Am 26. Mai ist Kommunalwahl in Baden-Württemberg. 48 Plätze im Karlsruher Gemeinderat sind zu vergeben. Doch viele Leute, nicht nur junge Menschen, wissen nicht, wo sie ihr Kreuz setzen sollen. Da soll der Kommunal-O-Mat Abhilfe schaffen. Jugendorganisationen der Parteien in Karlsruhe haben gemeinsam mit dem Stadtjugendausschuss (stja) und dem Arbeitskreis Karlsruher Schülervertreter gemeinsam für die Kommunalwahl 2019 29 Thesen entwickelt. 

29 Thesen gilt es zu beantworten. Anschließend können die Antworten mit den Angaben der Parteien verglichen werden.
29 Thesen gilt es zu beantworten. Anschließend können die Antworten mit den Angaben der Parteien verglichen werden. | Bild: Screenshot/kommunalomat-ka.de

Diese Thesen gilt es Schritt für Schritt durchzugehen und die eigene Meinung mit der Haltung der verschiedenen Parteien und Wählerlisten abzugleichen. Themen, die einem wichtig sind, können doppelt gewichtet werden. Wenn alle 29 Fragen beantwortet sind, bekommen Nutzer anhand einer Tabelle gezeigt, mit welcher Partei sich die meisten Antworten überschneiden. 

Wahl-O-Mat als Vorbild

Wer sich bei manchen Themen unsicher ist oder keine Meinung dazu hat, kann die dazugehörigen Fragen einfach überspringen. Der Kommunal-O-Mat soll vor allem Erstwähler ansprechen. Bereits zur vergangenen Kommunalwahl 2014 kam die Entscheidungshilfe, die vor fünf Jahren rund 12.000 Menschen benutzt haben, zum Einsatz. Entwickelt wurde er nach dem Vorbild des Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung.

(Symbolbild)
(Symbolbild) | Bild: Sebastian Gollnow

Bei der vergangenen Kommunalwahl lag die Beteiligung bei rund 45 Prozent. Das Interesse der Menschen für Kommunalpolitik soll laut stja wieder steigen.

Zeitgleich mit der Kommunalwahl werden auch die Kreuze für die Europawahl gesetzt. Auch da gibt es verschiedene Wahlhelfer, die einem die Entscheidung erleichtern sollen. 

Mehr Parteien und mehr Thesen für die Europawahl

Unter anderem der Wahl-O-Mat zur Europawahl. Insgesamt 41 Parteien stehen dabei zur Auswahl und die Wähler müssen zu 38 Themen Stellung beziehen. Auch hier können Thesen, die einem besonders am Herzen liegen, doppelt gewichtet werden, um ein genaueres Ergebnis zu erhalten. Zur Verfügung gestellt wird das Tool von der Bundeszentrale für politische Bildung. 

Ein ähnliches Prinzip hat der "WahlSwiper". 30 Parteien haben zu 35 Thesen ihre Positionen abgegeben, die von den Wählern abgefragt werden können. 

Zahlreiche Informationsmöglichkeiten zur Europawahl

Dann gibt es noch den Agrar-O-Mat: Er folgt dem selben Prinzip, wie bei den anderen Wahlhilfen. Fünf Parteien (CDU/CSU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die Linke) haben ihre Position zu 24 agrarpolitischen Thesen abgegeben. Über solche Themen wie Obergrenzen für Tierbestände pro Betrieb oder ob Glyphosat weiterhin als Wirkstoff zugelassen bleiben soll, geben die Parteien ihre Stellung ab.

Der Agrar-O-Mat zur Europawahl 2019.
Der Agrar-O-Mat zur Europawahl 2019. | Bild: screenshot ka-news/agrarheute.com

Eine weitere Möglichkeit sich zu informieren ist mit "DeinWal". Der Unterschied zum Wahl-o-mat ist laut Entwickler ein anderes Konzept, das dahinter steht. "Hier sagen die Parteien nicht, wie sie zu einem Thema abstimmen würden, sondern hier zählt, wie sie bereits zu einem Thema abgestimmt haben", heißt es auf der Internetseite von "DeinWal". 

Beim Sozial-o-mat können sich die Wähler über die sozialen Themen der Parteien informieren. Die vier Schwerpunkte sind Familie, Flucht, Pflege im Alter und Armut. Betrieben wird er von der Diakonie Deutschland. Einzelfallgeschichten zum Thema sollen zeigen, welche Auswirkungen die Parteipositionen für das Leben der Betroffenen hat. Dieses Tool soll laut Betreiber in Kürze zur Verfügung stehen.

Intensivere Befragung bei parteivergleich.eu

Wer etwas mehr Zeit hat und sich intensiver mit der Europawahl auseinandersetzen möchte kann sich auf parteivergleich.eu informieren. "Die Beantwortung von 60 bis 100 Fragen ermöglicht es, sehr viel genauer die Nähe des Wählers zu einer Partei zu bestimmen", heißt auf der Internetseite. Wie beim Sozial-o-mat soll das Tool in Kürze starten.

Für Wahlhilfen ist also gesorgt, um sich ausreichend zu informieren und sein Kreuz an der Stelle zu setzen, an der der Wähler es für richtig hält.

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