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Karlsruhe: Streik in Karlsruhe: Jetzt bleiben auch die Kitas geschlossen!

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Streik in Karlsruhe: Jetzt bleiben auch die Kitas geschlossen!

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Marijan Murat/Archiv

    Wie die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung verkündet, sprachen sich in einer Urabstimmung 93,44 Prozent der Mitglieder für einen Streik zur Durchsetzung ihrer Forderungen aus. Verdi rechnet beim Streikauftakt mit mehreren Tausend Streikenden und hunderten geschlossenen Einrichtungen, zumeist Kindertagesstätten.

    Kitas in Karlsruhe bleiben geschlossen

    "Verdi beginnt den Streik bewusst bereits am Freitag, da die Arbeitgeber offenkundig versuchen, den Konflikt mit allen Mitteln in die Länge zu ziehen, um die Eltern in dieser Auseinandersetzung für ihre Zwecke zu instrumentalisieren", begründet die Gewerkschaft den Streikbeginn. Wo es möglich ist, will Verdi Notdienstvereinbarungen mit den Trägern absprechen.

    Betroffen sind laut Verdi ab Freitag die Stadt Karlsruhe mit ihren Kindertagesstätten, Horten und Sozialen Diensten. In Pforzheim das Jugendamt des Landratsamt Enzkreis und die städtischen Kindertagesstätten und die Sozialen Dienste, die Stadt Calw und einige Gemeinden aus dem Enzkreis. Insgesamt werden voraussichtlich 60 Einrichtungen geschlossen bleiben. Wie viele Einrichtungen in Karlsruhe betroffen sind, konnte Verdi zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels noch nicht festlegen.

    Mit dem Streik will die Gewerkschaft eine höheres Gehalt der Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst von bis zu zehn Prozent durchsetzen. Der Streik soll auch in der kommenden Woche fortgeführt werden. Am Mittwochabend will sich der Bezirk über die Streikdauer beraten, teilt Verdi auf Nachfrage von ka-news mit. 

    Aktualisierung, 17.30 Uhr

    Die die Stadt Karlsruhe in einer Pressemitteilung bekannt gibt, sind in Karlsruhe Schülerhorte, Kitas sowie ergänzende Halbtagesbetreuung und Ganztagsschulen betroffen: "Da die Streikbereitschaft groß ist, muss davon ausgegangen werden, dass ab Freitag rund 160 Gruppen in diesen Einrichtungen mit mehr als 2.800 Kinder betroffen sind. Den unbefristeten Streik im Erziehungsdienst hatten die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb nach Urabstimmungen beschlossen."

    Für Härtefälle richtet die Stadt von Montag bis Mittwoch, 11. bis 13. Mai, zwei Notfallgruppen mit arbeitswilligen Erzieherinnen für Drei- bis Sechsjährige ein. Solche Härtefälle werden gesehen, wenn alleinerziehende Väter oder Mütter keinen Urlaub bekommen können und eine andere Betreuung des Kindes nicht möglich ist. Vermittelt werden die Notfallplätze durch die Sozial- und Jugendbehörde (SJB): Diese ist am Donnerstag, 7. Mai, von 9 bis 12 Uhr und 14.30 bis 16 Uhr sowie am Freitag, 8. Mai, von 9 bis 12 Uhr, unter der Telefonnummer 0721/133-5566 erreichbar.

    "Ich kann nur an alle Arbeitgeber appellieren, den Beschäftigten in der Flexibilität bei der Arbeitszeit entgegen zu kommen", meint Oberbürgermeister Frank Mentrup. Die Stadt Karlsruhe werde ihren Mitarbeiter bei Urlaubswünschen oder Gleitzeit großzügig entgegenkommen, sofern keine dienstlichen Belange entgegenstehen. In Ausnahmefällen werde man sich der Bitte, das Kind mit zur Arbeitet zu nehmen, nicht versperren, so Mentrup.

    ka-news Hintergrund:

    Verdi fordert eine Neuregelung der Eingruppierungsvorschriften und Tätigkeitsmerkmale, die für die rund 240.000 Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst zu Einkommensverbesserungen von durchschnittlich zehn Prozent führen würden. Zum kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst gehören unter anderem Erzieher, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Fachkräfte für Arbeits- und Berufsförderung und Heilerziehungspfleger in der Behindertenhilfe, Kinderpfleger sowie Heilpädagogen und Beschäftigte in Werkstätten für behinderte Menschen. Indirekt profitieren von einem Tarifergebnis mit den kommunalen Arbeitgebern auch die mehr als 500.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bei freien und kirchlichen Trägern. Von der Tarifrunde sind in Baden-Württemberg neben über 30.000 Erzieherinnen (zu 98 Prozent Frauen, zu über 60 Prozent in Teilzeit) weitere gut 10.000 Beschäftigte in Jugendhäusern, Beratungsstellen, Krankenhäusern, Wohnheimen und Werkstätten für behinderte Menschen, Jugendheimen und Ämtern betroffen.

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