Karlsruhe Weihnachten 2020: Karlsruher wollen Christkindlesmarkt weiter auf dem Friedrichsplatz
Marktplatz, Friedrichsplatz und wieder zurück - der Standort des Karlsruher Christkindlesmarktes hat in den vergangenen Jahren für hitzige Debatten gesorgt. Auch nach Ende der Kombilösungsbaustellen stellt sich erneut die Frage: Wo sollen die Buden künftig stehen? Für den Verbleib des Marktes auf dem Friedrichsplatz setzt sich nun der Schaustellerverband Karlsruhe ein - und bekommt dafür Rückenwind von nahezu 15.000 Besuchern.
Mit dem Beginn der Bauarbeiten zur Kombilösung war auch das Schicksal des Karlsruher Christkindlesmarktes auf dem Markplatz besiegelt: Der Markt musste im Jahr 2013 erstmals seit 1977 weichen - unter anderem auf den Friedrichsplatz. Damals war man mit dem Provisorium alles andere als glücklich - weder von Seiten der Stadtverwaltung, noch von der Bevölkerung.
Schon 14.772 Unterschriften "pro Friedrichsplatz"
Doch schnell drehte sich der Wind und der Platz entwickelte sich zum Publikumsliebling der Weihnachtsstadt. Verlegung? Bitte nicht! Doch genau die wird nun erneut Thema: Mit dem Abschluss der Kombilösungs-Baustelle auf dem Marktplatz 2020 - spätestens aber 2021 - soll der Markt wieder zurück auf den Marktplatz kehren. Das hat der Gemeinderat bereits 2014 beschlossen.

Doch dagegen wehrt sich nun der Karlsruher Schaustellerverband. Mit einer Unterschriftenliste wolle man die Stadt überzeugen, den Weihnachtsmarkt weiterhin auf dem Friedrichsplatz zu veranstalten. 14.772 Besucher hatten die Petition am Montag - nur sechs Tage nachdem sie ins Leben gerufen wurde - bereits unterschrieben, so Susanne Filder, Vorsitzende des Schaustellerverbandes, gegenüber ka-news.de.

"Die Resonanz ist immens"
"Die Resonanz ist immens, damit haben wir selbst gar nicht gerechnet", erklärt sie. Auch die Standbesitzer sind sich einig: Die Waldweihnacht auf dem Platz vor dem Naturkundemuseum muss erhalten werden. "Hier ist ein wunderschöner Weihnachtsmarkt entstanden, mit einem tollen Ambiente", sagt Petra Lindig, Betreiberin des "Thüringer Häusle". "Die Leute fühlen sich wohl hier im Glühweinwäldchen, auch durch die beleuchteten Straßen und Bäumen. Es würde einfach nie wieder so schön sein, wie es jetzt hier ist."

Für Andreas Ludwig von der "Skandihütte" ist die Unterschriftenaktion eine gute Sache. "Was wir Standbesitzer meinen, ist nicht wichtig. Wir müssen uns nach der Umfrage der Bürger richten - und die wollen den Friedrichsplatz", so Ludwig im Gespräch mit ka-news.de.

Kommt die Zwei-Plätze-Regelung zurück?
Auch die CDU-Fraktion Karlsruhe sieht eine Rückkehr auf den Marktplatz kritisch: "Aufgrund der geänderten Rahmenbedingungen - Treppenzugänge zur unterirdischen Straßenbahnhaltestelle, Fluchtwege, Sicherheitsabstände - stehen weniger Veranstaltungsflächen für die Wald- und Lichtweihnacht zur Verfügung als früher", schreiben Fraktionsvorsitzender Tilmann Pfannkuch und sein Stellvertreter Detlef Hofmann in einer Mitteilung an die Presse. Die CDU wolle daher ein "dezentrales Konzept" für den künftigen Christkindlesmarkt erwirken.


Diese Ansicht teilt auch Susanne Filder. Die Vorsitzende des Schaustellerverbandes wünscht sich eine Zwei-Plätze-Regelung, wie man sie bereits 2017 und 2018 praktiziert hat: Damals kehrte ein Teil des Christindlesmarktes für ein kurzes Intermezzo auf den Marktplatz zurück - vor allem aus Platznot. "Das wäre auch eine wunderbare Brücke zur Eiszeit. Die Lammstraße ist aus meiner Sicht und aus der der Kollegen, die dort vorne etabliert sind, nicht gerade das Wahre", sagt Filder. So klagen die Betreiber der 15 Stände dort über zu wenig Zustrom.

Gemeinderat hat das letzte Wort
Ob der Markt aber tatsächlich künftig an seinem Platz bleiben darf, muss - wie bereits 2014 - der Gemeinderat entscheiden. Der Schaustellerverband indes möchte seine gesammelten Unterschriften bald an Oberbürgermeister Frank Mentrup übergeben, um ein Zeichen in diese Richtung zu setzen. Thüringer Häusle-Beschickerin Petra Lindig meint: "Wir müssen kämpfen, damit der Platz hier erhalten bleibt und für die Besucher wieder zum Magneten wird."
Eine Stellungnahme der Stadt steht zum Veröffentlichungszeitpunkt noch aus.




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18.12.2019 13:30 Uhr
Auf der offiziellen Umleitung torkeln auch massenhaft Fußgänger rum, genauso auf dem nicht gesperrten Teil der Erbprinzenstr. zwischen Ritter- und Herrenstr..
Der Bankhof ist von Ost nach West NICHT freigegeben.
Die Zähringerstr. ist auch nicht frei dieses Jahr.
Und selbst die Kriegsstr. ist zwischen Ritterstr. und Karlstr. dieses Jahr für Radfahrer verboten.
Und sowas will Fahrradstadt sein ...
18.12.2019 19:52 Uhr
18.12.2019 08:40 Uhr
Der Wegfall der Schienen und Haltestellen dürfte doch den Platz, den der U-Strab-Zugang braucht, ausgleichen.
18.12.2019 09:37 Uhr
Ne, da kann die Bepflanzung am Friedrichsplatz ruhig jedes Jahr drauf gehen. ein bissle Gras kann man ja wieder einsähen.
17.12.2019 18:42 Uhr