Rund 50 Personen haben sich am Montagabend im Café Cielo im Karlsruher Stadtteil Durlach eingefunden. Ab 19 Uhr haben die Karlsruher Bundestagsabgeordnete der Linken Sabine Leidig und der Karlsruher Bundestagskandidat der Linken, Michel Brandt, zu einer Diskussion eingeladen.
Das Wahlprogramm der Linken umfasst bei dieser Bundestagswahl einige Themen wie etwa Kritik am Niedriglohn, an der Rentenpolitik, das Thema Gleichberechtigung und die Vorstellung von einem "Europa der Menschen statt der Banken und Konzerne". Das Motto des Wahlprogramms: "Sozial. Gerecht. Frieden. Für alle". Die beiden Linken-Politiker sind an diesem Abend aber mit einem bestimmten Thema in die Fächerstadt gekommen: Mobilität.
"Wir müssen zu weniger Verkehr kommen"
"Wir machen die Veranstaltung, um genau dieses Thema in den Fokus zu rücken- auch in der Linken-Politik", erklärt Brandt gegenüber ka-news. Das sieht auch Sabine Leidig so, die nach einer kurzen Einführung für rund zwei Stunden einen Vortrag über "eine andere Verkehrspolitik" sprechen wollte. Mobilität sei ein zentrales Thema, bekräftigt die Bundestagsabgeordnete. "Es geht uns um Mobilität für alle, also auch als Teil der sozialen Gerechtigkeit und der Daseinsvorsorge."
Ein wichtiges Anliegen der Linken: "Wir müssen zu weniger Verkehr kommen", erklärt Leidig im Gespräch mit ka-news. Sie fordert daher vor allem eine Stärkung des Nahverkehrs mit Bussen und Bahnen. Statt Dieseltreibstoff oder Dienstwagen müsste das Geld in den Ausbau des ÖPNV und die Fahrradfreundlichkeit der Städte gesteckt werden, so die verkehrspolitische Sprecherin. Das Angebot des Nahverkehrs solle zudem allen kostenfrei zur Verfügung stehen, ergänzt der Karlsruher Kandidaten Brandt gegenüber ka-news.

Wie sich so etwas finanzieren lässt? Leidig sieht hier drei Möglichkeiten: "Eine Quelle wäre beispielsweise die Umverteilung im Verkehrssektor." Als weitere Möglichkeit sieht Leidig eine Nahverkehrsabgabe für Unternehmen sowie eine Finanzierung durch Steuermittel oder Umlagen, wie man sie bereits bei Semestertickets für Studenten kenne.
Anlass für das Thema Mobilität bietet aber auch der Diesel-Skandal, eines der Themen im diesjährigen Wahlkampf. Hier sieht Leidig nicht nur die Automobilindustrie in der Pflicht, sondern auch die Politik. Sie erwartet, dass diese sich mehr für die gesamte Bevölkerung einsetze "und zwar für alle und nicht für Aktionäre von Daimler und VW".
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