Was wäre ka-news ohne den aufmerksamen ka-Reporter? Manchmal nur halb so lustig und interessant. Denn zum Glück haben die Leser ihre Augen und Ohren überall in der Stadt - und dank ihnen auch wir in der Redaktion. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht eine Geschichte eintrudelt, die die Leser bewegt.
Januar: Bagger in der Pfinz, gefährliche Radwege in der Südstadt und eine Fledermaus im Tunnel
Was wie ein Aprilscherz klang, war doch Realität: ka-news-Leser Fabio meldete per Facebook "Hochwasser in der Pfinz und ein Bagger im Wasser". Die Maschine war bei Renaturierungsarbeiten an der Pfinz in ein Loch gefahren und so unter Wasser geraten. Doch so lustig das aussah, der Anglerverein Durlach sorgte sich um die Umwelt. Doch der Bauunternehmer, dessen Bagger dort in der Pfinz feststeckte, gab Entwarnung: Eine elektronischer Sicherung hatte ein Auslaufen von Betriebsstoffen verhindert.

Karlsruhe ist bekanntlich eine Fahrradstadt und hat als solche viele Radwege quer durch die City. Doch was, wenn eben diese Radwege eine Gefahr für Leib und Leben sind? Etwa so wie entlang der Rüppurrer Straße. Dort hat ka-Reporter Ernesto gefährliche Stellen ausgemacht: Laub, Müll, mangelnde Wegmarkierungen, parkende Autos und schlechte Beleuchtung machen den Radweg seiner Meinung nach zu einer richtig "nervigen Angelegenheit".

Außerdem: Im Edeltrudtunnel auf der Südtangente sorgte ein kleines, fliegendes Tier für lange Staus: EIne Fledermaus löste immer wieder eine technische Störung aus.

Februar: Altglas-Chaos, Trampelpfade am Tivoli und eine Sirene, die viele erschreckt
Für viele Karlsruher fing das neue Jahr bestimmt mit einer rauschenden Party und der ein oder anderen Flasche Sekt oder Wein an. Doch wohin mit den leeren Flaschen? In den Altglascontainer, ist doch klar. Und was, wenn der voll ist? Dann eben einfach oben drauf stellen oder davor oder daneben.
Denn die neuen Altglascontainer, die seit 1. Januar 2018 in der Fächerstadt aufgestellt wurden, waren zu schnell voll. Doch warum überhaupt neue Container? Die Altglassammlung wurde zum neuen Jahr neu ausgeschrieben, ein anderer Anbieter bekam den Zuschlag - und die kamen nicht mit der Leerung hinterher oder nicht an jedem alten Standort wurde wieder eine Möglichkeit zur Entsorgung aufgestellt. Für viele Karlsruher war das Anfang des Jahres ein großer Aufreger, doch langsam scheint sich der Ablauf in Sachen Altglasentsorgung eingependelt zu haben.

Verloren waren nicht nur die Flaschen am Altglascontainer zum neuen Jahr: Einem ka-Reporter fiel auf: Die vorgesehenen Wege am Tivoli laufen völlig am Bedarf vorbei, führen mitunter auf direkt auf eine wartende Bahn an der Haltestelle zu. Es gibt also kein Durchkommen. Die Stadt versichert auf ka-news-Anfrage, sich der Problematik bewusst zu sein. "Die Verkehrsplanung hat dazu bereits ein Konzept erstellt", so die Stadt.

Anfang Februar rief die Gewerkschaft Verdi zu Streiks auf, forderten mehr Geld für Mitarbeiter der privaten Energiewirtschaft im Land. Auch bei der EnBW legten die Beschäftigten ihre Arbeit nieder und machten mit ordentlich Krach auf sich aufmerksam. Und die Aufmerksamkeit war ihnen gewiss: ka-Reporter meldeten sich in großer Sorge in der Redaktion und wollten wissen, welche Sirene da über der Oststadt zu hören war. Die Stadt war es nicht, die Alarm schlug. Es war eine mobile Sirene, die die Streikenden dabei hatten.

