Konkret gehe es der Karlsruher SPD-Fraktion darum, dass der Zugang zu einer barrierefreien Toilette speziell für Familien mit Kindern, ältere Menschen und Personen mit körperlichen Beschwerden von "besonderer Bedeutung" ist und entsprechend gegeben sein müsste. Aktuell sei dies allerdings eher schwierig. So seien zu wenige Toiletten in Karlsruhe vorhanden.

Gibt es genug Toiletten in der Innenstadt?

In einer Anfrage stellt die SPD-Fraktion im Zuge dessen  daher drei Fragen an die Stadt Karlsruhe. In ihrer ersten Frage, will die SPD-Fraktion von der Stadt wissen, ob sie die vorhandenen öffentlichen Toiletten in der Innenstadt als ausreichend ansieht. 

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(Symbolbild) | Bild: pixabay @ Lanz-Andy

Die Stadt gibt daraufhin bekannt, dass es in der Innenstadt drei barrierefreie Automatiktoiletten, auch City-Toiletten genannt, der Firma Wall GmbH gibt. Diese befänden sich am Friedrichplatz, Stephansplatz und Passagehof. Außerdem seien zwei weitere Standorte an der Ecke Kaiserstraße/Herrenstraße sowie Kaiserstraße/Adlerstraße für barrierefreie City-Toiletten geplant, welche 2024 realisiert werden.

Hat Karlsruhe zu wenig Toiletten? 

Weiter teilt die Stadt in ihrer Stellungnahme mit, dass sich auch auf der Zwischenebene des Stadtbahntunnels am Haltepunkt Marktplatz eine barrierefreie öffentliche Toilettenanlage eines privaten Dienstleiters befände. Insgesamt gebe es damit sechs öffentliche Toiletten in der Innenstadt, die an allen Tagen geöffnet sind.

Für die SDP-Fraktion gibt es in Karlsruhe zu wenige öffentliche Toiletten.
Für die SDP-Fraktion gibt es in Karlsruhe zu wenige öffentliche Toiletten. | Bild: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Hinzu kämen, laut Stadt, noch zwölf Gastronomiebetriebe, die an der Aktion "Nette Toilette" teilnehmen und während der Öffnungszeiten der Gaststätten kostenlos zur Verfügung stünden. 

"Die Verwaltung ist der Auffassung, dass diese Toilettenstandorte im Innenstadtbereich ausreichen und momentan auch im Hinblick auf die entstehenden Kosten keine weiteren öffentlichen Toiletten errichtet werden sollen", beantwortet die Stadt die erste Frage der SPD-Fraktion in ihrer Stellungnahme.

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Bis Ende 2028 werden die derzeitigen Automatiktoiletten im Stadtgebiet noch von der Firma Wall GmbH aufgestellt und betrieben. Dann ende der sogenannte Werbenutzungsvertrag. "Bei der Neuausschreibung des Vertrags werden die Toilettenstandorte überprüft und entsprechend dem Bedarf neu festgelegt", teilt die Stadt weiter mit. 

Wie könnte besser über öffentliche Toiletten informiert werden?

Nach Auffassung der SPD-Fraktion ist die Verfügbarkeit von Informationen über öffentliche Toiletten allerdings verbesserungswürdig. "Insbesondere in Hinblick auf potenzielle Störungen, welche Ansätze könnten genutzt werden, um Personen ohne Smartphone effektiver über die Verfügbarkeit von Toiletten beziehungsweise öffentlichen Toiletten zu informieren?  Könnte eine mögliche Lösung durch eine verbesserte Beschilderung erreicht werden?", fragt die Fraktion im Zuge dessen bei der Stadt an.

Eine City-Toilette. (Symbolbild)
Eine City-Toilette. (Symbolbild) | Bild: Ingo Rothermund

Bezüglich der sogenannten "Netten Toiletten" gebe es laut Stadtverwaltung einen Flyer, welcher an der Rathauspforte sowie bei der Touristeninformation erhältlich sei. "In diesem Flyer sind alle teilnehmenden Betriebe, deren Öffnungszeiten und Toilettenausstattungen aufgeführt. Ferner ist ein Stadtplanauszug abgedruckt, in dem die jeweiligen Standorte dargestellt sind", so die Stadtverwaltung. Bei Bedarf werde der Flyer aktualisiert. 

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Als analoge Informationssysteme gebe es laut Stadt außerdem die Stadtinformationsanlagen mit ihren Stadtplänen sowie die Kulturwegweisung mit den blauen Stelen und den Planausschnitten, die kürzlich um die WC-Hinweise ergänzt wurden.

"Aufgrund von diversen innerstädtischen Baustellen ist der aktuelle Zeitpunkt ungünstig, neue Leitsysteme zu installieren", erläutert die Stadt in ihrer Stellungnahme weiter. So liege der Schwerpunkt derzeit darauf, die "bestehenden Systeme zu erhalten, zu reparieren und zu ergänzen." 

Weiter teilt die Stadt mit, dass die Verwaltung die gegenwärtigen Bauphasen dazu nutze, um ein umfassendes Informationssystem für die Innenstadt zu entwickeln und dem Gemeinderat zu gegebener Zeit Vorschläge zu machen. "In dieses Informationssystem werden dann auch Hinweise zu den öffentlichen Toilettenanlagen aufgenommen", so die Stadt.

Störungen und Sauberkeitszustand der Toilettenanlagen

Nicht nur, ob es in der Fächerstadt genügend Toiletten gibt und ob über diese ausreichend informiert wird, ist für die SPD-Fraktion von Interesse.  So möchte die Fraktion in einer dritten Frage von der Stadt wissen: "Liegen der Stadt Informationen über häufige Störungen 'außer Service' der Toiletten der Firma Wall vor? Erhält die Stadt auch Beschwerden über den Sauberkeitszustand der Toiletten von Wall?"

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Informationen über häufige Störungen legen der Stadt nicht vor. Eingehende Hinweise gebe die Stadt an die Firma Wall weiter, die sich zeitnah um das Problem kümmert. "Somit sind die Toilettenanlagen kaum über einen längeren Zeitraum nicht nutzbar",  so die Stadt. Des Weiteren informiert sie, dass an den Toilettenanlagen die Telefonnummer der Service-Hotline der Firma Wall stehe. Bürgerinnen und Bürger können dort also direkt anrufen. 

Mitunter käme es aber auch vor, dass die Verwaltung kontaktiert wird. Dies sei meist dann der Fall, wenn Toilettenanlagen außer Betrieb sind. Beschwerden über den Sauberkeitszustand der Toiletten gebe es indes kaum.