Stuttgart/Karlsruhe Naturschützer lehnen den Bau der zweiten Rheinbrücke in Karlsruhe ab
Der Naturschutzbund Nabu lehnt den Bau der zweiten Rheinbrücke in Karlsruhe kategorisch ab. Kaum ein anderes in Baden-Württemberg geplantes Verkehrsprojekt würde wertvolle Natur so stark schädigen wie die zweite Rheinbrücke in Karlsruhe, sagte Nabu-Landeschef Andre Baumann am Dienstag in Stuttgart.

Die sensiblen und wertvollen Rheinauen würden durch Bau der Brücke stark geschädigt. Die neue Rheinbrücke würde auch auf baden-württembergischer Seite den Bau zusätzlicher Bundesfernstraßen und auch dadurch mehr Straßenverkehr, Lärm und Feinstaub verursachen.
Der Naturschutzbund forderte die grün-rote Landesregierung und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) auf, sich dafür einzusetzen, dass die zweite Rheinbrücke in Karlsruhe nicht gebaut wird. Ramsauer wollte sich am Dienstag ein Bild von der Verkehrssituation auf der jetzigen Rheinbrücke bei Karlsruhe machen.
Der Bund, der den 107 Millionen teuren Bau inklusive Anbindung finanzieren würde, befürwortet das Projekt. Das Land Baden-Württemberg will die Rheinquerung verbessern, hat sich aber nicht auf den Bau einer zweiten Brücke festgelegt. Widerstand kommt von Umweltverbänden und von der Stadt Karlsruhe.
Die zweite Rheinbrücke soll zwischen dem badischen Karlsruhe und dem pfälzischen Wörth entstehen. Sie ist etwa 1,4 Kilometer nördlich der bereits bestehenden Brücke geplant. Die neue, 5,7 Kilometer lange Querung soll inklusive der Anbindungen auf beiden Seiten rund 107 Millionen Euro kosten. Die Kosten trägt alleine der Bund. Für die 1,6 Kilometer lange baden-württembergische Seite werden 21 Millionen Euro veranschlagt; der Rest fällt auf pfälzischer Seite an.
Bislang existiert nur die vor fünf Jahrzehnten gebaute und überlastete Brücke über den Rhein zwischen Karlsruhe und Wörth. Sie ist neben der Eisenbahnbrücke die einzige Ost-West-Verbindung für den Wirtschaftsraum Südpfalz, Mittlerer Oberrhein und Nordelsass. Werktags überqueren etwa 80 000 Fahrzeuge in 24 Stunden die Brücke. Konzipiert war die Brücke für 33 000 Fahrzeuge. Bis 2025 sollen es knapp 100.000 Fahrzeuge sein. Zudem muss die vorhandene Rheinbrücke umfassend saniert und dann zumindest zeitweise voll gesperrt werden.
Eine zweite Rheinbrücke sei deshalb auch als Entlastungs- und Umleitungsstrecke notwendig, so das Regierungspräsidium Karlsruhe. Ein Faktencheck durch das Landesverkehrsministerium hatte hingegen ergeben, dass die bestehende Brücke auch ohne eine zweite Querung saniert werden könnte. Auch würde die neue Brücke nichts an den morgendlichen Staus ändern.
Am Dienstag kommt Bundesverkehrsminister Ramsauer auf Einladung der CDU zur sanierungsbedüftigen Karlsruher Rheinbrücke. ka-news wird vor Ort sein, auch interessierte Bürger sind eingeladen. Weitere Informationen zum Thema "Zweite Rheinbrücke" bei ka-news.
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03.07.2013 23:01 Uhr
Man macht um eine Rheinbrücke ein Tamm Tamm, aber die Vögel und Fledermäuse die durch unnütze Windanlagen getötet werden sind dem NABU egal.
Hauptsache man bleibt politisch korrekt.
Fragt sich nur wer dem Nabu eines Tages den Persil Schein ausstellt !!!
02.07.2013 19:00 Uhr
eine autobahn wird durch ein lkw 50.000 mal mehr belastet als von einem auto... d.h. anstatt eines lkw können 50.000 autos die straße befahren und es entstehen die identisdchen schäden...
somit sind die 100.000 kfz auf jeden fall realistisch, denn dies entspricht im endeffekt genau 2 lkw
02.07.2013 13:49 Uhr
wir in D schützen uns noch zu tode.
habe gehört dass die grünen mit dem breitmaulfrosch in stuttgart in zukunft jedem haushalt einen subventionierten spaten überlassen. sinn und zweck ist es wasser zu sparen. anstatt die häusliche toilette aufzusuchen muss man dann einfach in den garten gehen und ein loch graben ..........................!!!!!!!!
aber ganz ehrlich, umweltschutz ja aber nicht nur mit sichtschutz vor dem gesicht und gehirn.
es gibt bei uns sicherlich wichtigere humanitäre dinge als die "siebendotterigen eier des siebenbeinigen ochsenmelkers" auf einer sumpfwiese zu schützen.
02.07.2013 18:42 Uhr
Die machen das schon immer so!
02.07.2013 13:35 Uhr
Wo kommt diese Prognose her - vom Regierungspräsidium? Meines Wissens stagniert das Verkehrsaufkommen oder wird wegen schrumpfender Bevölkerung sogar zurückgehen.
Falls wirklich eine Entlastungs-/Ersatzbrücke nötig sein sollte, wäre ich für eine weitere unmittelbar neben der ersten.
.
02.07.2013 13:48 Uhr
In der Stellungnahme der Stadt Karlsruhe wird diese Annahme jedoch - faktengestützt - bezweifelt. Man argumentiert seitens der Stadt dafür, dass mit weniger Fahrzeugen zu rechnen ist.
Ich schätze schon, dass es 100.000 Fahrzeuge werden könnten, wenn man den Bahnverkehr einstellt und alles mit Straßen und Brücken betoniert. Kurzum: wenn eine Brücke gebaut wird, dann wird sich zeigen, dass die Brücke gebraucht wird. Wenn man hingegen S-Bahn-Linien einrichtet, wird sich ebenfalls zeigen, dass diese gebraucht werden.
02.07.2013 14:16 Uhr
Für die Rheinquerung sogar noch mehr. Sollte die Studie falsch sein und weniger Verkehr prognostiziert werden , dann wird es auch weniger Verkehr in der Kriegsstraße geben.
Damit ist aber der Tunnel in der Kriegsstraße nicht mehr förderfähig.
=> Kombilösung ade.
02.07.2013 18:47 Uhr
02.07.2013 12:53 Uhr
02.07.2013 13:22 Uhr
trotz Votum für mehr Sanierung hat Zar Peter aber so getan, als ob Instandhaltungsrückstand noch nie etwas mit Neubau oder Qualitätsverbesserung (Stichwort:"Schlafbaustellen") zu tun gehabt hätte - komisch bloß:
- je mehr Infrastruktur man baut, desto mehr muß man unterhalten
- je höhere Qualitätsansprüche, desto höher der Preis und desto weniger Instandhaltung fürs gleiche Geld.
Als ich den Eindruck hatte, daß weder er noch die anderen in der Runde in Sichtweite dieser Klippen kommen möchte, habe ich mir den Rest der Sendung geschenkt...