Die Zahlen bleiben trotz sinkender Inzidenzen. Laut Mentrup spiegle sich das vor allem in den steigenden Covid-Patientenzahlen wider. Doch nicht nur das Städtische Klinikum sei betroffen, auch die anderen umliegenden Krankenhäuser registrieren einen Patientenzuwachs.
Auch bei den niedergelassenen Arztpraxen sei ein Aufwärtstrend zu beobachten. Alle, die sich nun bei der wieder unter 100 gesunkenen Inzidenz Hoffnungen auf baldige Lockerungen gemacht haben, muss Mentrup eine weitere schlechte Nachricht überbringen.
Lockerungen wieder ab Samstag?
"Ich halte das für einen vorübergehenden Effekt", erklärt Mentrup auf der virtuellen Pressekonferenz am Donnerstag. Der Grund: Das Abwassermonitoring prognostiziert etwas anderes. "Wenn wir uns die Werte anschauen, dann ist von steigenden Infektionszahlen auszugehen", so der Oberbürgermeister.

Dennoch: Wenn die Inzidenz weiterhin unter 100 bleibt, dürfen laut Corona-Verordnung wieder Click & Meet und Co. angeboten werden. Das könnte sogar noch am Samstag geschehen, je nachdem, ob das Landratsamt bis Freitagabend eine Allgemeinverfügung dafür erlässt.
Allgemein befürworte der Oberbürgermeister zwar eine Abwendung von Lockdown Maßnahmen und der Inzidenz als Richtwert - so wie sie nach der Kippung der Osterruhe verstärkt gefordert wird.
Doch das hieße wiederum, dass mehr an den Orten getestet werden müsse, die für die Neuinfektionen größtenteils verantwortlich seien. Tests sollten also nicht nur in den Schulen, sondern auch in den Betrieben durchgeführt werden.

Speziell für den Einzelhandel sieht Mentrup als nötig an, da es sich hier, seiner Meinung nach, nicht um ausschlaggebende Infektionsherde handle. "Wir erwarten hier eine stringente, eine anders aufgestellte Öffnungsstrategie des Landes für alles, was geschlossen ist", so Mentrup weiter.
Mentrup spricht sich für Testpflicht aus
An Schulen seien die, so Mentrup, inzwischen gut angelaufen. Die Tests - bei denen es sich um Selbsttest handelt - können dann entweder zu Hause oder in der Schule durchgeführt werden.
"Ich war heute in der Leopoldgrundschule und habe mir das angeschaut. Da haben etwa 70 Prozent der Eltern ihre Zustimmung für die Tests gegeben", sagt Mentrup. "Damit greifen wir der Teststrategie des Landes vor, die ab Ostern die entsprechende Infrastruktur vorgeben soll."

Da gibt es aber ein Problem: Die 70 Prozent seien ein Sinnbild dafür, dass es immer noch zu viele Eltern gebe, die sich gegen die Teststrategie aussprechen. Das wiederum würde zu weniger Sicherheit in den Schulen führen.
"Ich rate dem Land dringend über eine Testpflicht nachzudenken", appelliert Mentrup. "Es macht nämlich nicht denselben Sinn, ob ich nur 70 Prozent der Kinder testen lasse oder 100 Prozent."
Erstaunt sei der Rathaus-Chef jedoch über eine bis dato ausbleibende Teststrategie bei Kindergärten. "Ich kann nur dringend an das Land appellieren, hier schnell nachzuziehen. Zumal es auch deutlich ist, dass die Infektionslage in den Schulen und Kitas durch die Mutation eine andere ist als noch vor einem halben Jahr."
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