Karlsruhe Unterschrift im zweiten Anlauf: KSC und Stadt einigen sich auf neue Stadion-Verträge
Im zweiten Anlauf ist der Notartermin dann doch geglückt: Der Karlsruher SC und die Stadt Karlsruhe konnten sich auf angepasste Verträge zum Neubau eines Fußballstadions in Karlsruhe einigen. Ein erster Termin war in der vergangenen Woche noch an Unstimmigkeiten gescheitert.
Eigentlich hätte schon am Freitag alles in trockenen Tüchern sein sollen, doch ein angesetzter Notartermin platzte. Am Dienstag setzen die Verantwortlichen nun ihre Unterschriften unter das angepasste Vertragswerk. Die Änderungen waren aufgrund der angepassten Planungen nötig.
Entgegen eines früheren Vorhabens, wurde das VIP-Parkhaus und das Abtragen der Stadionwälle aus der "Funktionalen Leistungsbeschreibung" entfernt. Es stellte sich heraus, dass die Angebote der Bauunternehmer sonst alle zu teuer gewesen wären. Die Stadionwälle will die Stadt nun selbst abtragen, damit dem Bauunternehmer ein freies Baufeld übergeben werden kann.




Auf diese Weise soll auch das finanzielle Risiko für eine Verteuerung des Bauvorhabens gesenkt werden: Die Stadionwälle bestehen zum Teil aus Kriegsschutt. Zum Teil wird also eine Aufbereitung und Entsorgung der kontaminierten Erde notwendig. Das hätte den Preis des Unternehmens, welches das Stadion bauen soll, in die Höhe treiben können. Offen ist nämlich noch, wie stark die Erde tatsächlich verunreinigt ist.
Im Gegenzug wurde mit dem KSC abgesprochen, dass der Verein das gewünschte Parkhaus neben dem Stadion selbst finanziert und baut. Nur einen Tag vor der Entscheidung im Gemeinderat, hat KSC-Präsident Ingo Wellenreuther auf der Mitgliederversammlung grünes Licht bekommen. Doch trotzdem schien das Parkhaus der Knackpunkt in der Diskussion gewesen zu sein. Details gelangen nicht an die Öffentlichkeit. Nur einzelne Medienberichte gaben das Problem als Grund für das Verschieben des Notartermins an.
Nun ist die Einigung da: In diesen Minuten trifft sich Oberbürgermeister Frank Mentrup und KSC-Präsident Ingo Wellenreuther bei einem Karlsruher Notar zur Unterzeichnung des angepassten Vertragswerks.
Aktualisierung, 16.43 Uhr:
Nach langen Verhandlungen bis in die Nachtstunden auf den heutigen Dienstag hinein gelang es beiden Partnern, eine Lösung zu finden, die sowohl dem Beschluss des Gemeinderats vom 23. Oktober als auch dem der Mitgliederversammlung des KSC vom 22. Oktober Rechnung trägt. Das teilt die Stadt nun in einer Pressemeldung mit.
In einem Nachtrag zu den bestehenden Vereinbarungen sind bereits die Inhalte des zukünftigen Erbbaurechts festgelegt, mit dem die Stadt dann dem KSC das notwendige Grundstück für das Parkdeck zur Verfügung stellt. Damit hat der Verein die Möglichkeit, die Finanzierung zu klären und das Parkdeck zu errichten.
"Notwendige Sicherheit"
"Jetzt haben Stadt und KSC die notwendige Sicherheit", so Oberbürgermeister Frank Mentrup nach der Unterzeichnung über die gemeinsam gefundene Linie und dankte gleichzeitig "allen Beteiligten für diesen Kraftakt". KSC-Präsident Ingo Wellenreuther betonte: "Es freut mich sehr, dass wir nun endlich eine Einigung erzielt haben. Ich denke, wir haben gemeinsam eine für beide Seiten gute Lösung gefunden und können nun voller Vorfreude ans Werk gehen."

Die Lösung schafft darüber hinaus die Voraussetzungen dafür, "dass wir auch den vorgesehenen Zeitplan einhalten können", hat OB Mentrup den Blick bereits auf die kommende Woche gerichtet. "Ab dem 3. November 2018, fast auf den Tag genau 25 Jahre nach 'Valencia', beginnt für den KSC eine neue Zeitrechnung", freut sich Ingo Wellenreuther im Namen des gesamten Vereins.
Abriss beginnt schon in der nächsten Woche
Am angesprochenen Samstag findet im Wildparkstadion das Abschiedsspiel unter dem Motto „Danke, Wildparkstadion! 1955 – 2018“ statt, ehe dann am Montag, 5. November die ersten Bagger zum Abriss der Wälle im bestehenden Stadion anrollen. Diese sogenannte Vorabmaßnahme ist gleichzeitig der Startschuss für den Neubau. Wie der am Ende aussehen soll, wird am 22. November bei einer Bürgerversammlung im Südwerk der Öffentlichkeit vorgestellt.
Aktualisierung, 17.14 Uhr:
Wie Oberbürgermeister nach der Unterzeichnung der Verträge angibt, könne er die anstehenden Bauarbeiten erst "so richtig realisieren, (...) wenn die ersten Bagger auf dem Gelände rumfahren und die Substanz angraben." Dies sei ein Anfang, an dessen Ende ein Neubau steht, der ein wichtiges Stück der Identität der Zukunft für die Stadt Karlsruhe darstellt.
"Es war ein hartes Stück Arbeit auf den letzten Metern, aber jetzt sind wir froh und glücklich", beschreibt es KSC-Präsident Ingo Wellenreuther nach dem Termin. Auch bei ihm sei ein riesiger Ballast abgefallen. "Jetzt steht fest, das neue Stadion kommt!"




