Karlsruhe Diskussion um 2. Rheinbrücke: Verbände und Pfälzer Politiker üben Kritik
Die Naturschutzverbände BUND, LNV und NABU zeigen nach eigenen Angaben erneut gravierende Mängel der vorliegenden Planung auf. Auf der anderen Seite des Rheins wiederum, kritisiert man Karlsruhes OB Frank Mentrup wegen seiner ablehnenden Haltung zur Rheinbrücke.
Die Naturschutzverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) haben in einer Stellungnahme dargelegt: Auch die neuen Planungsunterlagen seien nicht geeignet, einen Planfeststellungsbeschluss für die Zweite Rheinbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe zu begründen.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe hatte rund vier Jahre nach dem Erörterungstermin in Karlsruhe ergänzte Planungsunterlagen in einer Nachanhörung übersendet und zur Stellungnahme innerhalb Monatsfrist am 2. Mai aufgefordert. Hartmut Weinrebe, BUND-Regionalgeschäftsführer und Koordinator der gemeinsam im länderübergreifenden Bündnis gegen eine weitere Straßenbrücke: "Weiterhin kann der Vorhabenträger nicht auf eine Alternativenprüfung verweisen. Und mit der Fortschreibung ihrer Verkehrsuntersuchung scheitern die Planer auch weiterhin dabei, eine Planungserfordernis darzulegen."
Weinrebe weiter: "Die Behauptung, wonach die Kapazitätsgrenze des bestehenden Brückenbauwerks erreicht beziehungsweise oftmals überschritten sei, wird auch durch unablässiges Wiederholen nicht zutreffender. Kapazitätsprobleme entstehen – insbesondere in der morgendlichen Spitzenstunde in Richtung Karlsruhe – durch die Verengung von 3 auf 2 Spuren östlich der bestehenden Rheinbrücke, wie dies auch der Bundesrechnungshof festgestellt hat."
Kritik an Mentrup von der anderen Rheinseite
Kritik auf dem Lager der Rheinbrücken Befürworter muss sich Karlsruhes OB Frank Mentrup anhören. Dieser habe die Erforderlichkeit der Planungen in Frage gestellt. Landtagsabgeordneten Martin Brandl (CDU) und vom Landauer Bundestagsabgeordneten Thomas Gebhart kritisieren diese Einstellung in einer Pressemeldung.
"Wir halten diese Position für grundfalsch. Für grundsätzliche Variantendiskussionen am Ende eines langen Prozesses ist es zu spät. Jetzt gilt es, die laufenden Verfahren endlich abzuschließen. Wir brauchen Baurecht. Die Zweite Rheinbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe muss endlich realisiert werden. Würde sich die Position des Karlsruher Oberbürgermeisters durchsetzen, dann würde das der Südpfalz und dem Raum Karlsruhe massiven Schaden zufügen und die Zukunftsfähigkeit unserer Region gefährden." Gebhart und Brandl fordern Mentrup auf, in der Frage Rheinbrücke einzulenken.
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08.05.2017 20:57 Uhr
Dann könnte man sich sogar die Sanierung der bestehenden Rheinbrücke bei Maxau sparen!
Ich glaube, in Wörth ist man gar nicht so unglücklich über die verbohrte Blockadehaltung der Stadt Karlsruhe: das fördert die Industrieansiedlung auf der Pfälzer Rheinseite.
08.05.2017 15:40 Uhr
Wir können ja mehrmals die Bevölkerung befragen. Also so lange, bis diese richtig abstimmt.
06.05.2017 08:39 Uhr
06.05.2017 13:08 Uhr
Davon abgesehen ist UND BLEIBT die Südtangente die kürzeste Verbindung zwischen A8 und A65. Jeder andere Brückenstandort als der jetzige ist ein Umweg. Schon der Weg über die Nordtangente wäre ein Stückchen länger, bei allen anderen Brücken wäre das erst recht der Fall. Anderswo ist eine neue Brücke schlicht überflüssig und unwirtschaftlich, weil da kaum jemand rüberführe. Schon die Germersheimer Brücke ist ja bei weitem nicht ausgelastet. Lieber dort in die Zulaufstrecken investieren und da bissele mehr Fernverkehr draufziehen, dann braucht's bei uns keine weitere Brücke. Und Iffezheim ausbauen.
