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Gleiches gelte für den Anschluss und die Fortführung der Trasse von der zweiten Rheinbrücke nur bis zur B36. Beide Fälle bedürften einer schlüssigen Erklärung, wie der Verkehr aufgenommen und verteilt werden soll bei der Wahrung der Durchgängigkeit von Nord nach West. Deshalb müssten die Ergebnisse der Nordtangentenkommission, verkehrliche Untersuchungen und die Positionierung des Bundes abgewartet werden.

Groh betont in seiner Pressemitteilung, dass er die problematische Situation für die Bewohner in Hagsfeld nicht verkenne. Gleichwohl verweist er auf das höchstrichterliche bestätigte Baurecht zur Fortsetzung der B10-Anbindung bis zur Theodor-Heuss-Allee. Damit werde den Bedürfnissen von Hagsfeld, Rintheim und der Waldstadt voll und ganz Rechnung getragen.

Die Baufinanzierung sei vom Bund allerdings immer von einer Durchgängigkeit vom Autobahnanschluss Karlsruhe-Nord bis zur zweiten Rheinbrücke abhängig gemacht worden. Die Hängebauchlösung erfülle diese Forderung. Deshalb könne und dürfe von dieser Beschlusslage nicht abgerückt werden, denn ein Ausbleiben der Bundesförderung berge die Gefahr, keine weiteren Mittel des Landes zu erhalten. Damit sei nicht nur die Nordtangente, sondern auch die zweite Rheinbrücke gefährdet.

"Wirtschaftsstandort Karlsruhe ist gefährdet"

Eine Anbindung der zweiten Rheinbrücke an die Südtangente würde auf Dauer den Verkehrskollaps für die bereits heute an ihrer Belastungsgrenze stehenden Südtangente bedeuten.

Deshalb lehnt Groh einen Weiterbau ohne Fortschreibung der Nordtangente nur bis zur B36 ab, da durch diesen Torso nahezu sämtlicher Verkehr in Richtung Süden und dann wieder auf die Südtangente abfließen würde.

Für Groh geht es auch um den Wirtschaftsstandort Karlsruhe sowie die Technologieregion, die in höchstem Maße gefährdet sei, sollten mit einer durchgängigen Nordtangente die erforderlichen Verkehrsinfrastrukturen nicht geschaffen werden. "Auch die vom Kollegen Stober, SPD, genährte Hoffnungen, mit einer kleinen Lösung in kommunaler Trägerschaft schnelle Abhilfe zu schaffen, wird sich als Luftblase entpuppen", so Groh. Eine solche Lösung widerspreche der vorgegebenen Rechtslage.

Dabei sei klar heraus zu stellen, dass diese kleine Lösung, die ohne Not den städtischen Haushalt mit bis zu 50 Millionen Euro stark belasten werde, mehr als doppelt so teuer werde, als der jetzige Autobahnanschluss. "Auch ein Weiterbau bis zur Theodor-Heuss-Allee in kommunaler Trägerschaft führt nicht weiter", ist sich Groh sicher. Ohne Hängebauch sei die geforderte Durchgängigkeit nicht herzustellen.

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