"Der politischen Verantwortung für die Benachteiligung unserer Kinder und die damit verbundene Standortverschlechterung als 'Technologieregion' muss sich Herr Kultusminister Rau bewusst sein", kritisieren der JU-Kreisvorsitzende Dominic Rosowitsch und der bildungspolitische Sprecher Jochen Fürniß den Französischzwang (ka-news berichtete).
Zum Hintergrund: Zum Schuljahr 2007/2008 soll Französisch an den Gymnasien entlang der Rheinschiene ab der fünften Klasse Pflichtfach werden. Es soll auf den vier Jahren Grundschul-Französisch aufbauen, die in der Region üblich sind. Dafür hatte sich der Schulausschuss auf seiner auswärtigen Sitzung am vergangenen in der Akademie Schloss Rotenfels in Gaggenau mehrheitlich ausgesprochen.
Rücksichtslos übergangen
Die Grünen und die SPD-Fraktion beantragten, von dem Vorhaben der Landesregierung abzusehen (ka-news berichtete). Ihr Argument: Mit dem Französischzwang werde für die betroffenen Schüler die Wahlmöglichkeit bei der Sprachenfolge im Gymnasium abgeschafft. Der Antrag wurde mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU und FDP abgelehnt.
Die jungen Christdemokraten aus Karlsruhe sind ganz anderer Meinung als die CDU-Fraktion. Bei einer Online-Protestaktion in den vergangenen Wochen sammelte die JU mehr als 2.000 Unterschriften gegen den Französischzwang an den Gymnasien (ka-news berichtete). Die JU Karlsruhe-Land sieht mit dem Französischzwang "die Befürchtungen der Eltern, die der Universität und des Forschungszentrums, die Interessen der Wirtschaft und die Meinung der lokalen Parteien rücksichtslos übergangen".
"Der Druck auf Stuttgart darf nicht nachlassen"
"Minister Rau wird es durch seine Verordnung auch verantworten müssen, sollte die Klage einiger Eltern vor dem Oberlandesgericht in Mannheim Erfolg haben", schreiben Rosowitsch und Fürniß in ihrer Pressemitteilung. "Ministerpräsident Oettinger als pragmatischer, zukunftsorientierter Politiker und Vater wird diesem nicht nachvollziehbaren bildungspolitischen Irrsinn hoffentlich noch rechtzeitig ein Ende setzten."
Es sei wichtig, dass Bürger und insbesondere namhafte Vertreter der Region ihren Unmut mutig und entschlossen artikulieren. "Der Druck auf Stuttgart darf nicht nachlassen", fordert die JU.