08.05.2017 11:42 Uhr
Nochmal, nur damit ich es wirklich richtig verstehe.
Du bist der Meinung das es auf einer Strecke von (Luftlinie gemessen) knapp über 50 km KEINE einzige Möglichkeit gibt eine Straße zu bauen?
Auf einer Strecke von 50 Kilometern wo durch Industriegebiet, Freizeithäfen, Anlegehäfen, Industriehäfen, NATO-Rampen, 3x Anlegestellen für Fähre, Containerlagerplätzte, etc. etc. etc. führt -es keine Möglichkeit gibt eine auf Stelzen/ Säulen gebaute Straße zu bauen.
Aha! OKAY- gute Nacht Deutschland, jetzt hab ich echt alles gehört.
08.05.2017 13:05 Uhr
Industrie und Verkehr haben schon genug gewütet in diesen sensiblen Zonen.
Eine große Schnellstraße ist bzgl. Störwirkung auch absolut nicht mit einer Straße zu einer Fähre vergleichbar.
Was gehen könnte, ist ein längerer Tunnel. Wäre ja nicht der erste Fluss, der untertunnelt wird.
Davon abgesehen habe ich AUCH gesagt, dass man dort keine große Brücke braucht, dass sie da auch verkehrlich sinnlos wäre. Solange die Germersheimer Brücke nicht ausgelastet ist und die Übergänge Germers- und Iffezheim samt ihrer Zufahrten noch ausgebaut werden könnten, braucht man keine Natur grundlos zerstören.
08.05.2017 20:51 Uhr
Ein Nordtangententunnel wär natürlich schon brutal, so mit 13 -14 Kilometern aber genau damit müsste man jetzt anfangen. Es mag ja sein, dass Verbrennertechnologien irgendwann auslaufen, aber der Verkehr wird nicht weniger.
08.05.2017 14:25 Uhr
Okay. Schade.
Brücke in GER:
Entschuldigung, darauf habe ich vergessen zu antworten.
Hier mein Senf (Meinung) dazu.
Germersheimer Brücke (die Brücke selbst) hat noch Luft, das ist korrekt.
Aber wieder wie so oft ist das wieder eine halbleere Worthülse.
Man muss das GANZE betrachten, die Anbindung vor- und nach der Brücke.
-Anbindung vor der Brücke (auf RLP-Seite) 2 Fahrstreifen, direkter Abgang von der gut ausgebauchten B9
-Brücke selbst, 2 Fahrstreifen
-Anbindung dahinter (auf BaWü) Seite, 1 Fahrspur
Preisfrage: Welche Rheinseite sollte handeln?
PS: Abgesehen davon geht es um die Brücke in Ka. nicht um die in Ger oder sonst wo
08.05.2017 17:44 Uhr
Außerdem ging es zozimura um Standorte weitab dieser Container etc.
"Man muss das GANZE betrachten, die Anbindung vor- und nach der Brücke."
Eben drum ist die jetzige Planung Scheiſʒe ... Da macht man genau das nämlich nicht ...
Die Nichtauslastung der Germersheimer Brücke nannte ich vor allem als Gegenargument zu zozimuras Wunsch nach weiteren Brücken irgendwo zwischendrin. Davon abgesehen wäre diese Trasse eigentlich die logische Fortsetzung, wenn es im Pfälzer Wald mit dem vierspurigen Ausbau der B10 weiter ginge. Das täte wirklich eine neue Ost-West-Achse aufmachen, die man über Germersheim statt KA lenken könnte, wenn man nur will ... Das GANZE eben betrachten!
05.05.2017 23:46 Uhr