Karlsruhe OB Mentrup kritisiert Rheinbrücken-Demo - Organisator schimpft zurück
Autofahrer müssen sich am Sonntag auf Änderungen einstellen: Wegen einer Demonstration für den Bau einer zweiten Rheinbrücke wird die B10/Rheinbrücke am Sonntag, 19. Juli, von etwa 17.30 Uhr bis voraussichtlich 19.30 Uhr in Fahrtrichtung Karlsruhe voll gesperrt. OB Mentrup findet für die Rheinbrücken-Demo kritische Worte- und fordert die Anmelder zum Umdenken auf.
Es ist eine Sperrung, die zur Unzeit kommt: Kommenden Sonntag lädt die Stadt Karlsruhe zu einem verkaufsoffenen Sonntag. Viel haben die Veranstalter für diesen Tag geplant. Neben Bummeln sollen auch eine Oldtimer-Show und andere KA300-Aktionen Menschen in die Stadt locken. Zudem veranstaltet der Karlsruher SC am Sonntag seinen Familientag. Doch es gibt bei aller Vorfreude ein Problem: Gerade an diesem Tag soll die Rheinbrücke, ein wichter Stadteingang, in Fahrtrichtung Karlsruhe voll gesperrt werden.
"Ich habe für sowas kein Verständnis!"
Der Grund: eine Demonstration für den Bau einer zweiten Rheinbrücke. Der Aufzug der Demonstranten wird sich von der Anschlussstelle Wörth/Maximiliansau kommend auf der Fahrbahn über die Rheinbrücke in Richtung Karlsruhe zur Ausfahrt Verkehrsübungsplatz bewegen. Ab 17.30 Uhr geht dann in Richtung Fächerstadt gar nichts mehr auf der Rheinbrücke.
Bei einem Pressetermin am Donnerstag kritisierte Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup das Vorgehen der Anmelder heftig. Die Demonstration an diesem Wochenende sei ein "destruktiver Akt", für den das Stadtoberhaupt kein Verständnis zeige. Dieses politische Statement ausgerechnet auf das kommende Wochenende zu legen, bezeichnete Mentrup als "aberwitzige Idee". Gleichzeitig appellierte er an die Anmelder, die geplante Rheinbrücken-Demonstration noch einmal zu überdenken. "Es würde die Kommunikation nachhaltig beeinträchtigen, wenn es so kommt wie bislang geplant."
Auch aus den Reihen der Kult-Fraktion hatte es im Vorfeld harsche Kritik gegeben- und zwar an den Demonstranten sowie auch an der Genehmigungsbehörde. "Das Demonstrationsrecht zum Lahmlegen einer Schnellstraße zu missbrauchen, ist billiger Populismus", so Kult-Fraktionsvorsitzender Lüppo Cramer (KAL). Die Pfälzer Behörde wiederum stellt aus Sicht der Kult-Fraktion mit ihrem Verhalten ihre Neutralitätspflicht in Frage.
Diese Einschränkungen könnten auf Autofahrer zukommen
Sollten die Anmelder an ihren Plänen festhalten, müssen sich Autofahrer bereits im Vorfeld auf Einschränkungen einstellen: Ab etwa 17 Uhr wird die Ausfahrt Maximiliansau vom Wörther Kreuz kommend und die Auffahrt zur B10 von Maximiliansau in Richtung Baden-Württemberg gesperrt. Die übrigen Strecken von der B9, A65 und L540 kommend zur Rheinbrücke Karlsruhe werden ab etwa 17.30 Uhr gesperrt.
Die Strecke in Richtung Rheinland-Pfalz steht während des Demonstrationszuges mit verminderter Geschwindigkeit zur Verfügung. Ein einer Pressemitteilung bittet die Stadt Karlsruhe Verkehrsteilnehmer den gesperrten Bereich im genannten Zeitraum weiträumig zu umfahren und auf die Übergänge bei Rastatt und Germersheim beziehungsweise auf die Fähren auszuweichen.
