südtangente führen könnte.

Alternative Varianten für eine zweite Brücke an anderer Stelle seien laut Mentrup nicht ausreichend untersucht worden. Mit der Klage beim Verwaltungsgerichtshof will die Stadt erreichen, dass von den aktuellen Plänen abgewichen wird - zugunsten der Variante "D2", einer Brücke direkt neben der bestehenden. Letztere ist laut Mentrup umweltverträglicher und würde weniger Fläche auf badischer Seite verbrauchen.
Rheinland-Pfalz: "D2" belastet das Wörther Kreuz
Dem Land Rheinland-Pfalz käme die in den Beschlüssen vorgesehene Brücke weiter im Norden deutlich besser gelegen. Erstklassige Verkehrsverbindungen seien wichtig für den Industriestandort um Wörth, teilte Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) 2017 mit. Eine Ersatzbrücke in unmittelbarer Nähe der bestehenden würde die Verkehrssituation in Maximiliansau und am Wörther Kreuz jedoch nicht verbessern.
Die Varianten in der Übersicht:
Der Ortsbeirat Maximiliansau erklärte 2011, eine Variante wie die "D2" abzulehnen. Auf der anderen Rheinseite lenkte Mentrup 2018 zudem selbst ein, dass für "D2" Wohnhäuser auf pfälzischer Seite abgerissen werden müssten.
Naturschützer: Seltene Tierarten in Gefahr
Auch Naturschützer sind gegen die aktuellen Pläne der zweiten Rheinquerung. Mit der Brücke 1,4 Kilometer nördlich der bestehenden würde erheblich in die Natur eingegriffen, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 2018 mit. Bei einem Bau der Querung in freier Landschaft würden seltene Tierarten leiden. Untersuchungen zufolge wäre die Variante "D2" umweltverträglicher als die Brücke weiter im Norden.
Hartmut Weinrebe, Geschäftsführer des BUND Regionalverband Mittlerer Oberrhein, verwies im Dezember 2017 außerdem auf die verschlechterten Bedingungen für Radfahrer. In den Plänen ist eine Straßenbrücke ohne Radwege vorgesehen. Im März letzten Jahres reichte der BUND beim Oberverwaltungsgericht in Koblenz Klage gegen das Bauvorhaben ein.
Der Streit geht weiter
Ausflügler, Pendler und Unternehmen werden wohl noch lange auf die ersehnte zweite Brücke warten müssen. Doch Geduld braucht im Moment sowieso jeder, der die bestehende Querung mit täglich rund 80.000 anderen Fahrzeugen passiert - und das seit Beginn der Sanierungsarbeiten auf verengter Fahrbahn.

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15.03.2019 11:08 Uhr
21.02.2019 12:28 Uhr
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21.02.2019 09:39 Uhr
Da können die Betonköpfe noch so viel hetzen und lügen, weitere Straßen ziehen weiteren Autoverkehr an, die Situation würde für uns Karlsruher und besonders in Knielingen noch viel schlimmer werden.
21.02.2019 11:42 Uhr
"Situation würde für uns Karlsruher und besonders in Knielingen noch viel schlimmer werden.
Das ist Lüge und Hetze was Sie verbreiten!
21.02.2019 07:09 Uhr
Was hat der bitteschön soviel wichtigeres zu tun? Hier wird sich doch nur vor der Verantwortung gedrückt, endlich mal eine Entscheidung zu treffen und sonst gar nix!
21.02.2019 09:40 Uhr
15.03.2019 11:14 Uhr
21.02.2019 11:21 Uhr
Man kann auch einen Rechtsstaat aushöhlen und missbrauchen.
Derzeit erleben wir einen noch nie dagewesenen Abbau von Demokratie.
21.02.2019 12:36 Uhr
21.02.2019 10:41 Uhr
Deutschland ist ein Rechtsstaat, und daher sollten Sie auch mal darüber nachdenken wie man In einer Sache Ruhig und Sachlich diskutiert. Sie versuchen doch immer , wenn eine Diskussion nicht wie gewünscht verläuft ,auf sehr Provokative Art zu stören und hart an der Grenze zur Beleidigung zu agieren. Auch wenn Ihnen der verlauf einer Diskussion nicht passt: Bleiben Sie sachlich, oder soll ich sagen: Werden Sie mal fertig in Ihrer Entwicklung. Darf ich das? Bisher ist diese Diskussion kontrovers ,aber ruhig verlaufen, so soll es auch bleiben. Ihre hetzerischen Beiträge sind nicht Zielführend.