Karlsruhe Erster! Kalmbach startet OB-Wahlkampf - Ziel: "8 Prozent plus"
Ka-lmbach wie Ka-rlsruhe: Im Rahmen einer Pressekonferenz hat Friedemann Kalmbach am Freitagvormittag als erster der derzeit vier Kandidaten offiziell sein Programm für die Oberbürgermeisterwahl im Dezember vorgestellt. Erklärtes Ziel des Parteilosen: "Acht Prozent plus" - und ein neues Miteinander für Karlsruhe.
"Als Kleiner ist es gut, wenn man sich frühzeitig zu Wort meldet", findet Friedemann Kalmbach und lacht. Kalmbach, der seit drei Jahren als einziger Stadtrat der Wählervereinigung "Gemeinsam für Karlsruhe" (GfK) im Karlsruher Gemeinderat sitzt, ist nicht kleiner als der Durchschnittsmann.
Unter den vier Kandidaten, die sich in Karlsruhe um das Oberbürgermeisteramt bewerben, gilt er jedoch als Außenseiter. "Alle, die ich bisher gefragt habe, sagen mir ein Ergebnis zwischen 2,5 und 8 Prozent voraus", erklärt er. "Ich glaube allerdings, es ist mehr drin. Wie viel mehr, weiß ich allerdings nicht."
"Wir haben Geld, die Frage ist, wie geben wir es aus?"
Schaffen will Kalmbach das mit einem Programm, das er in einer 16 Seiten starken Hochglanzbroschüre zusammengefasst hat und außerdem auf einer eigens eingerichteten Homepage www.ka-kalmbach.de präsentiert. Das Motto: "Karlsruhe gewinnt ein neues Miteinander". "Es geht nicht darum, ein schönes Stadion oder ein schönes Theater zu haben", sagt Kalmbach. Entscheidend sei, wie die Menschen miteinander umgehen würden. Eben dieses Miteinander gelte es zu fördern. "Karlsruhe ist eine reiche Stadt, wir haben Geld, die Frage ist, wie geben wir es aus?"
Kalmbach macht dafür konkrete Vorschläge: Rund 70 Millionen Euro sollen in soziale Wohnungsbauprojekte fließen, Bürgerzentren stärker gefördert werden. Auch der Zoo und das ZKM sollen als "Leuchttürme" mit Strahlkraft über Karlsruhe hinaus besser unterstützt und weiterentwickelt werden. "Ich bin dafür, Leuchttürme zu bauen - aber richtig und nicht alles zum Leuchtturm zu erklären", so Kalmbach. "Unter meiner Regie würde es Dinge geben, die stärker gefördert werden aber auch welche, die weniger gefördert würden."
Generalsanierung des Staatstheaters? Ja, aber ohne Neubau. "Ich verstehe das Anliegen des Theaters, aber wir können uns das nicht leisten." Ein neues Stadion für den KSC? "Politisch nicht umsetzbar, egal wer Oberbürgermeister ist", so Kalmbach. Stattdessen solle man das bestehende Stadion lieber schrittweise zur modernen Fußball-Arena umbauen - ohne Abriss der Haupttribüne. "Strebt der KSC eine wesentlich teurere Lösung an, zum Beispiel ein Stadion an der Autobahn, bin ich dafür, dass die Stadt die Trägerschaft abgibt und das Vorhaben mit einem gedeckelten Betrag unterstützt." Thema zweite Rheinbrücke? Nötig, aber nicht wie aktuell geplant. "Das ist eine Mogelpackung", sagt Kalmbach. Er sei für die zweite Rheinquerung, aber ohne Anschluss an die B36 dürfe diese nicht verwirklicht werden.
Als erster der derzeit vier Kandidaten, die im Dezember bei der Oberbürgermeisterwahl in Karlsruhe antreten, startet Kalmbach am Samstag, 16. Juni, offiziell in den Straßenwahlkampf. Den Auftakt bildet ein Infostand auf dem Werderplatz in der Südstadt. Zwei bis drei solcher Auftritte pro Woche sollen künftig folgen, so Kalmbach. Angst, dass ihm dabei bis Dezember die Puste ausgehen könnte, hat er dabei nicht: "Da bin ich Marathonläufer", so Kalmbach, "ich bleibe dran bis zum Schluss." Wichtig sei es eben, zwischendurch immer wieder kleine Pausen einzulegen und Kraft zu tanken.
Politisch Inkonsistent? Nein, praktisch!
Inhaltlich sehe er es eher als Vorteil, dass er keiner Partei verpflichtet sei, so Kalmbach: "Ich kann zu einer Sache eine grüne Position einnehmen und zu einer anderen eine schwarze." Mancher Politiker würde das vielleicht als inkonsistent bezeichnen, er selbst sehe das anders: "Ich nenne es praktisch". Die Frage sei doch, was Karlsruhe brauche - und er sei da eine gute Wahl, da sei er sicher. Keinen Hehl macht Kalmbach daraus, dass er sich von seiner Kandidatur auch Vorteile für die Wählergemeinschaft GfK erhofft. "Lüppo Cramer ist da das beste Beispiel. Die KAL hätte heute keine Fraktionsstärke im Gemeinderat, wenn Cramer nicht drei Mal als OB kandidiert hätte."
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25.06.2012 09:20 Uhr
20.06.2012 20:03 Uhr
20.06.2012 09:16 Uhr
16.06.2012 20:35 Uhr
Warum sonst macht OB-Kandidat-KALmbach Werbung für die "Kleine Alternative Liste" ausgerechnet zur Präsentation seines OB-Wahlprogrammes?
Sorry - böse Bemerkung - aber mehr ist mir beim lesen dieses Artikels nicht eingefallen - außer unwählbar!
16.06.2012 13:31 Uhr
Diese Behauptung ist so nicht zutreffend und eine reine Vermutung. Die KAL hätte auch Fraktionsstatus bekommen können, ohne die OB-Kandidaturen von Lüppo Cramer.
Aber entlarvend ist, warum Herr Kalmbach kandidert. Es geht ihm nicht um die OB-Wahl, sondern nur um seine Wählergruppierung bei der nächsten Gemeinderatswahl. Und mit so einem Wahlprogrämmchen ist man sowieso kein geeigneter Kandidat.
Ihn zu wählen, ist Stimmenverschwendung!
17.06.2012 19:50 Uhr
Wahrscheinlich wäre die KAL inzwischen vielleicht sogar stärkste Fraktion, hätte Lüppo Cramer nicht drei Mal für den OB-Sessel kandidiert!
16.06.2012 13:04 Uhr
16.06.2012 12:57 Uhr
16.06.2012 12:45 Uhr
Warum gibt er sein Geld nicht für sinnvollere Dinge aus ?
16.06.2012 12:29 Uhr
Aber bei der GfK wundert mich ohnehin nichts. War das nicht die Gruppierung, die auch das Sonnenbad schließen wollte.