Karlsruhe Christbäume in Karlsruhe: Hier gibt es die Tannen fair und bio
Nur ein Bruchteil der 25 Millionen Weihnachtsbäume, die alljährlich verkauft werden, stammt aus dem Wald. Die meisten werden auf Plantagen industriell angebaut. Aber geht es auch anders?
Ausgedehnten Weihnachtsbaumplantagen prägen beispielsweise in der Ortenau und im Odenwald das Landschaftsbild. "Das sind intensiv genutzte Monokulturen, keine romantischen Wälder", sagt der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle.
Auf den bis zu zwei Hektar großen Äckern werden oft Kunstdünger, Totalherbizide wie Glyphosat und Insektizide eingesetzt, um vermeintlich perfekte Bäume zu produzieren. "Mit den meisten Weihnachtsbäumen holt man sich also keine Natur nach Hause, sondern ein Plantagenprodukt, das mit Gift und Dünger aufgepäppelt wurde", betont der NABU-Landeschef.
Eine sinnvolle Alternative sind Bio-Weihnachtsbäume: "Mit dem Kauf eines Bio-Baumes setzen Verbraucher ein Zeichen für den giftfreien Anbau von Weihnachtsbäumen." Orientierung bieten Gütezeichen etwa von Bioland, Naturland oder Demeter. Wer es noch "natürlicher" will, fragt am besten beim örtlichen Förster nach. Denn so manches Forstamt verkauft auch Bäume, die bei der Pflege des Waldes sowieso gefällt werden.
Selbst aussuchen und selbst "fällen"
Auch in Karlsruhe ist das möglich: Am Samstag, 17. Dezember, von 9 bis 15 Uhr kann man bei der Waldpädagogik (Waldzentrum, Linkenheimer Allee 10) entweder selber einen Baum aus der Weihnachtsbaumkultur fällen oder ein bereits geschlagenes Exemplar aus heimischen Wäldern rund um Karlsruhe aussuchen.
Die Gemeinde Weingarten verkauft ebenfalls Christbäume aus ihrem Wald. Es habe mehrere Vorteile seinen Weihnachtsbaum aus dem heimischen Gemeindewald zu beziehen, schreibt die Gemeinde: "Wir verzichten auf den Einsatz von Gift (Herbizide / Insektizide) und Düngemittel bei der Pflege unserer Weihnachtsbaumkulturen. Unsere Bäume werden auch nicht viele Kilometer transportiert bevor diese zum Verkauf angeboten werden. Unsere Bäume sind frisch, sie werden vor Ihren Augen gefällt. Die alles merken Sie am deutlich später einsetzenden Nadelverlust und am Geruch den nur ein frischer Weihnachtsbaum so an das heimische Wohnzimmer abgeben kann", erklärt die Gemeinde auf ihrer Internetseite. Wer Interesse daran hat, kann sich per E-Mail (m.schmitt@weingarten-baden.de) an den Gemeindeförster wenden und auf Wunsch auch selbst sägen.
Wer einfach nur gerne selbst einen Weihnachtsbaum fällen möchte, kann dies unter anderem in den Kulturen des Christbaumhofes Frank in Rüppurr.
Fair geht vor - auch beim Christbaum
Auch fair angebaute und gehandelte Weihnachtsbäume werden in der Region angeboten – einziges Problem daran, das Laben "fairtrees" bedeutet nicht unbedingt, dass der Baum auch aus der Region kommt. Unter http://fairtrees.de kann man nachlesen, was hinter dieser Anbauweise steckt und wo es "faire Bäume" zu kaufen gibt. Und auf www.robinwood.de findet sich eine Liste der Anbieter von Bio-Weihnachtsbäumen.
Plastik ist nur bedingt eine Alternative
Bunte Plastik-Christbäume sind für den Nabu-Baden-Württemberg im Übrigen keine gute Alternative: Bäume aus Kunststoff nadeln zwar nicht, duften dafür aber auch nicht. Zudem belasten sie die Umwelt und enden letztlich immer irgendwann als Plastikmüll.
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16.12.2016 21:53 Uhr
Booh ey, was für eine Plörre!
16.12.2016 13:59 Uhr
Aber ich will den Fleiß und die Bemühungen um Alternativen (auch das Wort bitte nicht falsch verstehen), zu allem was auf diesem Markt sinnvoll angeboten wird, gerne unterstützen.
Ich spende den Geldbetrag des bei mir nicht vorhandenen Baumes ( oder zwei oder drei) gerne an Waldpädagogik. Vielleicht finde ich irgendwo die Kontonummer?
16.12.2016 13:42 Uhr
16.12.2016 13:30 Uhr
16.12.2016 11:45 Uhr
Das Zauberwort heißt Transparenz.
16.12.2016 14:57 Uhr
Aber das ist ein anderes Thema. Würde ich zur AfD tendieren, dann wäre der Mann ganz gewiss ein Grund dort auszutreten.
zum Weihnachtsbaum:
Ich gönne jedem Land und den dortigen Bewohnern sogar speziell, dass sie am Markt teilhaben können.
Preispolitik ist ein weites Feld.
16.12.2016 11:13 Uhr
16.12.2016 10:08 Uhr
17.12.2016 22:34 Uhr
Ich hab heute zum ersten mal in meinem Leben einen künstlichen Baum gekauft. 1,80 groß, unter 35 Euro im Real. Astreine Sache.
16.12.2016 13:28 Uhr
Einfach mal den hiesigen Oberförster fragen, egal ob der derzeit gegenalles Grüne wettert.
Ansonsten bleibt noch der gemeine Reisende. Der hat bestimmt noch was übrig...