März: Noch mehr Sirenen und ein geschlossener Campingplatz
Auch im März blieb es laut in der Fächerstadt. ka-Reporter Michael ist aufgefallen, dass schon seit Jahren die alten Pilzsirenen aus den 60ern neuen, leistungsstärkeren Sirenen auf den Hausdächern weichen mussten. 60 Stück sollen es in Karlsruhe sein. Allerdings schwiegen sie bisher. "Es gab noch keinen Probealarm, denn das Netz der neuen Sirenen ist noch nicht fertig aufgebaut, es fehlen noch sieben Sirenen", so die Stadt auf Anfrage von ka-news. 2019 soll das neue Alarmsystem dann aber einsatzbereit sein.

Karlsruhe und Camping, das scheint einfach nicht zu passen. Die Misere fing bereits im Frühjahr 2018 an: Der einzige Campingplatz der Stadt in Durlach öffnete gar nicht erst in der neuen Saison. Der Grund war ein ausgelaufener Pachtvertrag, der seitens der Stadt mit dem Betreiber nicht verlängert wurde. Aufschrei in Karlsruhe! Ein neuer Pächter musste her, wurde zwischenzeitlich auch gefunden und wohl im neuen Jahr macht der Campingplatz in Karlsruhe wieder auf. So lange wird der Trend "Camping" an Karlsruhe wohl vorübergehen.

April: Krippenwagen in der Bahn
Kaum ein Thema erhitze die Gemüter in Karlsruhe so sehr, wie das Verbot von sogenannten Krippenwägen in der Bahn! Zu groß und nicht kippsicher seien diese Vehikel, die meist von Kindergärten zur Beförderung der Jüngsten genutzt werden. Ein Ärgernis für viele Karlsruher Eltern, die dem vor allem mit großem Unverständnis begegneten - Online-Petition und Demonstrationsmarsch inklusive.
Mai: Wenn der Postmann nicht mehr klingelt
Nanu, wer bringt denn da neuerdings die Pakete? Weder der Weihnachtsmann, noch Hermes oder DHL standen da vor der Tür eines ka-Reporters sondern ein Lieferfahrzeug von Amazon. "Wir wollen für unsere Kunden stets besser werden, etwa in puncto Sendungsverfolgung und schnellerer Anlieferung", so der amerikanische Versandhändler. Auch in Karlsruhe sind die "amazoneigenen" Auslieferer unterwegs.
Juni: Wilder Müll und fehlende Fahrer bei den VBK
In Karlsruhe spielt sich viel im Freien ab, wenn es die Temperaturen zulassen. Jedoch hat die Fächerstadt dann ein großes Müllproblem, vor allem mit dem "wilden Müll", der seinen Weg nicht in die dafür vorgesehenen Behälter findet - das stößt einem ka-Reporter besonders im Citypark in der Südstadt-Ost auf. Hier sei immer nach dem Wochenende viel Dreck zu sehen. Die Antwort der Stadt: Man versuche, die Grünanlagen sauber zu halten, weiß aber auch, dass ein lückenlose Kontrolle nicht möglich ist. Sie appelliert an die gegenseitige Rücksichtnahme der Bürger.

Anfang des Jahres schauten viele Bahnfahrer in der Stadt in die Röhre: Krankheitsbedingt fielen wochenlang zahlreiche Fahrten aus. Betroffen waren vor allem Verbindungen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), doch auch bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) soll die Personaldecke sehr dünn sein. Das weiß ein ka-Reporter zu berichten. Das Defizit sei aber nicht so groß wie bei der AVG. Jedoch haben die VBK-Fahrer teilweise viele Überstunden auf dem Konto stehen - und die wollen auch irgendwann wieder abgebaut werden.
Juli: Behelfs-Kita im Container, Termine im Bürgerbüro und Zierfische im Cityparksee
Nummer ziehen und warten, das war bis 2016 der Normalzustand in einem der Karlsruher Bürgerbüros. Mittlerweile können aber bequem von zuhause aus Termine online vereinbart werden. Damit hat ka-Reporterin Karin negative Erfahrungen gemacht. "Das mit diesen Terminen klappt überhaupt nicht!", sagt sie.