Vertrag zum Parkhaus musste überarbeitet werden
In den vergangenen Tagen und Nächten seien noch Details im Vertragswerk ausgearbeitet worden. So sei man am Freitag nach nicht soweit gewesen einen Erbbaupachtvertrag zu schließen, bis dahin war im Vertrag nur festgehalten, dass zu einem späteren Zeitpunkt, wenn das Finanzierungskonzept für das Parkhaus feststeht, ein entsprechender Erbbaupachtvertag unterzeichnet wird.
"Da gab es aber auf beiden Seiten große Bedenken, was das bedeutet wenn man sich vertraglich verpflichtet einen späteren Vertrag abzuschließen, den man vom Inhalt her aber noch gar nicht kennt", so Mentrup weiter. Deswegen seien die Verhandlungen für eben diesen Vertrag nun vorgezogen worden.
"Er muss noch mit den letzten Details gefüllt werden, wenn dann das mit dem Finanzierungskonzept alles so stimmt", sagt Mentrup. Nun habe man aber quasi bereits für den Tag X vorgearbeitet, an dem der Erbbaupachtvertag unterschrieben werden soll. Auch Wellenreuther ist froh über die getroffene Regelungen, mit der er nun in die Gespräche mit den Banken gehen kann.
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30.10.2018 16:42 Uhr
30.10.2018 17:38 Uhr
Achso, zwei KiTa und Kindergarten Plätze habe ich in KA auch ohne Probleme erhalten. Aber vielleicht habe ich auch nur verdammtes Glück gehabt.
30.10.2018 18:26 Uhr
Man kann das ganze auch so formulieren:
Die Stadt vermietet seit Jahrzehnten eine "Bruchbude" die nicht verkehrssicher ist an einen Mieter der nicht zahlen will oder kann. Dadurch entgehen sowohl dem Mieter Einnahmen ( in einer feuchten Bude will keiner ein noch so schönes freies Zimmer zur Untermiete ) Als auch der Stadt. In diesem Umfeld in der das einzig konstante seit Jahren die DIXI Klos sind investiert halt niemand bevor nicht was vollkommen Neues entsteht, dass man auch vorzeigen kann. Wenn dann noch auf lange Sicht der sportliche Erfolg ausbleibt, war alles für die Katz. Nur ein neues Stadion schießt keine Tore. Im übrigen, das der Stadt nichts peinlich ist, sieht man auch im Umfeld des Rheinstrandbades (Rappenwört) im Eingangsbereich und speziell das exklusive Lokal nebst Terasse. Aber jetzt erst mal auf gutes Gelingen beim Neubau.
30.10.2018 17:03 Uhr
Die Kosten dafür werden auf alle Bürger durch Steuer bzw. Abgaben Erhöhungen getragen!
30.10.2018 18:40 Uhr
30.10.2018 16:39 Uhr
Hoffen wir inständig, dass der Verein dass in ihn gesetzte Vorabvertrauen der Stadt durch diese Investition zukünftig rechtfertigen kann und der sportliche, wie finanzielle Erfolg mit dem neuen Stadion in den Wildpark zurückkehrt.
Sollte im nächsten Jahr wieder kein Aufstieg in Liga 2 erfolgen, droht das nächste millionenschwere Bauprojektdesaster inklusive die Insolvenz des KSC.
30.10.2018 16:21 Uhr
Wurden die Verträge jetzt unterschrieben oder noch nicht?
Am Dienstag setzten die Verantwortlichen nun ihre Unterschriften unter das angepasste Vertragswerk. Die Änderungen waren aufgrund der angepassten Planungen nötig.
In diesen Minuten trifft sich Oberbürgermeister Frank Mentrup und KSC-Präsident Ingo Wellenreuther bei einem Karlsruher Notar zur Unterzeichnung des angepassten Vertragswerks.
30.10.2018 16:31 Uhr
30.10.2018 16:28 Uhr
31.10.2018 13:43 Uhr