Eric Dewald

Facebook, Twitter, Instagram und Co.: Im diesjährigen Bundestagswahlkampf sind Parteien und Politiker in eigener Sache über verschiedene Kanäle unterwegs- so auch die Kandidaten für den Stadt- und Landkreis Karlsruhe. ka-news hat den Social-Media-Check bei den Karlsruher Kandidaten gemacht und die bei Facebook, Twitter und Instagram genau unter die Lupe genommen. Eine Partei hat dabei die Nase im digitalen Rennen vorn: die FDP. 

"Die Freien Demokraten sind eine digitale Partei"

Der Karlsruher Kandidat Michael Theurer ist nicht nur auf einer Plattform vertreten und nutzt diese aktiv. Neben einem Auftritt bei Facebook twittert der 50-Jährige regelmäßig und pflegt seien Instagram-Account. Über 28.000 Personen folgen ihm allein bei Facebook, rund 2.300 Follower hat er bei Twitter, 500 Abonnenten zählt sein Instagram-Auftritt. Damit ist Theurer der unangefochtene Spitzenreiter Social-Media-Champion unter den Karlsruher Kandidaten. 

"Die Freien Demokraten sind eine digitale Partei", so erklärt sein Partei-Kollege und Direktkandidat für Karlsruhe-Land Christian Jung auf eine Anfrage von ka-news. Für ihn sind die sozialen Medien eine gute Möglichkeit, direkten Kontakt mit seinen Wählern und politischen Interessierten aufzubauen. Jung hat nach eigener Aussage darüber hinaus festgestellt, dass die sozialen Medien Auswirkungen auf die Plakatierungsgewohnheiten der Parteien innerhalb seines Wahlkreises 272 haben. Anstelle von "Plakatschlachten" würden nun Postings im Internet abgesetzt. 

Social Media als Ersatz für eine Homepage 

Facebook und Twitter stehen aber auch bei den anderen Karlsruher Kandidaten hoch im Kurs, vor allem bei der CDU und der SPD. So erreichen die Facebook-Mitteilungen des Karlsruher CDU-Kandidaten Ingo Wellenreuther rund 6.685 Personen. 1.145 Personen folgen ihm auf Twitter und 165 bei Instagram.  

Dass Social-Media-Kanäle in Ihrer Bedeutsamkeit sogar die eigenen Internetangebote der Politiker in den Schatten stellen können, zeigt unter anderem Axel E. Fischer, der Bundestagskandidat der CDU für den Wahlkreis Karlsruhe-Land. Besucht man Fischers Website, findet man lediglich eine Verlinkung zu seiner Facebook-Seite. "Ich nutze Facebook als Hauptpräsenz um so zeitnah für alle Interessierten da zu sein", heißt es auf der Homepage des Christdemokraten. 

Kandidaten setzen auf verschiedene Kanäle 

Ebenfalls auf allein drei Kanälen vertreten, ist der SPD-Bundestagskandidat Parsa Marvi. Zirka 780 Personen haben seinen Facebook-Auftritt geliked. Hinzu kommen etwa 1.130 Follower auf Twitter und mehr als 380 Abonnenten auf Instagram, die der Sozialdemokrat mit seinen Beiträgen erreicht.  

Die Grünen-Kandidatin Sylvia Kotting-Uhl wiederum bevorzugt eher ein anderes Medium: Twitter. Mit mehr als 3.500 Followern erreicht sie von allen Kandidaten hier die meisten Menschen. Bei Facebook ist Kotting-Uhl lediglich mit einem privaten Account vertreten, auf Instagram sucht man sie vergebens. 

Der Linken-Kandidat Michel Brand wiederum informiert auf Facebook regelmäßig mehr als 400 Personen über seinen Wahlkampf. Seine Bilanz bei Twitter: etwa 150 Follower. Wie die Grünen-Kandidatin Kotting-Uhl ist der 27-Jährige laut ka-news-Recherche nicht bei Instagram zu finden. 

Nicht alle Kandidaten Social-Media-Nutzer

Und die Alternative für Deutschland (AfD)? Ihr Karlsruher Kandidat Marc Bernhard hat gleich zwei Konten bei Facebook. Mehr als 1.000 Likes konnte er mit seinem verifizierten Auftritt sammeln. Gleichzeitig zählt er rund 440 Follower bei Twitter. Über einen Instagram-Account informiert auch er nicht. 

Dass es aber auch Kandidaten gibt, die kaum auf Social-Media-Plattformen aktiv sind, zeigt sein Parteikollege Alexander Arpaschi, der im Wahlkreis Karlsruhe-Land für die AfD ins Rennen geht. Lediglich drei Einträge zieren die Facebook-Chronik des Karlsruhers. 

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