Karlsruhe Karlsruhe bekommt neue Mega-Baustelle: "Schwarzwald-Trio" soll am Hauptbahnhof entstehen
Karlsruhe erfüllt seinem Ruf als Baustellenstadt weiter alle Ehre. Am vergangenen Freitagabend präsentierte unter anderem Daniel Fluhrer das jüngste Projekt, welches mithilfe eines Kölner Architekten umgesetzt werden soll. 75 Millionen Euro sollen in einen neuen Gebäudekomplex am Karlsruher Hauptbahnhof in der Schwarzwaldstraße investiert werden.
"Karlsruhe baut weiter in die Höhe – und zwar qualitativ hochwertig.“ In einem Satz fasste ein glücklicher Daniel Fluhrer, seines Zeichens "Bau-Bürgermeister" der Stadt Karlsruhe, den Freitagabend zusammen. Doch was ist der Grund?
Weiteres Hochhaus in Schwarzwaldstraße geplant
Auf der Südseite des Karlsruher Hauptbahnhofes soll ein weiterer Hochhausbau entstehen. Genauer gesagt am Ende der Schwarzwaldstraße. Hier soll im Schatten der neuen 1&1-Türme, ein 73 Meter hohes und mit 21 Stockwerken bestückter Gebäudekomplex entstehen. Neben dem Hochhaus umfasst das Projekt "Schwarzwaldtrio" einen niedrigeren Querriegel in Richtung der Bahngleise sowie ein denkmalgeschütztes Bestandsgebäude, welches eine kulturelle Nutzung erhalten soll.

In einem Architektenwettbewerb für den Neubau auf der Südseite des Hauptbahnhofs setzte sich der Entwurf des Kölner Büros "Astoc Architekten" gegen 16 andere eingereichte Projektvorschläge durch. Eine Jury aus Stadtverwaltung und Gemeinderatsmitgliedern wählte am Freitag den Entwurf aus Köln auf den ersten Platz. Im Anschluss an die Abstimmung wurde das Ergebnis den Medien präsentiert.

Auf der Basis des Gewinner-Entwurfs will der ebenfalls in Köln ansässige Projektentwickler "Kreer Development" nun den Bau des 73 Meter hohen Bauwerks vorantreiben. Wie Geschäftsführer Florian Kreer im Anschluss an die Jury-Sitzung erklärte, plane sein Unternehmen eine Investition von mindestens 75 Millionen Euro auf dem Areal an der Schwarzwaldstraße.
Wie wird das neue Areal genutzt?
Die geplante Nutzung des "Gebäude-Trios" sieht aktuell wie folgt aus. Während der Querriegel für Büronutzung vorgesehen ist, soll der von zwei begrünten "Sky-Lodges" gekrönte Turm auch Platz für Co-Working-Spaces, Bildungseinrichtungen und Mikroappartements bieten. Letztere stellen eine besondere Form des Hotelbetriebs dar, da sie auch über einen längeren Zeitraum gemietet werden können. Im Erdgeschoss soll ein gastronomisches Angebot den neu geschaffenen Platz zusätzlich beleben. Im Altbau "wollen wir Kunst und Kultur eine Bühne geben", sagte Kreer.

Bis die Karlsruher das neue "Gebäude-Trio" aber genießen dürfen, wird es noch eine Weile dauern. Der Erwerb des Grundstückes - welches sich aktuell noch Eigentum der Stadt ist - soll in diesem Jahr abgeschlossen werden. "Parallel dazu werde man sich mit Astoc Architekten zusammensetzen, um die „funktionstechnisch nicht einfachen“ Details des Entwurfs zu besprechen. Ziel ist es, Mitte nächsten Jahres den Bauantrag einzureichen. Sobald die Baugenehmigung vorliege, rechne ich mit einer Bauzeit von rund 30 Monaten", so Kreer am Freitagabend. Stehen könnte das Gebäude somit im Jahr 2025.
Viel Lob von allen Seiten
Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg und Vorsitzender der 18-köpfigen Jury, sei der prämierte Entwurf "städtebaulich auf einem sehr hohen Niveau" und "typologisch auf dem Stand der Zeit“. Bei der Nutzung gehe der Investor neue Wege, lobte Müller, "eine Nutzungsmischung mit hoher Diversität wird hier auf kleinstem Raum komprimiert."

Da sich auf dem Areal Hauptbahnhof-Süd „in den letzten Jahren eine völlig neue städtebauliche Situation entwickelt hat“, so die Leiterin des Stadtplanungsamtes, Anke Karmann-Woessner, sei man seitens der Stadt sehr dankbar gewesen, dass sich Kreer Development zu einem Architektenwettbewerb entschlossen habe. So habe man "im Konsens ein sehr gutes Ergebnis für die Stadtqualität gefunden", fügte Bürgermeister Fluhrer hinzu.
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24.02.2021 10:02 Uhr
24.02.2021 10:18 Uhr
24.02.2021 18:21 Uhr
21.02.2021 20:02 Uhr
Die Bäume scheinen im Modell überdimensioniert z.B. im Vergleich zu den Straßen. Das ist glaube ich eine alt bekannte "Architektenkrankheit".
Sehr wichtig am Verkehrsknotenpunkt Hbf sind kurze, direkte, angenehme (Fuß)Wege für die Nutzer. Da herrscht starker Nachholbedarf, diesen wichtigen Gedanken in den Köpfen der Planer zu implementieren.
Stichwort: Haltestellen der Fernbusse und Stadtbusse. Wenn man da 800 m laufen muß beim Umsteigen ist das mehr als vorsintflutlich. Gerade bei einem neu überplanten Bereich.
22.02.2021 09:14 Uhr
Wichtig ist, dass die Achse Alb - Albtalbf - Beiertheimer Allee frei bleibt bzw. nicht weiter zugebaut wird.
In der Ecke stehen die Gebäude eigentlich auch keinen Gehwegen im Weg rum ...
Da könnte man auf der anderen Seite der Bahn deutlich mehr machen durch eine fußläufige Verbindung zwischen Albtalbf und Pfälzer Bf.
Im Prinzip haste Recht, aber nicht bei dem Projekt ...
21.02.2021 18:43 Uhr
Wie gedenken die Damen und Herren dies zu lösen?
Wieviele Stellplätze müssen nachgewiesen werden?
Warum wurde nicht an einen Karlsruhe Investor verkauft?
21.02.2021 19:45 Uhr
22.02.2021 12:32 Uhr
21.02.2021 18:29 Uhr
Es fehlt an allen Ecken und Kanten bezahlbarer Wohnraum.
So ein Klotz scheint ja anscheined sehr wichtig zu sein.
21.02.2021 23:34 Uhr