Bei der Stadt ist man allerdings davon überzeugt, dass sich dadurch viel für die Bürger verbessert hat. "Während Bürgerbürokunden in den Vorjahren Wartezeiten von mehr als drei Stunden in Kauf nehmen mussten, hat man durch die Terminierung eine bessere Planbarkeit seines Besuchs", entgegnen die städtischen Mitarbeiter. Nachvollziehbar ist die Kritik für sie aber allemal.
Aufregung gab es 2018 auch im Citypark: Das Areal will nicht so Recht zur Ruhe kommen - regelmäßig erhält die Redaktion Anfragen, Beschwerden oder Hinweise, die den Citypark betreffen. So auch im Juli 2018. Eine ka-Reporterin wundert sich, warum mehrere Baucontainer das Gelände "verschandeln". Sei aus dem Provisorium nun eine Dauerlösung geworden oder warum werde für die Kinder keine richtige Kita gebaut, will die Frau weiterhin wissen.
Die Antwort der Stadt ist einfach: In den Containern sind Kinder und Betreuer aus der Kita in der Sybelstraße untergebracht, denn dort wird gerade gebaut. Erst wenn die Bauarbeiten fertig sind, ziehen auch die Kids wieder um.

Auch der See im Citypark ist immer wieder Mittelpunkt des Geschehens. Ein ka-Reporter aus der Südstadt-Ost hat die Redaktion auf den verschmutzten See aufmerksam gemacht. Voller Algen sei das kleine Gewässer. Die Stadt gibt Entwarnung: Durch die warmen Temperaturen und die vielen Nährstoffe im Wasser würden sich eben Algen bilden, das sei normal.

Doch woher kommen diese Nährstoffe? "Nicht nur durch die Luft oder vorbeifliegende Vögel, sondern auch durch unbedachtes Einwerfen von Speiseresten kommen weitere Nährstoffe hinzu - aber auch das Entsorgen von Zierfischen im Teich ist mit ein Grund dafür!" Nun schützt ein Zaun einen Teil des Sees, damit dort ungestört Wasserpflanzen wachsen können, die helfen, den Teich zu reinigen.
August: Atemnot bei Schlosslichtspielen
Es sollte ein schöner Abend im August für Ute W. und ihre Freunde werden. Zusammen haben sie die Schlosslichtspiele besucht, als Ute gegen 22 Uhr ein Gefühl der Übelkeit überkommt und sie Atembeschwerden bekommt. "Wir haben nichts Ungewöhnliches wahrgenommen. Uns hat diese Ruhe begeistert, wie alle fasziniert die Shows angeschaut haben. Plötzlich bekam ich keine Luft mehr", sagt sie. Bis heute ist unklar, was die Atemnot ausgelöst hat.
September: Outdoor-Tresen und vergessene Trinkbecher
Wenn vor einer Kirche plötzlich eine Art Bar steht, dann ruft das Kritiker auf den Plan. So geschehen in der Südstadt vor der Johanniskirche am Werderplatz. Ein ka-news-Leser hat die Redaktion auf einen rot-weißen Tresen direkt am Kirchengebäude aufmerksam gemacht, der in eine Nacht und Nebel-Aktion aufgestellt worden ist. Vermeintliche Stadtmitarbeiter wollten die Bar schon abbauen, weil es viele Beschwerden gegeben hat, das gelang ihnen allerdings nicht. Sehr zur Freude der "Stammgäste", die dem "Robin Hood der Südstadt" dankbar sind.

Jedes Jahr im September machen sich tausende Läufer auf den 42 Kilomter langen Rundkurs durch Karlsruher. Schon zum 36. Mal lockte in diesem Jahr der Baden Marathon und die Teilnehmer wollen dabei auch mit ausreichend Getränken versorgt werden. Damit keiner der Läufer eine Flasche öffnen muss, werden die in Pappbechern bereit gestellt und dann weggeworfen - auch bei der Versorgungsstation in Citypark in der Südstadt-Ost.

