Über eine Firma namens Minerals Supply Africa (MSA) bezieht die Cronimet Mining AG im Karlsruher Rheinhafen weltweit gefragte Rohstoffe aus dem Kriegsgebiet im Nordosten des Kongo. Dies bestätigt auch ein Bericht der Vereinten Nationen.
Demnach bezieht MSA Erze wie Coltan, Niob oder Wolfram von neun Aufkaufsstellen. Der Geschäftsführer von MSA, David Bensusan, bestätigte dies gegenüber dem SWR und nannte die Mine Bisie als Hauptbezugsquelle für das Erz Cassiterit. In den Minen im Nordkongo, im Besonderen in der Mine Bisie, herrscht Terror. Kinder arbeiten dort tagelang, ohne ausreichende Nahrung und Schutzkleidung. Soldaten der kongolesischen Regierungsarmee oder andere bewaffnete Gruppen kontrollieren den Abbau der Rohstoffe. Wer sich den Befehlen verweigert, wird gefoltert oder getötet.
Cronimet Mining AG verweist in diesem Zusammenhang auf Verträge, die im Rahmen der Transparenzinitiative ITRI der Zinnindustrie vereinbart wurden und Ethikgrundsätze mit Aufkaufstellen im Kongo festlegen.
Der Geschäftsführer von Cronimet Mining, Thomas Heil, sagte gegenüber dem SWR, sein Unternehmen gehe davon aus, dass seine Partner und Tochterunternehmen die vereinbarten ethischen Standards beim Einkauf einhalten. Die Menschenrechtsorganisation Global Witness erklärte, dass man mehrfach Minerals Supply Africa auf die menschenunwürdigen Zustände hingewiesen habe.
"Plusminus" berichtet über das Thema um 21.50 Uhr im Ersten.
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