Karlsruhe Giraffe, Papagei und Co.: An diesen Stellen wird sich der Karlsruher Zoo verändern
Der Karlsruher Zoo hat Großes vor: Über 30 Bauprojekte sollen in den nächsten zehn Jahren realisiert werden. Zuletzt wurde Anfang des Jahres das Totenkopfäffchen-Gehege fertiggestellt. Doch das soll noch lange nicht alles gewesen sein. Was sich seitdem im Zoo getan hat und auf was sich Besucher in der Zukunft noch freuen können - ka-news.de hat Zoodirektor Matthias Reinschmidt gefragt.
Die Anlage der Schnee-Eulen 2017, der Umbau der Elefanten-Anlage 2019 und zuletzt die Fertigstellung des Totenkopfäffchen-Geheges Anfang 2020 haben es vorgemacht: Der Karlsruher Zoo wird sich verändern. Ausgangspunkt für alle Bauarbeiten rund um die Zoobewohner ist ein Masterplan von 2016, der vorschreibt, was in den nächsten zehn Jahren (um)gebaut werden soll. 43 Projekte für 52 Millionen Euro sind darin festgehalten.
Einen "starren Zeitplan" gibt es dabei aber nicht. So könnten kleinere Projekte auch schon mal vorgezogen werden, sobald sich ein externer Sponsor findet, erklärt Zoodirektor Matthias Reinschmidt. Aktuell hat der Zoo aber gleich mehrere Projekte auf dem Zettel und - ein paar davon sollen sogar noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.
1. Die Luchsanlage steht kurz vor der Fertigstellung
Weit fortgeschritten, aber noch nicht vollendet, ist die neue Luchsanlage. 1100 Quadratmeter sollen den tierischen Bewohnern danach zur Verfügung stehen. Geplant war die Eröffnung des Geheges am Lauterberg bereits für den Sommer.
Aufgrund von Corona wurde der Termin allerdings verschoben. "Schuld daran waren vor allem Lieferschwierigkeiten", sagt Zoodirektor Matthias Reinschmidt. Wann die Eröffnung nun stattfinden soll, sei noch nicht sicher.

"Aber wir sind auf dem guten Weg. Es liegt auch in unserem Interesse und im Interesse der Tiere, die Anlage schnell fertigzustellen", so Reinschmidt im Gespräch mit ka-news.de. Und: Sind die Luchse, die momentan noch im Raubtierhaus untergebracht sind, dann ausgezogen, wird aus der Behausung eine Vogelvoliere gemacht - eines der nächsten Bauprojekte.
2. Papageien-Voliere kommt ins Affenhaus
Bei der Erweiterung der Elefantenanlage musste das ehemalige Papageienhaus des Karlsruher Zoos weichen. Die bunten Vögel wurden in einen Teil des Affenhauses umgesiedelt. Der Grund: Das Affenhaus, dessen Umbau ebenfalls im Masterplan integriert ist, muss energetisch auf Vordermann gebracht werden, was viel Geld kostet.

Zwar benötigen Papageien warme Temperaturen um sich wohl zu fühlen, aber nicht so hohe Temperaturen wie Affen. Damit fallen große Sanierungsarbeiten weg und die alte Bausubstanz kann anderweitig genutzt werden. Fertig ist bereits der Innenausbau, bestehend aus drei "Buchten". Diese werden im Inneren bemalt und Kunstfelsen ausgestattet, um eine realistische Landschaft zu erzeugen.

Anschließend kommt ein dünnes Gittergeflecht vor die Buchten. Diese wird nicht in der Wand verbaut, sondern wird sich nach außen wölben. So haben die Vögel mehr Platz und der Besucher einen besseren Blick auf die Papageien. Die Eröffnung der Voliere soll Ende Oktober stattfinden. Das restliche Affenhaus nimmt noch etwas Zeit in Anspruch und soll wiederum erst nach der Fertigstellung der Giraffen-Anlage vollendet werden.

3. Neues Außengehege "Afrika-Savanne"
Mitte Oktober fällt der Startschuss für das nächste Projekt des Zoologischen Stadtgartens. Für rund 7,8 Millionen Euro soll innerhalb von drei Jahren die sogenannte Afrika-Savanne entstehen. Zebras und Antilopen wurden in der Zwischenzeit in anderen Zoos untergebracht. Deren Ställe und Außenanlagen sind bereits abgerissen.

In den Herbstferien Ende Oktober folgt dann die Verbindung dieser Außengehege mit den Außenanlagen der Giraffen und der Watussi-Rinder zu einer großen Savanne. "Die Tiere haben so viel mehr Platz. Sie agieren und interagieren miteinander. In Afrika laufen die Tiere ja auch zusammen", erklärt Matthias Reinschmidt gegenüber ka-news.de.

Doch anders als die Zebras können Giraffen nicht einfach für die Zeit der Bauarbeiten an anderer Stelle untergebracht werden - eine Herausforderung. "Giraffen sind Fluchttiere. Da muss da abgestimmt werden, wann mit Geräuschen zu rechnen ist, wo zuerst gebaut wird und wie es damit den Tieren geht," so Zoo-Architektin Eva Kaltenbach.

"Wir haben aber ein gutes Planungsteam und arbeiten eng mit der Zoologie zusammen." Sobald die Giraffen in die neue Afrika-Savanne integriert sind, sollen sich zu den Weibchen auch ein Bulle gesellen.
4. Katta-Begegnungsinsel entsteht 2021
Das nächste große Projekt für 2021 ist auch schon festgelegt: Da wird die Katta-Insel im Ludwigssee umgebaut. Die Besucher sollen künftig über einen Steg zu der Insel gelangen und die Affen ohne Gitterstäbe von einem Hochsteg aus betrachten können. Aber: Die Tiere bestimmen, ob sich Mensch und Tier begegnen werden. Baustart für die Katta-Insel soll im Verlauf des kommenden Jahres sein.
Zoodirektor Matthias Reinschmidt zu Zoo-Bauprojekten im ka-news.de-Interview:
![]() | ||||||||||||
|
||||||||||||




Der Kommentarbereich wird 7 Tage nach Publikationsdatum geschlossen.
Bitte beachten Sie die Kommentarregeln und unsere Netiquette!