Karlsruhe Ein Blick in die Zukunft: So könnte Karlsruhe in 15 Jahren aussehen
Wie es sich in zehn oder 20 Jahren in Karlsruhe leben wird, darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Dennoch scheinen einige Punkte so gut wie sicher: Immer mehr Menschen wird es in die Stadt ziehen, sie wird wachsen und sich damit wandeln. Manche Stadtteile werden "verjüngt", andere sprießen aus dem Boden: ka-news.de wagt einen Blick in die Zukunft der Stadt.
Menschenähnliche Roboter, schwebende Straßenbahnen, eine vernetzte Welt - wer an die Zukunft denkt, hat oft Bilder aus Science-Fiction-Filmen im Kopf. Blickt man nicht ganz so weit, lassen sich allerdings einige Vorhersagen schon relativ präzise treffen. Was lässt sich schon heute über Zukunft der Stadt Karlsruhe sagen?
Eine Stadt lebt von ihren Menschen. Wie die Stadt sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickeln wird, steht und fällt mit denjenigen, die künftig hier wohnen werden. Und das werden laut Prognosen deutlich mehr sein als heute: 27.000 Einwohner mehr soll die Stadt bis 2035 zählen.

Die Karlsruher werden älter, die Studenten weniger
Eine solche Vorhersage bringt immer Unsicherheiten mit sich, doch diese Zahl scheint plausibel zu sein. Denn zwei Modelle kamen unabhängig voneinander zum nahezu selben Ergebnis. Laut dem Statistischen Landesamt sollen im Jahre 2035 rund 329.000 Menschen in der Fächerstadt leben, das Amt für Stadtentwicklung spricht sogar von einer Zahl von 333.000.

Nicht nur die Einwohnerzahl, auch die Altersstruktur der Bevölkerung wird sich verändern. Da künftig deutlich mehr Personen die Fächerstadt ihr Zuhause nennen werden, werden fast alle Altersgruppen ebenfalls mit einer höheren Anzahl an Menschen vertreten sein. Allerdings nur fast: Eine Ausnahme bilden die 18- bis 30-Jährigen.
Weniger Studenten, weniger Auszubildende - auch das wird Karlsruhe künftig erwarten. Denn die Altersgruppe ist sehr dynamisch: Rund zwei Drittel ziehen im jungen Erwachsenenalter in die Stadt, nur ein Drittel ist hier aufgewaschen.
"Verjüngungskur" für Durlach und Neureut
Anders sieht es aus bei den Kindern: In rund 15 Jahren werden in der Stadt voraussichtlich mehr Kinder und Jugendliche leben. Besonders "verjüngt" werden die Stadtteile Durlach und Neureut. Durlach könnte im Jahr 2035 über 1.200 mehr Minderjährige verzeichnen als heute. Der Grund: Es sind die Stadtteile, die über "die größten Wohnbaulandpotentiale verfügen", geht aus der Statistik der Stadt hervor.
Um Vorhersagen über die Bevölkerungsentwicklung zu treffen, hat das Amt für Stadtentwicklung zwei verschiedene "Welten" erdacht. Im ersten Szenario boomt die Stadt - Wirtschaft und Forschung wachsen weiter wie bislang und ziehen damit viele Menschen an. Im zweiten Szenario entwickelt sich der Wirtschaftsstandort ab dem Jahr 2025 langsamer - Karlsruhe "bremst".
Wenn die Stadt wie im ersten Szenario weiterhin boomt, werden sich auch mehr Menschen hier niederlassen und die Einwohnerzahl würde bis zum Jahr 2035 auf rund 350.000 steigen. Doch: "Aus heutiger Sicht erscheint ein derartiger Verlauf als wenig realistisch", so die Einschätzung der Stadt. Glaubwürdiger scheint das zweite Szenario, in dem sich die Stadt langsamer entwickelt. Hier soll sie bis zum Jahr 2035 nur rund 329.000 Einwohner zählen.
Alle Zahlen in diesem Artikel gehen daher von letzterem Szenario aus.
Vor allem eines scheint also sicher: Die Stadt zieht Menschen an - und wird mit ihnen wachsen. Nach Norden, Süden, oder doch in die Höhe - die Antwort auf die Frage, in welche Richtung Karlsruhe am ehesten wachsen wird, findet sich im 'Räumlichen Leitbild' der Stadt.
20.000 Wohneinheiten fehlen - wo kann gebaut werden?
"Im Bereich zwischen Nordstadt, Nordweststadt und Neureut liegen die größten Reserven für neuen Wohnraum", heißt es dort. Und dieser Raum wird dringend benötigt, denn: "Für einen entspannten Wohnungsmarkt fehlen bis 2030 rund 20.000 Wohneinheiten."