Aktualisierung, 16.55 Uhr: Demo-Anmelder attackiert OB
Der Anmelder der Demo, Steffen Weiß, hat sich in einer E-Mail an Oberbürgermeister Frank Mentrup gewandt. Er fordert darin, "dass der OB seine offen ausgesprochene Drohung zurücknimmt und das Versammlungsrecht und die Grundrechte der Teilnehmer respektiert." In dem Schreiben, das auch an ka-news- ging, heißt es wörtlich: "Natürlich wurde die allgemeine Terminlage und auch die Feierlichkeiten zum Karlsruher Stadtgeburtstag berücksichtigt." Es handele sich nicht um das Festwochenende und nicht um "ein Wochenende mit KSC-Spiel, an dem die Polizei vollauf beschäftigt ist".
Weiter schreibt Weiß an den OB: "Aus der Anmeldung und aus allen Veröffentlichungen geht jeweils die Homepage der Veranstaltung hervor, mit meinen exakten persönlichen Kontaktdaten. Sie hätten mich anrufen oder mailen können, mir sogar einen Brief schreiben können. Aus der Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt kann ich Ihnen bestätigen, die rheinübergreifende Kommunikation funktioniert bestens. Warum schaffen Sie es nicht, den direkten Kontakt über drei Wochen zu suchen, um dann wenige Tage vor der Veranstaltung bei einem Pressegespräch so vom Leder zu ziehen?" Der Anmelder erklärt zudem, dass er weiter für "einen Dialog zur Verfügung" stehe.
Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!
18.07.2015 12:48 Uhr
17.07.2015 19:43 Uhr
Der "Wichtigtuer" steht für etwas ein, gibt seinen Namen her.
Und erträgt die Beleidigungen und Angriffe mit großem Gleichmut.
Doch was treibt den OB von Karlsruhe?
Der Verstand kanns nicht sein - bei eingeschaltetem Verstand hätte er sich doch nicht selbst ins Knie geschossen.
17.07.2015 16:04 Uhr
Wenn ein Badenser doch am Sonntag mal eine rechte Schorle in der Pfalz ziehen will, kann er auch mit der Bahn anreisen, spricht mit dem Wahnsinns KVV Angebot
Gut bis Wörth alles kein Problem und dann.......!!! Schreck es gibt Gleise aber die nächste Bahn kommt erst in 30 Minuten......Sche..sdreck !
Komm wir fahren auf die PWV Hütte mit dem Auto.
Bin doch nicht Blöde und fahre 3 Stunden KVV / Regiobahn / Bus etc für eine Strecke, wenn es mit dem Auto in 45 Minuten von der Haustür auf zur der PWV / zur Schorle geht.....
Hinter Wörth ist KVV Niemandsland....Du verstehen Badenser.
Deswegen fahren fast alle mit dem Auto über die EINZIGE Brücke !
17.07.2015 16:20 Uhr
Günstig Haus in der Pfalzkaufen, dann aber überdie Fahrt nach Khe motzen etc....
Dan frage ich mal ganz einfach.
Warum z.B. kostet ein Schuko Einbaudose im Bauhaus in Landau genau soviel wie die In Karlsruhe ?
3.45€ in beiden !!
Nach Badenser Logik ist doch alles billiger in Der Pfalz !
Demnach müsste die Schukodose eigentlich nur 3,05€ kosten in der Pfalz !!
Manch einer möchte nicht wie z.B Citypark 2.0 in Khe leben, ist wie Plattenbau in der ExDDR nur zu Premiumkosten dank "Citylage".
Nein Danke.
Dann lieber 15 Minuten Stau stehen....
UNd Billiger ist es 100% nicht in der Pfalz als z.B. in Forchheim, Eggenstein, Stuttensee oder Grötzingen.
17.07.2015 19:24 Uhr
Dieses Argument 'Ich bin Karlsruher, arbeite hier, bin aber in die Pfalz gezogen weils dort billiger ist' hat in etwa die Qualität des Arguments 'Ausländer nehmen uns Deutschen die Arbeitsplätze weg'.
