Bereits im April hatte die Bäderleitung erkannt, dass man auf die Vorwürfe reagieren müsse und Stellung genommen sowie erste Verbesserungsmaßnahmen angekündigt (ka-news berichtete). Für Denecken stehe die Sicherheit an erster Stelle, erklärte er in der Pressekonferenz. Nach seiner Öffnung haben sich im Europabad 18 von 108.000 Besuchern verletzt. Viele Unfälle hätten sich insbesonder in einer der unteren Kurven der Reifenrutschen ereignet. Die Reifenrutsche wurde untersucht und für gefährlich befunden. Das Bad hat darauf umgehend Maßnahmen vorgenommen, die die Unfälle reduziert haben. Obwohl sie dies im Grunde nicht müssten, werden sie jetzt die Kurve herausnehmen, so Johannes Schmitz, Geschäftsführer der KBG.
"Tag der Wahrheit"
Johannes Schmitz (links) und Harald Denecken (rechts) (Foto: ka-news) |
Nach der Eröffnung waren noch zahlreiche Restarbeiten offen, die dazu führten, dass die Sicherheit des Europabades in Frage gestellt wurde. "Von den 35 Firmen, die am Bau beteiligt waren, haben alle bis auf drei oder vier gute Arbeit geleistet", sagte damals der Erste Bürgermeister Siegfried König.
Denecken wolle aber jetzt niemanden die Schuld zuweisen, er schaue nach vorne. Das Bad werde für zehn oder elf Tage schließen, um das Bad nachzubessern. Restarbeiten seien bis zum 15. September möglich, aber dieser sei dann "der Tag der Wahrheit", an dem das Europabad in einem sehr guten Zustand präsentiert werde.
Neue Rabattaktion: "Mäusekarte"
Die geplanten Korrekturen seien zum Beispiel Nachbesserungen im Fliesenbereich, Sicherheitsaspekte beim Wildwasserfluss und bei der Reifenrutsche, Reinigung vieler Bereiche und die Nachbesserung der Bereiche, in denen die Fliesen zu glatt sind. Das Europabad werde am Kundenwunsch orientiert, so Denecken. Die KBG schlägt ebenfalls ein "Tafelsystem" vor, bei dem die Kunden Kritik äußern können, die auch aufgenommen und wenn möglich umgesetzt werde.
Die Schließung ist gut überlegt - auch wenn sich die Begeisterung bei den Verantwortlichen offensichtlich und verständlicherweise in Grenzen hält (Foto: ka-news) |
Der größte Kritikpunkt am Europabad sind aber die Eintrittspreise. Daher werde man im September neue Aktionen präsentieren. Diese Rabattaktionen oder Veranstaltungen werden mehr auf Familien ausgerichtet sein. Bereits ab sofort gelte die neue "Mäusekarte" für Schulklassen und soziale Einrichtungen, die fünf Euro pro Person kostet. Diese Aktionskarte wird montags bis freitags zwischen 10 und 16 Uhr für vier Stunden gültig sein. Schmitz betonte auch, dass die Schwimmkurse für Kinder und Erwachsene ab 28. Juli stattfinden werden.
Das Europabad wird gut
Die KBG hatte sich den Zeitpunkt für die Arbeiten lang überlegt. Obwohl das Europabad während der Sommerferien geschlossen sein werde, habe das den Vorteil, dass es weniger Schulklassen gebe, die das Schwimmbad für ihren Schwimmunterricht benutzen wollen. Ebenfalls werde es dann ab August mit dem renovierten Europabad eine bessere Einrichtung geben.
Während das Bad geschlossen ist, werde eine Klausur stattfinden, in der die KBG Gespräche mit den Stadtwerken Karlsruhe führen wird. "Mit dem neuen Europabad soll das Baden mehr in der Öffentlichkeit stehen und die Besucherzahlen werden steigen", so Denecken. Das Europabad, mit einer Wasserfläche von rund 1.770 Quadratmetern, hat trotz der Kritiken noch viele Besucher, die vor allem aus der Region Karlsruhe kommen aber auch aus der Pfalz, dem Elsass, Pforzheim und Rastatt. Bisher habe das Bad das Image gehabt, zu gefährlich oder zu laut zu sein. Jetzt aber sei die KBG dabei, es zu verbessern und einen guten Ruf zu gestalten. "Das Europabad wird gut!", hofft Denecken.