Wo soll 2019 und 2020 Geld investiert werden und wo nicht? Das soll der Doppelhaushalt festlegen, der im Juli von der Stadtverwaltung vorgestellt wurde. In der vergangenen Wochen haben die Stadträte nun über die gewünschten Änderungen, welche sich die Fraktionen und Einzelvertreter im Gemeinderat vorstellen, beraten. Im Gespräch mit ka-news werfen die Stadträte nun einen Blick zurück: Von einigen Anträgen halten die Politker viel - von anderen weniger.
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Jürgen Wenzel - Freie WählerEs gab einige Anträge, die bereits mehrheitlich beschlossene Entscheidungen rückgängig machen wollten. Solch zurückgewandte Anträge - wie die Kürzung von Mitteln zur "Hilfe für jungen Menschen bei Förderung und Erziehung" hätte man sich sparen können.
Jürgen Wenzel, Stadtrat für die Freien Wähler | Bild: cob/ps -
Parsa Marvi - SPDEs gab den einen oder anderen Symbolantrag, den wir aber schon längst im Gemeinderat vor den Haushaltsberatungen abgelehnt hatten. Dazu gehört für mich der Antrag "Video-Überwachung auf öffentlichen Plätzen". Hierfür liegen in Karlsruhe die rechtlichen Voraussetzungen nicht vor, und diese sind maßgeblich. Das wusste der Antragsteller auch schon vorher.
Parsa Marvi (SPD) | Bild: ps/cob -
Erik Wohlfeil - KULTFür überflüssig halten wir keinen Antrag, weil ja jeder zum demokratischen Prozess beiträgt. Dass es extrem viele Anträge gab zeigt ja, dass es viele Anliegen der Stadtgesellschaft gibt und zugleich, dass sich die Menschen von der Stadtspitze nicht immer mit ihren Anliegen repräsentiert fühlen.
Eric Wohlfeil (KULT) | Bild: ps/cob -
Tilman Pfannkuch - CDUWas man nicht hätte besprechen müssen: Da fallen mir vor allem Anträge der Linken zur Wohnbauförderung ein. Entsprechende Mittel sind bereits in ausreichendem Maße von der Verwaltung eingestellt worden.
Tilmann Pfannkuch (CDU) | Bild: cob/ps -
Stefan Schmitt - parteilosJeder der einen Antrag gestellt hat, hatte auch seine Gründe dafür. Insofern möchte ich hier nicht darüber urteilen, ob Anträge von anderen berechtigt waren oder nicht. Logischerweise mein eigener Antrag zum Frauentaxi. Die Grünen hatten diesen Antrag viele Jahre lang gestellt, als es keine Aussicht auf eine Mehrheit dafür gab.
Stefan Schmitt (parteilos) | Bild: ps/cob -
Johannes Honné - GrüneÜberflüssig waren diverse Streichanträge der AfD, die einfach nicht verstehen will, welche Aufgaben eine Stadt und ihre Verwaltung hat.
Johannes Honné (Grüne) | Bild: cob/ps -
Friedemann Kalmbach - Für KarlsruheIn den allermeisten Fällen steckt ja schon ein Sinn in den Anträgen und ist nachzuvollziehen. Allerdings ist die Summe von 462 Anträgen wirklich übertrieben.
Friedemann Kalmbach (FÜR Karlsruhe) | Bild: ps/cob -
Thomas Hock - FDPAls "überflüssig" möchten wir keinen Antrag bezeichnen. Es ist das Königsrecht des Gemeinderats über den Haushalt zu bestimmen; auch wenn wir inhaltlich oder monetär manche Anträge nicht positiv bescheiden konnten, sind diese doch sinnvoll.
Für uns waren drei Anträge sehr wichtig: Uns liegt die Arbeit der Bahnhofsmission sehr am Herzen. Diese Ehrenamtlichen verdienen unseren vollen Respekt und eine Erhöhung des Zuschusses war notwendig. Enttäuscht sind wir von den Kollegen, dass unser Antrag, den Verein "Cent hinterm Komma" wieder aufzustellen abgelehnt wurde; alle sprechen in Sonntagsreden von Inklusion, aber einen Ehrenämtler dann abzulehnen ist unglaubwürdig und unfassbar mit Blick auf die vielen Menschen, die hiervon profitiert hätten. Der Antrag zum Kreisverkehr an der L604/Theodor-Heuss-Allee wurde am Ende nicht abgestimmt, aber hat deutlich gemacht, dass eine breite Mehrheit die Forderung der FDP unterstützt. Hier sind wir froh, dass die FDP eine spürbare Entlastung der Waldstadt erreichen konnte. -
Paul Schmidt - AfDÜberflüssig waten Anträge, die sowieso schon in der Veränderungsliste und damit im Vorfeld schon von der Stadt akzeptiert waren - trotzdem wurde zum Teil darüber diskutiert.
Bild: /ka-newscob -
Sabine Zürn - Die LinkeBis Redaktionsschluss standen die Statements von der Fraktion der Linken noch aus. Dieses wird aber ergänzt, sobald die Antworten der Redaktion vorliegen.
Fahren Sie mit dem Mauszeiger einfach über die Sitze und erfahren Sie mehr über die einzelne Stadträte!
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