Nur mal so als Anstoss, ich hab jetzt Pause, muss an de Grill. Gibt gefüllte Calamaretti, Lamm und Thüringer. Und einen Maiskolben.
Bis später!
18.07.2015 07:48 Uhr
Maiskolben können ganschön "Zäh" sein in der Garzeit und Temperatur, eingewickelt in Alufolie mit seber gemachtem Ölivenöl mit Knoblach etc. benetzt Lecker.
Immer schon an die Grillzone und die Garzone halten damit es keine Schuhsolhen werden.
einen Guten...
17.07.2015 15:49 Uhr
H. Mentrup: Es ist ein Armutszeugnis für KA, was sich hier abspielt. UND: Ich meide die Innenstadt von KA seit Jahren: Die Parkgebühren sind reine Abzocke, die Baustellen und Verkehrsleitplanung eine Blamage. Und wenn doch BaWü so schön ist: Wieso wird die Pfalz als Erholungsraum von den Badenern geschätzt? Mit Zufahrt über die Brücke ...?
17.07.2015 18:23 Uhr
Leider arbeiten die Politiker beiderseits des Rheins nicht an Lösungen, sondern an politischen Statements.
Da sind die (CDU) Argumente, dass eine zweite Rheinbrücke sofort das Allheilmittel wäre. Ist es nach der aktuellen Planung mit der einspurigen Anbindung (inklusive scharfer Kurve und kurzem Einfädelbereich) ans Ölkreuz nun mal einfach nicht. Berechtigt werden diese Planungen abgelehnt. Mehr gibt es von den Planungsbehörden aber derzeit einfach nicht. Auf der anderen Seite möchte ich aber nicht gerade die Argumente (der Grünen) gutheißen, dass es hier eh relativ wenig Stau gäbe usw., welches schlichtweg eh falsch ist.
Bleibt das Problem, dass der Bund die zweite RB von den Ländern (Plural) planen lässt, zugleich die Stadt KA zwar die aktuellen Planungen gut begründet ablehnt aber keine weiteren Änderungen vornehmen kann, da es Bundesstraßen sind auf denen es sich staut...
17.07.2015 18:38 Uhr
- Autobahnsüdumfahrung Karlsruhe gescheitert nach Bürgerwiderstand und Einknicken der CDU. Neue Südtangente konnte alle Verkehre locker aufnehmen.
- Nordtangente: Bringt für 10-Tausende Karlsruher Lärmbelastung, aber für Südtangentenanwohner keine hörbare Entlastung. Zerstört den Karlsruher Fächer endgültig.
- Zweite Rheinbrücke: Ohne Nordtangente nur ein Torso. B36 Anbindung bisher nicht durchgeplant. Aktuell nur als Torso in der Planfeststellung. Probleme auf Pfälzer Seite bzgl. Umweltschutz -> mehrmonatige Verzögerung hierdurch
- andere Planungen sind nur Ideen und sind nicht von Amtswegen geplant.
Für mich persönlich erscheint die politisch Situation so verzwickt zu sein, dass Stillstand herrscht. Schlimm ist, dass selbst kleine Vernünftige Maßnahmen blockiert werden. Dazu zählen:
- Spange um Knielingen
- Pförtner aufheben bis mind. Abfahrt zur Spange Knielingen bzw. neue Hafenabfahrt
- Optimierung Honsellkreuz und kühler Krug.
- neue Abfahrt Hafen
- usw.
17.07.2015 14:48 Uhr
H. Mentrup: Es ist ein Armutszeugnis für KA, was sich hier abspielt. UND: Ich meide die Innenstadt von KA seit Jahren: Die Parkgebühren sind reine Abzocke, die Baustellen und Verkehrsleitplanung eine Blamage. Und wenn doch BaWü so schön ist: Wieso wird die Pfalz als Erholungsraum von den Badenern geschätzt? Mit Zufahrt über die Brücke ...?