Nach der Schlappe der Stuttgart-21-Gegner beim Volksentscheid will Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nicht den Versuch unternehmen, das Bahnprojekt noch über die Kostenfrage zu kippen. Das sagte er am Montag nach einer Sondersitzung des grün-roten Kabinetts in Stuttgart. Man nehme die Entscheidung an - "ohne Hintertürchen und doppelten Boden."
Kretschmann: "Keinen Cent mehr"
Die Grünen gehen jedoch davon aus, dass die Kosten für den Tiefbahnhof aus dem Ruder laufen. Strittig ist, wer zahlt, wenn der Kostendeckel von 4,5 Milliarden Euro gesprengt wird. Kretschmann sprach von "massiven Differenzen bei der Kostenfrage" mit der Bahn.
Für die Bahn gehöre zur Förderpflicht auch, dass das Land sich an etwaigen Zusatzkosten beteiligt, bekräftigte Bahn-Chef Rüdiger Grube in Berlin. Das Land hat sich aber darauf versteift, keinen Cent mehr als den Anteil von maximal 930 Millionen Euro zum unterirdischen Tiefbahnhof beizusteuern.
Bahn: "Kritische Begleitung reicht nicht mehr"
Kretschmann mahnte: "Die Zeiten, wo man einfach Großprojekte anfängt und dann explodieren die Kosten und dann muss man nachschießen, die sind vorbei." Die Bahn und auch die Opposition im Südwesten forderten Grün-Rot auf, das Projekt aktiv zu unterstützen. Eine "kritische Begleitung" wie bisher reiche jetzt nicht mehr, sagte Bahnvorstand Volker Kefer.
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