Karlsruhe Karlsruher Kult-Fraktion: "Rheinbrücken-Demo ist billiger Populismus"
Die Kult-Fraktion protestiert gegen die einseitige Vollsperrung der Rheinbrücke in Richtung Karlsruhe am Sonntagnachmittag, 19. Juli. Von etwa 6.30 Uhr bis 7.30 Uhr demonstrieren dort die Befürworter einer zweiten Rheinbrücke. Im Zuge dieser Demonstration wird die Brücke über einen längeren Zeitraum zumindest partiell für den Autoverkehr gesperrt.
"Das Demonstrationsrecht zum Lahmlegen einer Schnellstraße zu missbrauchen, ist billiger Populismus", so Kult-Fraktionsvorsitzender Lüppo Cramer (KAL) in einer Pressemitteilung. "Das erinnert mich an die Kargida-Demos: 50 Demonstranten, aber tausende leiden unter den Sperrungen." Zudem werde die Demonstration am Sonntag einen Stau verursachen, der so an normalen Werktagen nicht stattfinde.
Kritik übt die Kult-Fraktion auch an der Genehmigungs-behörde. "Wenn die Anwohner der Südtangente gegen Lärm demonstrieren wollten, würde niemand dafür die Trasse durch den Karlsruher Süden sperren", empört sich Kult-Stadtrat Max Braun (Die Partei). Die Pfälzer Behörde stelle damit ihre Neutralitätspflicht in Frage.
Die Kult-Fraktion lehnt die aktuelle Planung einer zweiten Rheinbrücke ab. Unter anderem deshalb, weil deren Bau nach aktueller Planung das Risiko von Staus sogar noch erhöht. Cramer erinnert an die bekannten Fakten: "Die geringen Fahrzeitverluste morgens liegen ja gar nicht an der Kapazität der Brücke, sondern am Straßennetz dahinter." Kult-Stadtrat Erik Wohlfeil (Piraten) verweist auf eine staufreie Alternative: "Die Strecke Wörth-Karlsruhe ist sehr gut an den ÖPNV angeschlossen und in das Karlsruher-Modell integriert. Die Fahrt mit der Bahn zur Arbeit schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Nerven." Und wer sich fit halten wolle und zum Beispiel in Knielingen arbeitet, für den sei das Rad eine Option - "mit den heutigen Pedelecs noch viel mehr!"
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16.07.2015 12:35 Uhr
Wer über den Rhein kommt, der wird jedes Ziel an der B36 nördlich der Südtangente nicht unter der Honsellbrücke durch anfahren, sondern durch Knielingen. Diesen Verkehr würde zugegebenermaßen eine Spange Ölkreuz B36 als Nordumfahrung Knielingen auch aufnehmen und die Menschen in Knielingen entlasten.
Aber die Nordbrücke zu bauen und dann die alte Brücke abzureißen und als 4 spurige wieder aufzubauen, ist jetzt keine Option, oder? Doch, ist es. Die Brücke Maxau ist für 33.000 Fahrzeuge konzipiert worden und hatt eigentlich nur 2 Fahrspuren, darauf ist alles davor und dahinter ausgelegt.
Und bis die beiden vierspurigen Brücken parallel nutzbar wären, ist es ohnehin mindestens 2023 oder gar 2025.
16.07.2015 13:00 Uhr
Und nicht den demograph. Wandel vergessen: Der kommt im prosperierenden KA zwar deutlich später an als in der Märkischen Heide, aber irgendwann erwischt er uns auch. Daher steigt die Verkehrsmenge nicht unendlich.
Sollte es mal, was Fortpflanzung angeht, ein Wandel kommen, können wir Brücken bauen
16.07.2015 17:56 Uhr
Leider werden wir von den Politikern regelmäßig und seit Jahren ausschließlich angelogen und veräppelt, so werden die Gelder vorzugsweise für mehr "soziale Gerechtigkeit" im Sinne von Wählerkauf und zur Rettung befreundeter EU-Staaten verplempert.
Also: Nichts Neues im Westen.
