Karlsruhe Dauerbaustelle Rheinbrücke: "Wie soll ich zur Arbeit kommen?"
In sechs Monaten beginnt die Generalsanierung der Rheinbrücke. Über 80.000 Fahrzeuge rollen täglich über die Verbindung zwischen Karlsruhe und Wörth. Dementsprechend hoch war das Interesse an der Informationsveranstaltung zur bevorstehenden Rheinbrückensanierung am Mittwochabend in Maximiliansau.
Begeisterung sieht anders aus: Die Stimmung der Menschen, die an der Bürgerinformationsveranstaltung zur bevorstehenden Rheinbrückensanierung des Regierungspräsidiums Karlsruhe am Mittwochabend in Maximiliansau teilnahmen, zeigte deutlich, dass sie die geplante 17-monatige Generalsanierung der Rheinbrücke am liebsten schon hinter sich hätten. Oder noch besser: Bereits eine zweite Rheinbrücke stehen würde. Doch die Sanierungsmaßnahme steht den Betroffenen erst noch bevor und ist, wie der leitende Baudirektor des Regierungspräsidiums Baden-Württemberg, Jürgen Genthner, deutlich machte: "unausweichlich".
Das kommt auf die Autofahrer zu
Die geplanten Sanierungsarbeiten werden sich bis Dezember 2019 erstrecken. Von Anfang August 2018 bis Mitte September 2019 müssen die Autofahrer mit Verkehrsbehinderungen rechnen. "Es werden immer vier Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Auch wird der Rad- und Fußgängerweg während der Bauarbeiten gewährleistet sein", so Genthner.
Gestartet wird mit der Ertüchtigung der Rheinbrücke in Fahrtrichtung Wörth (Bauabschnitt Ia und Ib), für diese Bauabschnitte werden alle Fahrbahnen in dieser Richtung für fünf Monate gesperrt. Der Gesamtverkehr wird für diese Zeit über zwei Fahrbahnen auf die andere Fahrbahn (Richtung Karlsruhe) umgelegt. Die Fahrbahnbreiten sind auf 2,50 und drei Meter bemessen. Die Umleitungen auf die jeweiligen Fahrbahnen erfolgen sowohl in nördliche, als auch südliche Richtung, rund einen Kilometer vor der Rheinbrücke. Ein einmonatiger Bauabschnitt (Ic) umfasst die Erneuerung der Brückenmittelkappe, ebenfalls in Fahrtrichtung Wörth.
Brücke wird eingetütet
Danach erfolgt die Ertüchtigung der Rheinbrücke in Fahrtrichtung Karlsruhe (Bauabschnitte IIa und IIb), ebenfalls in einer Bauzeit von fünf Monaten. Auch hier wird der Gesamtverkehr auf die andere Fahrbahn umgeleitet. Die Fahrbahnbreiten sind ebenfalls auf 2,50 und drei Meter bemessen. Ein 1,5-monatiger Bauabschnitt zur Erneuerung der Brückenmittelkappe (IIIa) folgt im Anschluss. Während der Erneuerung der Geh- und Radwege (Bauzeit ein Monat) wird es jeweils zwei Fahrstreifen in eine Fahrrichtung und drei Fahrstreifen in die andere Fahrtrichtung geben.
Während der Betonierphase wird die Rheinbrücke eingetütet: "Wir werden unter einem Zelt arbeiten um auf allen Bausbschnitten die gleiche Bedingungen zu haben", erklärt Jürgen Genthner. Für vier Wochenenden ist im Rahmen der Betonierarbeiten, eine Vollsperrung der Brücke vorgesehen. Eine Umleitung erfolgt an diesen, noch nicht fest terminierten Wochenenden, über die Rheinbrücke in Germersheim. Die gesamten Bauarbeiten werden rund um die Uhr stattfinden: "Wir arbeiten in einem Mehrschichtbetrieb, das heißt 24 Stunden am Tag und an sieben Tagen der Woche", so Genthner.
Alternative: ÖPNV
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung wurde bekanntgegeben, dass das Land Rheinland-Pfalz und der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (ZSPNV Süd) in enger Abstimmung mit den Städten Karlsruhe, Wörth und dem Land Baden-Württemberg mit einem "umfangreichen Entlastungspaket auf der Schiene" auf die bevorstehenden Baumaßnahmen reagieren will.
Ab dem 30. Juli werden Montag bis Freitag, insbesondere morgens zur Hauptverkehrszeit, Züge verstärkt werden. Auch einzelne zusätzliche Züge sind vorgesehen. Insgesamt wird es täglich 2.600 zusätzliche Sitzplätze geben, während der Vollsperrung der Rheinbrücke, sind zirka 14.000 zusätzliche Sitzplätze vorgesehen. Den Shuttle- und Busverkehr möchte die ZSPNV Süd noch überprüfen. Die zusätzlich benötigten Personalkapazitäten für diese Verstärkung seien, so ZSPNV Süd, gedeckt.
