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Karlsruhe: KVV: "Noch nie so viele Fahrgäste befördert"

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KVV: "Noch nie so viele Fahrgäste befördert"

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    KVV: "Noch nie so viele Fahrgäste befördert"
    KVV: "Noch nie so viele Fahrgäste befördert" Foto: Ramona Deeg

    Seit der KVV-Gründung 1994 wachsen die Fahrgastzahlen jährlich an: 2008 wurde eine "Schallmauer" durchbrochen: 172,7 Millionen Fahrgäste nutzten den Karlsruher Verkehrsverbund. Das sind 1,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Geschäftsführer Walter Casazza resümiert: "Wir haben noch nie so viele Fahrgäste befördert!" (siehe auch: "KVVH-Bilanz: Städtische Holding gleicht Defizite von VBK, Bädern und Kasig aus")

    In den Bereichen Sicherheit und Sauberkeit knüpfte der KVV an das Jahr 2007 an: Die Videoschutzanlagen hätten "entschieden" zur Aufklärung von Übergriffen und Vandalismusschäden beigetragen und das "subjektive Sicherheitsempfinden" der Fahrgäste verbessert. Geschäftsführer Walter Casazza ist sich sicher: "Von den Videoschutzanlagen geht eine hohe Präventionswirkung aus", daher werden diese auch weiter ausgebaut.

    Doppelt so viele "Fahrausweisprüfungen", also Kontrollen, in den Nachtstunden und acht dreiköpfige Teams sorgen seit Jahresbeginn 2008 für die Einhaltung des Alkoholverbotes in den Bussen und Bahnen des KVV. Das Feedback der Fahrgäste sei in diesem Punkt "durchweg positiv".

    "Große Hilfe" für Sehbehinderte

    Nach eigenen Angaben gehört der KVV zu den "bundesweit ersten Verkehrsverbünden", die ein Handy-Ticket anbieten. Nach einer Registrierung im Internet kann man sich seit dem 4. April 2008 eine Fahrkarte über sein Handy kaufen. Angeboten werden Einzelfahrkarten für Karlsruhe, 24-Stunden-Karten, Citykarte solo und Citykarte plus. Casazza räumt ein, dass er damit eine "sehr spezielle Zielgruppe" erreicht: Bisher seien rund 3.000 Handy-Ticket-Nutzer registriert, die monatlich 4.000 Fahrkarten via Mobiltelefon kaufen (siehe auch: "KVV-mobile").

    Steigende Energiekosten und Kürzungen bei den Zuschüssen für die Beförderung von Schülern und Schwerbehinderten machten nach Angaben des KVV eine Tarifanpassung zum 1. Januar 2008 "notwendig". Diese sei mit einer Tariferhöhung um durchschnittlich 2,5 Prozent jedoch "deutlich" unter dem Durchschnitt. Nach wie vor habe der Karlsruher Verkehrsverbund ein "sehr moderates Tarifniveau".

    Für "einen Euro am Tag" konnten Nutzer der SommerCard von Juli und September das Netz des KVV nutzen. Knapp 18.000 Mal wurde dieses "Einstiegsangebot" genutzt. Im Anschluss führte der KVV die KombiCard ein; bis zum Jahresende 2008 verzeichnete der KVV rund 8.000 Kunden. Dieses "junge Kind in unserer Palette", so Casazza, besitzen inzwischen rund 10.400 KVV-Nutzer. Aktuell gibt es noch bis zum 15. Juli die SommerCard 15, welche bereits 16.500 über den Ladentisch ging (siehe auch: "KVV setz auf Gold").

    Mit anderen Verkehrsverbünden im Gespräch

    "Klare Ausbaupläne" bestehen laut Klaus Rösch, dem Handlungsbevollmächtigtem des KVV, in Sachen Mobilitätsfreundlichkeit und Barrierefreiheit. So sei der Umbau des Hauptbahnhofes "ein sehr großer Schritt". Zusammen mit dem Beirat für Menschen mit Behinderungen hat der KVV im vorigen Jahr eine Mobilitätsbroschüre entwickelt, welche die Planung für Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtere. Bereits die zweite Auflage eines Liniennetzplanes für Blinde und Sehbehinderte wurde in Kooperation mit der Universität, der Stadt und dem Beirat für Menschen mit Behinderungen im Herbst herausgebracht. Diese Pläne seien "wirklich eine ganz große Hilfe", so Lösch.

    Eine umstrittene Neuerung brachte der Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2008: Der Nightliner wurde eingeführt (siehe auch: "'Nightliner Karlsruhe': 24 Stunden Bus und Bahn fahren 365 Tage im Jahr"). Mitte März dieses Jahres wurde das Nachtliniennetz angepasst. Seit seiner Einführung wurde der Nightliner von 420.000 Fahrgästen genutzt und zwar jeweils zur Hälfte unter der Woche und am Wochenende. Diese Aufteilung "war nicht unbedingt zu erwarten", doch die "hohe Akzeptanz unter der Woche" zeige, dass "der Erfolg uns letztendlich recht gibt", sind sich Casazza und Lösch einig.

    Außerdem gab Casazza einen kleinen Ausblick über künftige Arbeitsfelder des KVV: Das "Erfolgskonzept Nightliner" könnte bald auch in Ettlingen verkehren; "hausintern" stünden die Planungen bereits. Außerdem arbeite der KVV zusammen mit anderen Verbünden an einem landesweiten Tarifsystem. Mit benachbarten Verbünden befände man sich im Gespräch und prüfe die Möglichkeit überlappende Tarifsysteme anzubieten. Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation ist der Verkehrsverbund Pforzheim/Enzkreis (VPE): Fahrgäste aus dem Raum Karlsruhe kommen mit einer KVV-Fahrkarte von Remchingen/Wilferdingen bis nach Pforzheim obwohl dieser Streckenabschnitt bereits zum VPE zählt.

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