Die unzumutbaren Zustände der Karlsruher Wohnviertel führten 1926 dazu, dass der Karlsruher Baubürgermeister Herrmann Schneider (1881-1963) Rappenwört zum Naherholungsgebiet erklärte. Ursprünglich badeten die Bürger in einem Naturbecken mit Sandstrand, das sich in einer Sichelform vom Rhein abzweigte.
Dieses Becken ist heute außer Betrieb, da es vom Rhein durchflutet wird und das Baden im Fluss nicht mehr erlaubt ist. Mit der Umgestaltung der Insel wurde eine weitläufige Sport- und Schwimmanlage symmetrisch darum herum gebaut. Auch die Umkleidekabinen der Herren und Damen waren symmetrisch zueinander platziert.
Rheinstrandbad: Rund 3.500 Quadratmeter Wasserfläche
Der Stadtbaurat Karl Pflästerer (1888-1962) machte die Vorplanungen für die Gebäude und die Freizeitanlage. Das Gelände ist so angelegt, dass es zur aktiven Gestaltung der Freizeit anregen soll. Die Hochbauten entwarf der Architekt Robert Amann (1881-1954) vom Städtischen Hochbauamt. Beim Bau des Bades fand die avantgardistische Art des "Neuen Bauens" Anwendung. Dies äußert sich in den Fensterbändern, den Flachdächern und den glatten Putzflächen. Die Gestaltung richtet sich nach dem Leitbild des Architekten Walter Gropius, das er für die Gebäude der Karlsruher Dammerstocksiedlung festgelegt hatte.
Die achsensymmetrische Gestaltung des Bades stammt vom klassischen Muster der Flussbäder, die wegen den nach geschlecht getrennten Badebereichen so angelegt waren. Durch mehrere Umgestaltungsarbeiten haben sich die Optik und der Umfang des Rheinstrandbades verändert. Der symmetrische Aufbau ist nun nicht mehr erkennbar. Dafür dürfen Männer und Frauen auf einer Wasserfläche von rund 3.500 Quadratmetern planschen. Die Liegefläche von ungefähr 16 Hektar bietet außerdem genügend Platz zum Sonnen.
Im Winter kann die Promenade des Naturbeckens als Park genutzt werden
Die beliebteste Attraktion ist heute das Wellenbecken aus dem Jahr 1964. Aber auch das Spring- und das Erlebnisbecken ziehen die Badegäste nach Rappenwört. Für die kleinen und großen Badegäste bieten ein Strömungskanal, die Riesenrutsche sowie Brodelelemente noch mehr Badespaß. Die ganz kleinen Wasserratten vergnügen sich in einem Planschbecken auf der anderen Seite des Geländes. Dort finden auch Ruhesuchende ein solarbeheiztes Mehrzweckbecken.
Wer nicht gerne schwimmt, kann unter anderem Tischtennis oder Minigolf spielen. Nicht nur im Sommer ist das Rheinstrandbad einen Besuch wert. Auch außerhalb der Badesaison bietet die Rheinaueninsel seine Reize für die Karlsruher. Das Naturbecken mit seiner Promenade am Rhein kann - wenn es nicht von Hochwasser überflutet ist - als Park genutzt werden.
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