Detailübersicht der Zusatzangebote (Werktage)
Maßnahmen | Kapazitätsauslastung (in Sitzplätzen) | |
6.45 Uhr ab Germersheim nach Karlsruhe Hauptbahnhof (Hbf.) - Ankunft: 7.29 Uhr | Zusatzzug (S-Bahn DB Regio) |
200 |
7.25 Uhr ab Germersheim nach Karlsruhe (Doppeltraktion) | AVG |
100 |
7.46 Uhr ab Karlsruhe Hbf. nach Wörth | Zusatzzug (S-Bahn DB Regio) |
200 |
8.04 Uhr ab Wörth nach Karlsruhe Hbf. | Zusatzzug (S-Bahn DB Regio) |
200 |
13.39 Uhr bis 17.39 Uhr stündlich ab Karlsruhe-Albtalbahnhof nach Germersheim (Doppeltraktion) | AVG |
500 |
16.45 Uhr ab Karlsruhe Hbf. nach Wörth | Zusatzzug (S-Bahn DB Regio) |
200 |
17.09 Uhr ab Karlsruhe Hbf. nach Germersheim (Ankunft 17.47 Uhr) (Doppeltraktion) | S-Bahn DB Regio - Zusatzzug AVG |
200 |
7.15 Uhr ab Wörth Badepark nach Karlsruhe (Doppeltraktion) | AVG |
100 |
7.45 Uhr ab Wörth Badepark nach Karlsruhe (Doppeltraktion) | AVG |
100 |
7.05 Uhr an Wörth Badepark aus Karlsruhe (Doppeltraktion) | AVG |
100 |
5.54 Uhr ab Neustadt Hbf. nach Karlsruhe (Ankunft 7 Uhr) | DB Regio (anstelle zwei Triebwagen) |
140 |
6.59 Uhr ab b Neustadt Hbf. nach Karlsruhe (Ankunft 7.53 Uhr) | DB Regio (anstelle zwei Triebwagen) |
140 |
16.01 Uhr und 18.01 Uhr von Karlsruhe Hbf. nach Neustadt/W. | DB Regio (anstelle zwei Triebwagen) | 280 |
18.33 Uhr ab Karlsruhe nach Neustadt | - | 160 |
Detailübersicht der Zusatzangebote (Wochenenden)
Maßnahmen | Kapazitätsauslastung (in Sitzplätzen) | |
An Samstagen elf zusätzliche S-Bahnenzugpaare Germersheim - Karlsruhe | Germersheim - Karlsruhe |
4.400 |
An Sonntagen zehn zusätzliche S-Bahnzugpaare | Germersheim - Karlsruhe |
4.000 |
An Samstagen und Sonntagen RB und RE generell in Doppeltraktion | Neustadt - Karlsruhe |
5.700 |

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16.07.2018 12:35 Uhr
02.03.2018 00:27 Uhr
Wörth zum Beispiel ist bereits jetzt schon überlastet.
22.02.2018 17:03 Uhr
22.02.2018 18:12 Uhr
22.02.2018 18:24 Uhr
22.02.2018 18:39 Uhr
Und ich habe auch an keinem Feldhamster die Marke des Verleihs drangelassen ...
22.02.2018 16:33 Uhr
Es geht hier doch einfach um eine normale viel befahrene Pendler-Strecke. Was soll da immer dieses hin- und hergeschiebe der Schuld? Ist doch völlig egal, ob Pfalz oder BaWü. Fakt ist, dass eine Rheinbrücke als einziger möglicher Fahrtweg zwischen beiden Seiten nicht optimal ist und bei einem Ausfall zu Chaos führt.
Dass die Brücke saniert wird ist ja gut und schön, aber ich kann als Bürger dann schon erwarten, dass die Verantwortlichen die Bürger dann auch richtig informieren können und sich nicht nur mit "ähh" und "öhh" oder "das wissen wir nicht" rausreden.
Ich wohne in Maximiliansau und muss täglich in die Oststadt pendeln, da würde ich dann schon gerne wissen, was nun mit den Ausfahrten oder Haltestellen passiert. Traurig, dass das offensichtlich nicht geht. Macht nicht wirklich Mut.
22.02.2018 18:35 Uhr
22.02.2018 23:15 Uhr
Die Fahrplanauskunft des KVV kann ich selber bedienen, aber darum ging es doch gar nicht. Sondern darum, dass die Verantwortlichen nicht mal in der Lage sind den kompletten und genauen Umfang und Ablauf der Maßnahmen zu benennen.
Eine Aussage, was mit den Auf- und Ausfahrten von Maximiliansau passiert und inwieweit die Bahnstation betroffen ist, gibt es nach wie vor nicht.
22.02.2018 15:55 Uhr
Ich bin froh, daß ich diese Miststrecke nicht jeden Tag zur Arbeit fahren muss und wie oft im Stau stehen und die Hälfte unserer Belegschaft sind Pfälzer und wir bedauern sie jetzt schon wegen dem was da auf sie zukommen wird. Diese Hähme gegen all unsere Kollegen aus der Pfalz finde ich nur peinlich.