Einer ka-Reporterin ist das allerdings sauer aufgestoßen, denn noch Tage später lag der Marathon-Müll auf den Wiesen und im Gebüsch. Und die Straßenreinigung kam ihrer Pflicht einfach nicht hinterher, weil Sturmtief "Fabienne" durch Karlsruhe fegte, wie die Stadt auf ka-news-Nachfrage mitteilte.
Oktober: Termin-Chaos beim TÜV und Unsicherheit bei Michelin
Die Nachfrage bestimmt das Angebot, so ist es oft in der Wirtschaft. Weil die Nachfrage aber ausblieb, muss der Reifenhersteller Michelin mit Sitz in Karlsruhe umstrukturieren. Das teilt der Redaktion ein ka-Reporter in den sozialen Netzwerken mit. Und diesem Prozess fallen bis zu 80 Mitarbeiter zum Opfer, wie der Konzern auf ka-news-Anfrage mitteilt. Mittlerweile ist klar, dass nicht nur Stellen abgebaut werden sollen, sondern das auch etwa 250 Mitarbeiter nach Frankfurt umziehen sollen.

Der Führerschein, ein Zeichen von Freiheit für viele 18-Jährige. Doch den zu machen ist in Karlsruhe gar nicht so einfach. Nicht, weil es nicht genügend Fahrschulen gibt. Sondern weil beim TÜV schlicht keine Prüftermine vergeben werden können. Schuld daran ist eine neue Software.
"Aus Sicht der Fahrschulen war es nicht hinnehmbar, dass der TÜV ein unzureichend getestetes Programm an den Start gebracht hat." Das System habe schlicht zu wenig Prüfungsplätze zur Verfügung gestellt. "Deshalb konnten die Fahrschulen ihre fertig ausgebildeten Fahrschüler nicht zeitnah nach Abschluss der Ausbildung zur Prüfung vorstellen", so ein Fahrlehrer gegenüber ka-news.
November: Ätzende Flüssigkeit verletzt Fahrgäste und im Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof läuft es nicht rund
Wer in die Bahn einsteigt, sucht sich meist schnell einen Sitzplatz. Für eine 27-jährige Frau und einen 19 Jahre alten Mann wurde das zum Verhängnis. Sie wurden mit einer bisher unbekannten Flüssigkeit, die auf einem Sitz verteilt war, verletzt. Das hat die Redaktion durch einen ka-Reporter erfahren. ka-news macht sich auf die Suche nach den Opfern und wird fündig. "Ich habe offene Wunden am Po und sehr starke Schmerzen", sagt eine der Geschädigten. Insgesamt werden vier Fahrgäste verletzt, die Auswertung der Überwachungskamera in der Bahn bleibt ohne Erfolg. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Die Fahrradstadt Karlsruhe möchte diesen Titel verteidigen und um noch mehr Radfahrer auf die Straßen zu bringen, gibt es seit Frühjahr 2018 ein Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof. Da sollen die Drahtesel sicher stehen. Zu sicher, findet ka-Reporter Clemens, denn er kommt gar nicht erst an sein geparktes Fahrrad. Oder er kann es gar nicht erst abstellen, nur mit Hilfe kommt er in die Garage. Auf Nachfrage von ka-news sagt die Stadt, dass man keinen Bedarf sehe, etwas an der Ein- und Ausfahrt zu ändern. "Sollte es Probleme geben, steht der Parkwächter zur Verfügung", so die Stadt weiter.

Dezember: Falsche Pfeile am Ostring
Ein typischer Montagmorgen in der Redaktion: Alle noch etwas verschlafen, die Stimmung geht so - bis ka-Reporterin Bianka eine Mail schreibt: "Muss das so", fragt sie und hat ein Bild angehängt. Auf dem Bild zu sehen: Die neu asphaltierte Gerwigstraße. Damit die Verkehrsteilnehmer wissen, wo es lang geht, finden sich auch an der Kreuzung zum Ostring Pfeile - doch da stimmt etwas nicht. Links, geradeaus und wieder links? Das kann nicht gut gehen.

Ein Anruf beim Tiefbauamt, das von der falschen (und lebensgefährlichen) Markierung nichts weiß, endet mit noch mehr Gelächter bei den Kollegen: "Eigentlich wollten wir die Kreuzung am morgigen Dienstag wieder in Betrieb nehmen", heißt es vom Baustellenkoordinator der Stadt. "Selbst für Karlsruher Verhältnisse ist diese Markierung ungewöhnlich!" Die Markierung wurde rechtzeitig geändert und die Kreuzung konnte in Betrieb genommen werden.
Lust auf noch mehr Lesergeschichten? Alle ka-Reporter-Storys gibt es unter https://www.ka-news.de/ka-reporter:/
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