(mda)

Der Grötzinger Ortschaftsrat setzt sich nach der Wahl am 25. Mai aus der CDU (6 Sitze), der SPD (6 Sitze), der Grünen Liste Grötzingen (4 Sitze) und der FDP (2 Sitze) zusammen. Die Ortschaftsräte schlagen im Normalfall eine Person vor, die vom Karlsruher Gemeinderat zum Ortsvorsteher gewählt wird.

Doch dieses Mal waren sich die Räte uneinig, es ging am Mittwochabend wohl turbulent zu im Saal der Begegnungsstätte Grötzingen. Sogar Oberbürgermeister Frank Mentrup war gekommen, um zu schlichten. Der amtierende Ortsvorsteher Thomas Tritsch sah sich mit drei Gegenkandidaten konfrontiert: Karen Eßrich (SPD), Tanja Dopf (GLG) und Bertram Neufeld (parteilos).

Patt: Jetzt entscheidet der Gemeinderat

Thomas Tritsch erhielt in einem ersten Wahlgang neun Stimmen, Karen Eßrich sechs, Tanja Dopf drei und Bertram Neufeld keine Stimme. Die beiden Kandidaten, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erhalten hatten, stellten sich einem zweiten Wahlgang. Hierbei bekamen Thomas Tritsch und Karen Eßrich beide neun Stimmen: Patt!

Laut Gemeindeordnung entscheidet bei Stimmengleichheit im zweiten Wahlgang das Los. Wie der SPD Ortsverein Grötzingen auf seine Webseite berichtet, stimmten "die Fraktionen nach kurzer Beratung einstimmig dafür, auf das Losverfahren zu verzichten und dem Gemeinderat zwei Bewerber vorzuschlagen". Jetzt muss der neue Gemeinderat zwischen den beiden Kandidaten entscheiden. Das gab es in Karlsruhe bisher  noch nie, wie eine Sprecherin der Stadt Karlsruhe gegenüber ka-news bestätigt.

"Politische Atmosphäre droht zu vergiften"

Der neue Gemeinderat trifft sich zum ersten Mal am Dienstag, 29. Juli, zu seiner konstituierenden Sitzung, wird dann aber noch nicht über die Personalie entscheiden. Erst im September werden die Stadträte über den Grötzinger Ortsvorsteher abstimmen, so die Stadtsprecherin.

Die CDU-Fraktion im Ortschaftsrat Grötzingen zeigt sich jedenfalls auf ihrer Facebook-Seite "befremdet über den Wirbel um die Wahl des Ortsvorstehers. Nachdem vor der Wahl aus keiner der vier Fraktionen der Wunsch nach einer Neubesetzung geäußert wurde, sind die nun 3 zusätzlichen Bewerber, die sich jetzt dem neu gewählten Gremium zur Wahl stellen wollen, doch sehr überraschend." Die Wahl habe in Augen der CDU "ein 'G'schmäckle' und droht die politische Atmosphäre in Ort und Ortschaftsrat zu vergiften."

 
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