Wie sich unbewohntes Gelände in ein modernes Wohnquartier verwandeln kann, zeigt das Neubaugebiet "Knielingen 2.0", das ebenfalls im Karlsruher Norden liegt. Hier hat sich in den letzten zehn Jahren ein ehemaliges Militärgelände in Wohnraum für rund 2.500 Menschen verwandelt.
Die Innenstadt wandelt ihr Gesicht
Doch nicht nur durch neu entstehende Gebiete wird sich Karlsruhe wandeln. Auch die Innenstadt wird ihr Gesicht komplett verändern. Während heute Baustellen und Straßenbahnen den Stadtkern - die Kaiserstraße und den Marktplatz - prägen, sollen dort in Zukunft Baumreihen und Wasserfontänen für eine Wohlfühlathmosphäre sorgen.

Die Stadt- und Straßenbahnen werden dann, unsichtbar für die Passanten, unter der Innenstadt hindurchrollen. Bis das der Fall ist, muss nicht mehr allzu tief in die Kristallkugel geblickt werden, denn: Ein großer Teil der Tunnel sind bereits so gut wie fertiggestellt, sodass voraussichtlich im Jahr 2021 die erste Bahn unter Karlsruhe hindurchfahren wird.
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30.09.2019 19:19 Uhr
30.09.2019 18:08 Uhr
30.09.2019 17:33 Uhr
Obwohl man arbeitet ja dran.
Das Paar auf dem Weg zu einer Feier beladen mit Geschenken freut sich wohl über das leere Parkhaus
30.09.2019 14:29 Uhr
Es werden auch heute immer wieder mal Geschäfte geschlossen und andere eröffnet. Und sicher nicht nur schlechte. Vermutlich sind gerade diese vernichtenden Kritiker Leute, die eh' nie oder selten in die Stadt gehen, damit ihre gesunden Vorurteile nicht getrübt werden.
Natürlich sind auch die Kommentare durchschaubar, die sich auf irgendwelche alten "bessere" Zeiten berufen.
Karlsruhe geht es gut, der KSC ist wieder in der (2.) Bundesliga und bekommt ein Stadion, das KIT ist wieder Eliteuni, der Innenstadtumbau nimmt Kontur an, die Notwendigkeit des ökologischen Umbaus ist akzeptiert.
Insgesamt trifft es die Lage nicht, so schwarz zu sehen, wie es gerne gemacht wird.
Da gibt es ganz andere Gefahren, die einen besorgen sollten, wie die Angriffe auf unsere Demokratie, Brexit und Trump-Klone allenthalben, sowie die dazugehörenden Claqueure
30.09.2019 16:08 Uhr
Nicht bei den üblichen verdächtigen Bruddlern ...
"Da gibt es ganz andere Gefahren"
Umwelt incl. Klima allen voran, wo sich gerade die Bruddler hervortun, den Karren an die Wand zu fahren, weil es in ihrer guten alten Zeit ja noch kein Problem war, genau diese Richtung einzuschlagen ...
30.09.2019 16:06 Uhr
Aber akzeptieren Sie, dass andere unsere Innenstadt nicht durch eine so rosarote Brille betrachten. Und hören Sie auf, jeden Kritiker gleich wieder in die rechte Ecke zu stellen. So langsam wird diese Taktik bei jedem Thema angewendet, es ist einfach nur noch zum ..., wie hier diffamiert wird.
30.09.2019 16:51 Uhr
Für die andere Kritik waren sie nicht der Angesprochene und ich sehe auch nicht, dass ich jemand in die rechtsradikale Ecke gestellt habe.
30.09.2019 16:13 Uhr
Von daher kann ich Waterman zustimmen, soweit es um
"Insgesamt trifft es die Lage nicht, so schwarz zu sehen, wie es gerne gemacht wird."
... bezogen auf KA geht, uns geht's wirklich vergleichsweise gut und das auch gerade in der Innenstadt.
Nur bei der globalen Lage sieht's weniger gut aus in vielen Aspekten ...
30.09.2019 17:27 Uhr
Wie ist die Situation da in der Gegend?
02.10.2019 10:37 Uhr