Aus Sicht der BüKa handelt es sich bei der Kombilösung (ka-news berichtete) um ein reines Vehikel, um die U-Strab verwirklichen zu können. Der Verdacht, dass die Stadt vom versprochenen zeitgleichen Bau beider Elemente abweiche, werde durch eine Textpassage aus den Planungsunterlagen untermauert. Diese sehe vor, dass bei einer vorgezogenen Realisierung der U-Strab die Bahnen in der ganzen Kaiserstraße sowohl über- als auch unterirdisch fahren, bis der Umbau der Kriegsstraße abgeschlossen ist. Dabei handele es sich laut Text um ein "jahrelanges 'Provisorium'" (ka-news berichtete).
Kritische Bürger sollen Einwendungrecht nutzen
Dieses Vorhaben sei erst nachträglich eingeführt worden und widerpreche dem Bürgerentscheid, meint Jürgen Wenzel, Sprecher der BüKa. Er weißt außerdem darauf hin, dass die Stadt das Wort "Provisorium" in Anführungszeichen gesetzt habe. Die Planungsbehörde und Oberbürgermeister Heinz Fenrich müssten erschöpfende Auskunft über die neueste Entwicklung des Projekts geben.
Alle Bürger, die der Kombilösung von Anfang an kritisch gegenüber standen, sollten die zweite öffentliche Auslegung der Planungsunterlagen zur Kombilösung im Gewölbekeller des Stadtinformationsamtes besuchen, rät Wenzel. Diese findet noch bis zum 10. Juli statt. Unabhängig davon solle man von seinem Einwendungsrecht gebrauch machen. Einwendungen können bis zum 24. Juli an den Zentralen Juristischen Dienst der Stadt Karlsruhe gerichtet werden. Die BüKa wird dazu entsprechende Informationen auf ihrer Website zur Verfügung stellen.
Stadt will "Willen der Bürger" beachten
"Ich kann die Sorgen der Bürger verstehen", sagt Helga Riedel, stellvertretende Pressesprecherin der Stadtverwaltung. Diese seien aber unnötig. Die Stadt werde den "Willen der Bürger" beachten und sowohl die U-Strab als auch den Umbau der Kriegsstraße umsetzen. Die ober- und unterirdische Bahnführung in der Kaiserstraße sei unter Umständen in der Übergangsphase notwendig. Konkrete Zeitangaben zur Kombilösung, die die BüKa gefordert hatte, konnte sie nicht geben.