(ps/jeg)

Anlass für die Verunreinigung der Hausfassade sei wohl die Räumung des Dorfs Lützerath in Nordrhein-Westfalen, das dem Braunkohletagebau weichen musste, erklärt der Kreisverband der Grünen in einer Mitteilung an die Presse.

Politische Zielscheibe

"Wir in Karlsruhe haben auf den Kohlekompromiss in Nordrhein-Westfalen keinen Einfluss gehabt, umso verfehlter ist es, uns zur Zielscheibe zu nehmen. Ganz abgesehen davon, dass wir uns im Gegensatz zu anderen Parteien den Pariser Klimazielen streng verpflichtet sehen“, so Jesko Schwarz aus dem Kreisvorstand.

Karlsruher Grüne Ziel politischer Straftaten
Bild: Kreisverband Karlsruhe Bündnis 90/Die Grünen

Nichtsdestotrotz wurde das Büro der Karlsruher Grünen in der Südwest-Stadt bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen zum Ziel einer Straftat. Der Vorfall ereignete sich am Freitag, 27. Januar, wie der Kreisverband berichtet. "Dabei wurden rote Farbbeutel gegen die Fassade des Gebäudes geworfen und der Schriftzug Lützi lebt! aufgesprayt." Durch die Farbbeutel seien teilweise auch parkende Fahrzeuge getroffen, so die Grünen.

Keine Einzeltat?

Wenige Wochen zuvor ereignete sich bereits ein ähnlicher Vorfall. "Vor der Eingangstür wurde Kohle verteilt und die Treppe mit politischen Botschaften besprayt", so der Kreisverband. Die gleiche Tat ereignete sich kurz zuvor vor dem ehemaligen Bürogebäude des Kreisverbands.

Das Logo von Bündnis90/Die Grünen.
Das Logo von Bündnis90/Die Grünen. | Bild: Wolfgang Kumm/dpa/Symbolbild

"Als Partei ist uns weder die politische Auseinandersetzung fremd, noch scheuen wir uns vor unbequemen Wahrheiten. Aber der politische Wettstreit ist einer mit Worten und die rote Linie spätestens dort überschritten, wo dem Gegenüber oder gar Unbeteiligten willentlich Schaden zugefügt wird", sagt Jesko Schwarz aus dem Kreisvorstand.

Tatverdächtige gefasst

Solch eine Tat verfehle gänzlich ihre Wirkung, ergänzt Vicky Otto aus dem Kreisvorstand: "Die Täter müssen sich bewusst machen, dass sie nicht nur uns Grüne treffen, sondern dass in dem Gebäude Familien mit Kindern wohnen. Uns schüchtert man damit kaum ein, aber was das für die Kinder bedeutet, dafür entschuldigen wir uns bei ihnen aufrichtig."

Laut Angaben des Kreisverbands konnte eine Tatverdächtige in unmittelbarer Nähe zum Tatort bereits gefasst werden. Die Polizei haben nun die weiteren Ermittlungen aufgenommen, so die Mitteilung der Grünen.