Corona gerät, auch wegen der Ereignisse in der Ukraine, immer mehr in den Hintergrund der öffentlichen Diskussion. Die Maßnahmen sind fast vollständig aufgehoben, die Fallzahlen in Baden-Württemberg sinken deutlich und das gute Wetter tut sein Übriges. Gerade in dieser Übergangsphase zwischen Pandemie und Endemie ist einem ka-Reporter, der anonym bleiben möchte, aufgefallen, dass in den Schlafräumen von städtischen Kitas nun Luftfilter angeschafft werden.
Luftfilter nach zwei Jahren Pandemie
"Erst nach über zwei Jahren schafft die Stadt es, Luftfilter anzuschaffen und dann nicht mal für alle Räume? Das Ganze in Kombination damit, dass in Baden-Württemberg nun nur noch zwei statt drei Mal die Woche getestet wird, es bei einem bekannten Corona-Fall keine verpflichtenden Test mehr gibt", schreibt er in einer Mail an ka-news.de.

Warum hat sich die Stadt also nun nach über zwei Jahren für diese Maßnahme entschieden? ka-news.de wendet sich mit den Vorwürfen des ka-Reporters an die Stadt Karlsruhe.
Eine Sprecherin der Stadt bestätigte die Anschaffung auf Nachfrage: "Ja, für Schlafräume wurden mobile Luftfiltergräte durch die Stadtverwaltung beschafft", so die Sprecherin. "Weitere werden über eine aktuell laufende Vergabe ergänzt. Diese Geräte wurden zunächst für einen Nutzungszeitraum von drei Jahren beschafft und werden nach der Pandemie voraussichtlich nicht weiter in diesen Einrichtungen benötigt", erklärt sie weiter.
56 Filter für 21 Kitas
Für 21 Kitas wurden insgesamt 56 Geräte bestellt, etwa die Hälfte sei bereits aufgebaut. Mobile Luftfiltergeräte wurden auch in Schulen der Stadt Karlsruhe installiert, weitere sollen folgen. "Die Stadt folgt allgemein der Maxime, Luftreiniger nur in Räumen mit besonderem Bedarf als Ergänzung zu den verpflichtenden Hygieneregeln einzusetzen", so die Sprecherin.

So sei beispielsweise in den Schlafräumen von Kitas "eine besondere Unterstützung der Lufthygiene während der Pandemie sinnvoll, da hier nicht wie in allen anderen Aufenthaltsräumen eine periodische Stoßlüftung oder eine Dauerlüftung möglich ist". Die Geräte sollen die Infektionsgefahr für Kinder und Betreuungskräfte senken.
So weit, so gut. Die Frage ist nur: Warum kommen diese Geräte erst jetzt? Die Antwort aus dem Rathaus: "Die erste Beschaffung wurde im August 2021 im Auftrag der Fachämter Schul- und Sportamt und der Sozial- und Jugendbehörde über das Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft veranlasst. Grundlage ist ein Förderprogramm des Landes, welches ab Juli 2021 die Beschaffung mobiler Luftreiniger mit 50 Prozent bezuschusst."
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