Karlsruhe Von Kirchen zu Kitas oder Vereinsräumen: Stadt prüft sinnvolle Änderung nicht genutzter kirchlicher Liegenschaften und Räumlichkeiten
Der Wohnraummangel in Karlsruhe ist kein neues Problem. Aber nicht nur Wohnungssuchende haben mit fehlenden Räumlichkeiten zu kämpfen. Auch einigen Vereinen, Kindertagesstätten oder Bürgerzentren mangelt es in Karlsruhe an "Orten der Begegnung".
Die Fächerstadt braucht Wohnraum, das weiß auch die Stadtverwaltung von Karlsruhe. Doch nicht nur viele Menschen sind auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Auch Kindertagesstätten, Vereine und Kulturschaffende halten nach neuen Räumlichkeiten Ausschau. "Es fehlt an Räumen für Begegnung innerhalb der Stadtgesellschaft", erläutert daher die Grünen-Gemeinderatsfraktion in einem Antrag an die Stadt. Demgegenüber stehen die schon seit Jahren sinkenden Zahlen von Kirchenmitgliedern.

Laut Statistiken der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz sind im Jahr 2017 bundesweit rund 368.000 Menschen aus der Kirche ausgetreten. "Außerdem ist der Raumbedarf der Kirche durch notwendige Renovierungen, Zusammenlegung von Seelsorgeeinheiten und geringerer Annahme kirchlicher Angebote deutlich gesunken", wissen die Gemeinderäte der Grünen.
Gespräche mit Kirchen über soziale Umnutzung der Räume
Daher könnten kirchliche Räume, die zum Teil kaum noch genutzt werden, anderweitig Verwendung finden. Die Grünen-Fraktion fordert daher in ihrem Antrag nun die Prüfung von freistehenden Gebäuden der Kirche. "Vielen Gemeinden fällt es allerdings schwer, ihre Räumlichkeiten für andere Zwecke zur Verfügung zu stellen. Diese Entscheidung könnte erleichtert werden, wenn sich durch die Übergabe an die Stadt ein konkreter gesellschaftlicher Zweck ergibt", so die Grünen weiter.

"Wir führen regelmäßig Gespräche mit Vertretern der Evangelischen und Katholischen Kirche. Bei den Gesprächen, die zweimal im Jahr geführt werden, geht es um mögliche Objekte im Gesamtgebiet Karlsruhe, von denen sich die Kirche möglicherweise trennen möchte", schreibt die Stadt in ihrer Stellungnahme zum Antrag der Grünen. Beide Kirchen seien allerdings nur bereit mit der Stadt über mögliche Objekte zu verhandeln, die für soziale Zwecke und den sozialen Wohnungsbau gedacht sind.
Zentrale Lage ist gut für Vereine oder Begegnungszentren
Durch die meist zentrale Lage von kirchlichen Räumen bieten sich diese auch für Kitas und Vereine an. Mittlerweile wurde gemeinsam mit den beiden Kirchen eine Liste über entsprechende Grundstücke erstellt. Die Katholische Kirche verkauft allerdings grundsätzlich keine Immobilien. Sie gibt eigene Liegenschaften nur im Wege des Erbbaurechts ab. Das heißt, dass die bebauten Grundstücke im Besitz der katholischen Kirche bleiben.

Als Beispiel nennt die Stadt ein Objekt in Wolfartsweier. Im Zuge des Neubaus der Aussegnungshalle soll das Grundstück der alten Halle in Besitz der evangelischen Kirche übergehen. Im Gegenzug gibt die Kirche eine Fläche an die Stadt ab, die dann für neuen Wohnungsbau gedacht ist. Diesem Grundstück sollen in Zukunft weitere im gesamten Stadtgebiet von Karlsruhe folgen.

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11.01.2019 10:27 Uhr
Gehört beides abgeschafft!
11.01.2019 06:57 Uhr
11.01.2019 08:53 Uhr
10.01.2019 23:09 Uhr
Insofern verlieren die Amtskirchen pro Jahr insgesamt ca, 1 Million Gläubige.
Es wird Zeit für neue Ideen die Räumlichkeiten zu nutzen, die ja durch Kirchensteuern von der Allgemeinheit bezahlt wurden.
10.01.2019 18:34 Uhr
10.01.2019 13:35 Uhr
Recht so?
10.01.2019 18:19 Uhr
10.01.2019 13:15 Uhr
Dabei werden doch noch Räumlichkeiten auch für Moscheen gesucht ...
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Mal schauen, ob man die Diskussion nicht doch noch in Gang kriegt ...