Ende Juli, Das Fest hat die "Klotze" wieder für sich eingenommen. Trotz sommerlicher Temperaturen, was die Veranstalter nun überhaupt nicht brauchen können: Regen und Unwetter. Ein Mal in der Geschichte des Kult-Festivals mussten die Konzerte abgebrochen und die Besucher evakuiert werden. Eine Entscheidung, die die Verantwortlichen nur ungern treffen mussten. Doch in Absprache mit Bernhard Mühr, Wetter-Experte aus Karlsruhe, schien das damals unausweichlich. Auch in diesem Jahr ist er wieder für das Wetter "verantwortlich": Er beobachtet, zusammen mit einem Kollegen, die Radarbilder und stellt Prognosen. 

Diplom-Meteorologe Bernhard Mühr.
Diplom-Meteorologe Bernhard Mühr. | Bild: Bernhard Mühr

In einem Baucontainer, ziemlich warm und stickig wie sie sagen, haben die Meteorologen Bernhard Mühr und Tristan Semsch für die nächsten Tage ihren Arbeitsplatz aufgeschlagen. "Aber wir schauen hier nicht nur auf die Rechner, sondern wir schauen natürlich auch raus", erklärt Bernhard Mühr, Diplom-Meteorologe aus Karlsruhe, im Gespräch mit ka-news. "Da sieht man mehr und und vor allem haben wir die Informationen auch schneller!" 

Schnelle Kommunikation ist das Wichtigste

Schneller funktioniert auch die Kommunikation vor Ort mit den Organisatoren oder den Sicherheitsteams auf dem Fest. "Eigentlich würde es keinen Unterscheid machen, ob ich auf meinem Balkon sitze und das Wetter beobachte oder hier, aber wir können uns hier besser absprechen", weiß Mühr. Während der drei Fest-Tage gibt es mehrere Sicherheitsbesprechungen über den Tag verteilt, die erste schon am Morgen - bereits da gibt der Meteorologe eine erste Einschätzung über den Verlauf des Wetters ab. 

Wolken über Karlsruhe
Bild: Dipl.-Met. Bernhard Mühr, Karlsruhe www.wolkenatlas.de

Sollte sich etwas über der "Klotze" zusammenbrauen, dann geht es ganz schnell. "Wir sind alle immer per Funk verbunden", erklärt Markus Wiersch, der für die Sicherheit bei dem Event zuständig ist. "Wenn einer den 'roten Knopf' drückt, dann treffen wir uns alle im Sicherheitscontainer und besprechen die Lage. Wenn es beispielsweise um das Wetter geht, dann ist es die Kunst der Meteorologen zu sagen, dass nicht etwa in drei Minuten etwas auf uns zukommt, sondern in drei Stunden!" Die Wetter-Experten geben dann ihre weitere Einschätzung ab, ob das Fest dann abgebrochen oder nur unterbrochen werden muss. "Darin sind wir ja leider schon geübt", sagt Markus Wiersch gegenüber ka-news. 

Das Fest - Pressekonferenz
Bild: Paul Needham

Gefahr durch Wind und Blitzschlag

Die Besucher werden dann über eine Bühnenansage informiert. "Jeder kann dann entscheiden was er macht, bleibe ich noch weil es mir nichts ausmacht, nass zu werden oder gehe ich nach Hause", so der Sicherheitsexperte vom Fest, Markus Wiersch. Sollte Das Fest aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden, werden alle Besucher in Ruhe evakuiert.

Sicherheit geht immer vor, denn gerade bei Gewittern mit vielen Blitzen sind die Leute unter Umständen in Gefahr: "Es gibt viele hohe Anlagen aus Metall, da gibt es die Gefahr eines Blitzschlags, und dann kann noch der Wind zu einem Problem werden", weiß Bernhard Mühr. 

In der Nacht zu Montag sind Gewitter zu erwarten.
In der Nacht zu Montag sind Gewitter zu erwarten. | Bild: Dipl.-Met. Bernhard Mühr, Karlsruhe www.wolkenatlas.de

Für Das Fest 2018 sehen die Prognosen allerdings gut aus: Der Freitag bleibt noch trocken, erst gegen Nachmittag und Abend nimmt die Gewitterneigung zu, weiß Bernhard Mühr. Am Samstag kühlt es dann merklich ab, schon vormittags sieht es nach Regen aus. "Das ist ein gewittriger Regen, und es kann immer mal wieder auch donnern", so Mühr weiter. Mit heftigen Unwettern rechnet er nicht, es sei aber nicht auszuschließen, dass es in der Nacht zum Samstag Gewitter gibt. "Der Fest-Sonntag wird dann wieder besser, es bleibt trocken und auch nicht so heiß", so der Wetter-Experte abschließend. 

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