Schon vor einem Jahr hatte der Koordinator des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für China-Leoparden nach dem Tod des letzten Java-Leoparden angefragt, ob Karlsruhe bereit wäre, an der Erhaltung dieser äußerst seltenen und bedrohten Leopardenart mitzuwirken. Das erst vor wenigen Jahren etablierte Zuchtprogramm zählt europaweit nur knapp 50 Tiere in 20 Zoos und Tierparks. In freier Wildbahn, dem nördlichen China, ist nur wenig über die kurz vor der Ausrottung stehende Tierart bekannt. Sie zählt zu den größeren Leopardenarten. Ihr Fell ist stark ocker-braun gefärbt und mit großen, dunklen Rosetten besetzt, ähnlich wie das des südamerikanischen Jaguars.
In den vergangenen Monaten wurden Teile des Raubtierhauses renoviert. Im ehemaligen, geräumigen Jaguar-Außengehege haben Mitarbeiter neue Holzstämme als Klettervorrichtungen bis unter das Stahlnetz-Dach eingebaut. Es soll nun den kälteunempfindlichen China-Leoparden als neue Heimat dienen. In den nächsten Tagen lernen die Neuankömmlinge, zwei Schwestern aus einem Wurf, zunächst die beiden Innen- und anschließend das Außengehege kennen. Der Zoo bittet um Verständnis dafür, dass bei großem Publikumsandrang, der immer mit viel Lärm verbunden ist, die Tiere kurzfristig noch nicht zu sehen sind.