16.07.2015 13:23 Uhr
Dann müssen noch die Radwege entlang der Südtangente zwischen Rheinbrücke und Knielingen und umgekehrt von der Straße wegverlagert werden.
Von 6.30 Uhr bis 08.30 Uhr eine LKW-spur mit Ampelschaltung und begrenzter LKW-Freigabe (analog z.b. zur A5 vor dem Grenzübergang Basel) auf der A65 - aber wo? Es gibt ja auch LKW, die nicht über den Rhein wollen, sondern nur zu Daimler nach Wörth....
Richtig ist, dass es konstruktive Ansätze und den Willen gibt, etwas zu verändern.
16.07.2015 08:52 Uhr
Apropos Entlastung: Das trifft auch die Wörther. Jeder Brückenfan auf Pfälzer Seite wird eines Tages, sollte die Brücke kommen, den Wörthern erklären müssen,
- warum sie keinen Unterschied merken und
- warum nun kein Geld mehr da ist, in Lärmschutz der Bestandstrasse zu investieren und auch kein Wille mehr, weil die ja formal nun entlastet ist ...
Ich weiß nicht, welche Gesetze der Autor des Kommentars meint, aber die Brücke wird spätestens vor Gericht an den Naturschutzgesetzen scheitern.
Und die Missachtung der Naturgesetze wurde ja schon ausgeführt ...
16.07.2015 12:30 Uhr
Selbstverständlich werden die Menschen in Wörth und Maximiliansau von der 2. Brücke entlastet. Im Rückstau fahren so viele ab, um einen Schleichweg zu nutzen, der sie dann doch wieder zu der EINEN Brücke führt.
Es geht ja nicht nur um den an Wörth vorbeifahrenden Verkehr, den höre ich auch jeden Morgen ab 5 Uhr bei geöffnetem Fenster.
Es geht auch um die haarsträubenden Situationen, wenn sich Stauausweichverkehr und Schulweg kreuzen.
16.07.2015 09:06 Uhr
16.07.2015 12:26 Uhr
16.07.2015 10:06 Uhr
Ich habe mich beim ersten Artikel und den ersten Kommentaren dazu vor drei Tagen dazu entschlossen, mich hier in die Diskussion einzubringen, auch "anzubieten".
Zumindest den "Premium-Kommentierern" alpinium, baeuerchen, Menscehnverstand, Mueck und Freigeist ist aus der anderen Diskussion bekannt, dass sich hinter meinem Pseudonym der Initiator der Demo verbirgt.
Ich erwarte, nein ich fordere im Umgang den notwendigen Respekt, den man auch bei einer persönlichen Diskussion entgegebnbringen sollte (oder sollen würde).
Dazu gehört es auf "Sie lügen", "Dieser Herr von der CDU", "Was wirft man da ein?" etc. zu verzichten.
Außerdem geht es nicht, dass wir hier einfach die Diskussion unter dem anderen Artikel fortsetzen, wenn Sie sich nicht zu den Äußerungen von Kult-Fraktion und Cramer äußern.
Tragen Sie seine Haltung mit, dass es sich um "billigen Populismus" handelt, dass er den Vergleich zu Kargida zieht etc.?
16.07.2015 10:41 Uhr
Warum die Hervorhebung mit der CDU, weil diese Partei das Zerschneiden KAs mit einer weiteren Lärm- und Verschmutzungsquelle am vehementesten will. Andernorts schaut man, dass der Verkehr um die Ortschaften/Städte herumgeführt wird und Sie wollen ihn direkt in die Stadt holen, mitten durch Wohnbebauung und Naherholung.
Denn Vorwurf mit "Sie lügen" richten Sie doch bitte an den Kommentator, welcher es auch so geschrieben hat.
Aber noch kurz zu Ihren letzten Frage. Ja, ich halte diese Demo für Populismus. Die Demo mit Kagida in die gleiche Ecke zu stellen ist zwar gewagt, aber bei den ersten Pegida-Demos taten sich auch CXU-Politiker schnell hervor diese Teilnehmer in eine gewisse Ecke zu stellen. Daher sollten Sie sich nicht wundern, wenn es ähnlich aus dem "Wald" heraus schallt.